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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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verriet er ihnen nur allzu bereitwillig, wie sie dahin kämen, und wünschte ihnen obendrein bonne chance .
    Fünf Minuten später bog Odettes atemlose Bande um die Ecke und stand vor zwei riesigen Toren, die von zwei furchteinflößenden Quizzies bewacht wurden. Doch sie hatten keine Chance. » Vive l’Impuritanisme« und »Liberté, Egalité, Frivolité« schreiend stürzten sich die Frauen auf sie und drückten die Tore auf. Odette taumelte vom Schwung der Ereignisse mitgerissen in die Halle. Hier erwartete sie eine seltsame Szene. Der Großinquisitor Tomás de Torquemada stand neben seinem Thron am Ende der Halle und zeigte mit wutverzerrtem Gesicht auf eine schlanke Shade in der Mitte des Raums. Als Odette hereinplatzte, sah er sie verblüfft und mit offenem Mund an; augenscheinlich konnte er es nicht fassen, dass jemand die angeblich uneinnehmbare Bastille gestürmt hatte. Doch seine Lähmung war nur von kurzer Dauer.
    »Das sind die unBefleckten Terroristinnen«, schrie er den Wächtern im Raum zu. »Tötet sie!«
    Während Odette um sich schoss, musste sie sich eingestehen, dass sie erregt war. Ein Gefängnis zu stürmen war ein bisschen wie Sex. Stimulierend, schweißtreibend, ein Riesenspaß. Leider kam beides in ihrem Leben nicht besonders oft vor. Und während sie ihre Pistole nachlud, fragte sie sich, ob der komische Anglo sie am Abend wohl besuchen würde. Es wäre der krönende Abschluss dessen, was in ihren Augen ein ziemlich perfekter Tag gewesen war.
    Während ihr die Kugeln um die Ohren flogen, stand Schwester Florence einen Moment wie gelähmt da, ohne zu wissen, was sie tun sollte, bis Machiavelli sie mit einem Warnschrei aus ihrem Stupor riss.
    »Lady IMmanual ist in Gefahr, Schwester. Beschütze sie.«
    Aufgeschreckt packte Schwester Florence die Frau am Arm und blickte sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um. In diesem Augenblick kam ihnen, zu ihrer großen Verwunderung, ein Inquisitor zu Hilfe.
    »Wenn du Lady IMmanual retten willst, folge mir«, sagte er und zeigte auf eine Tür, die er in der Holzwand geöffnet hatte.
    Schwester Florence zögerte einen Moment, da sie unsicher war, ob sie einem Quizzie vertrauen konnte. Lady IMmanual nahm ihr die Entscheidung ab, indem sie sie auf die Tür zuschubste und anschließend in den stockdunklen Gang dahinter. Sobald Lady IMmanual, Machiavelli und sie durch die Tür getreten waren, verbarrikadierte der Quizzie sie hinter ihnen und zündete mit einem Streichholz eine Fackel an.
    »Hier entlang«, sagte er und verschwand in der Dunkelheit.
    »Nun mal langsam, Inquisitor!«, rief Schwester Florence. »Wer seid Ihr, und warum helft Ihr den Feinden Eures Herrn?«
    »Mach dir keine Sorgen, Schwester«, sagte ein atemloser Machiavelli und umklammerte seinen Arm, der von der Kugel eines Quizzies getroffen worden war. »Dieser Mann ist Marquis de Sade, ein Agent der Dogaressa.«
    Als sie den Namen hörte, zuckte Schwester Florence zusammen. Marquis de Sade galt in Venedig als einer der berüchtigsten Männer der Welt. Im ImPuritanismus hielt man ihn für abscheulich, einen Mann, der wegen seiner unbeschreiblichen Grausamkeit aus Venedig verbannt worden war.
    Trotz der Dunkelheit musste de Sade den entsetzten Ausdruck gesehen haben. Er lachte. »Ich bin aber auch der Mann, der euch alle in Sicherheit bringen kann, verehrteste Schwester. Ich kenne mich bestens aus mit dunklen, engen und stinkenden Gängen.«
    Als die UnBefleckten die Halle stürmten, wollte Vanka instinktiv Ella in Sicherheit bringen. Doch während der Raum im Chaos versank, sah er, wie die hochgewachsene Visuelle Jungfrau sie zu einer Tür in der Holzvertäfelung am anderen Ende der Halle zerrte. Er versuchte, ihnen zu folgen, als ein Quizzie mit einem stählernen Schlagstock sich ihm in den Weg stellte. Er hätte ihm wohl den Schädel eingeschlagen, wäre er nicht von der Kugel einer UnBefleckten niedergestreckt worden, doch da war es für Ellas Rettung bereits zu spät.
    Jetzt musste er zusehen, was aus Norma und ihm wurde. Er wusste nicht, wohin sie laufen sollten. Mehrere Fackeln, die den Raum erleuchteten, waren bereits gelöscht worden, die Luft war von Rauch geschwängert, und um ihn herum herrschte ein Durcheinander von Quizzies und UnBefleckten, die aufeinander eindroschen.
    Am Ende war es Norma, die ihn rettete. »Vanka, hierher!«, schrie sie. Und als er in die Richtung blickte, in die Norma zeigte, sah er eine unauffällige Tür, die halb aus den Angeln gehoben war.
    Sie zogen

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