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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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die Köpfe ein und schlängelten sich durch das Getümmel bis zur Tür. Als sie in Sicherheit waren, riss Vanka das Revers seiner Jacke auf und zog einen Dietrich hervor. Damit fummelte er an den Ketten herum, die ihnen die Quizzies angelegt hatten, als man sie aus den Zellen geholt hatte. »Das Überbleibsel einer gescheiterten Karriere als Entfesselungskünstler«, erklärte er Norma.
    Er kriegte sie tatsächlich auf. Vanka packte Norma am Arm und bugsierte sie durch den Gang aus der Gefahrenzone. Es war nervenaufreibend, so unsicher durch die Dunkelheit zu stolpern und die ganze Zeit befürchten zu müssen, dass eine laute Stimme sie aufforderte, stehen zu bleiben, oder der Schuss ertönte, der ihn ins Jenseits befördern würde. Aber sie schafften es. Fünfzehn Minuten nach der Flucht aus der Halle standen sie vor dem Hintereingang des Gefängnisses.
    Der Ausgang wurde von einem großen Tor aus Eichenholz und zwei großen GenDarmen bewacht, die zum Glück bereits das Zeitliche gesegnet hatten. Vorsichtig schob Vanka das Tor auf, und dann traten sie misstrauisch in die Gasse hinaus. Draußen war es stockdunkel. Es roch nach Regen.
    »Guten Abend, Vanka Maykow, ich freue mich außerordentlich, dich wiederzusehen.«
    Vanka blickte auf, und dann rutschte ihm das Herz in die Hose. Von fünf Lakaien umgeben, die aussahen, als würden sie kurzen Prozess mit ihnen machen, stand Godfrey de Bouillon da und zielte mit einer Pistole auf ihn.
    Fünf lange Minuten führte de Sade sie eilig durch das dunkle Labyrinth, bis sie vor einem unscheinbaren Gang standen. Hier reichte er Machiavelli die Fackel, tastete sorgfältig das Mauerwerk ab und zog schließlich keuchend einen der Ziegelsteine heraus. Dahinter musste sich ein Verschluss befunden haben, denn mit einem Mal senkte sich dieser Teil der Mauer, und eine schmale Treppe kam zum Vorschein. Blind und verwirrt ließ sich Schwester Florence durch die Tür und die Treppe hinaufführen. Schließlich stand die ramponierte Truppe blinzelnd in einem kleinen Salon.
    »Das war knapp, aber jetzt sind wir in Sicherheit«, erklärte de Sade atemlos. Dann verbeugte er sich. »Es ist mir eine Ehre, Sie in meinem bescheidenen Versteck in einem wenig benutzten Flügel des Pariser Klosters der Visuellen Jungfrauen willkommen zu heißen. Hier genießen wir nun diplomatische Immunität … zumindest vorerst. Darf ich Ihnen einen Drink anbieten? Ich jedenfalls könnte einen gebrauchen.«
    Schwester Florence warf de Sade einen misstrauischen Blick zu. Er hatte eine merkwürdige Aura, die unentwegt flackerte, sodass sie nicht zu erkennen vermochte, wer oder was der Mann wirklich war. Sie wusste nur, dass etwas Gefährliches, ja Falsches von ihm ausging. Er verbarg etwas, es war, als wollte er sich nicht zu erkennen geben.
    Tarnt er sich?
    Ja, das war es. Und tarnten sich nicht alle gefährlichen Raubtiere, um sich ihrer Beute zu nähern und dann zuzuschlagen?
    Achselzuckend schob Florence ihre Befürchtungen beiseite. Aus Erfahrung wusste sie, dass niemand seine Aura wirklich verändern konnte. De Sade war das, was sie sah, ein abscheulicher, degenerierter Mensch, aber harmlos. Auf alle Fälle viel zu feige, um einen Mord zu begehen.
    Trotzdem gab es noch etwas an ihm, was einer Erklärung bedurfte. Sie wandte sich Machiavelli zu: »Ich bin verwirrt, Euer Gnaden. Ich kenne diesen Mann. Er wurde aus Venedig verbannt, weil er sich an einer Frau namens Rose Keller sexuell vergriffen und sie schrecklich gequält hat.«
    Während er vier Champagnerflöten mit Lösung füllte, lachte de Sade unbekümmert. »Ich vermute, es hätte keinen Zweck, darauf hinzuweisen, dass sie für ihre Unannehmlichkeiten fürstlich entlohnt wurde.«
    »Ihr seid eine niederträchtige Bestie, die einer Frau, die Ihr für unterlegen hieltet, unmenschliche Schmerzen zugefügt hat. Ihr seid ein lebender Makel auf dem Glanz des ImPuritanismus.«
    De Sade ließ sich von dieser Kritik keineswegs beirren. Er setzte sich auf einen Stuhl und nippte an seiner Lösung. »Was soll ich sagen? Zugegeben, ich leide an einer Perversität des Geistes, ich genieße es, anderen Schmerz zuzufügen.«
    Während Machiavelli mit seinem verletzten Arm mehr schlecht als recht versuchte, ihr die Fesseln abzunehmen, lachte Lady IMmanual bitter. »Es wird Sie freuen zu erfahren, Schwester, dass de Sade in der Spirituellen Welt genauso berüchtigt ist wie in dieser. Er ist das, was wir Dämonen einen Sadisten nennen.«
    »Einen Sadisten? Wie

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