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Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition)

Titel: Der Widerstand: Demi-Monde: Welt außer Kontrolle 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Rees
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UnBefleckten einknicken, schockiert von dem brutalen Vorgehen der Quizzies, dann aber blies Odette mit ihren Marktweibern zum Gegenangriff. Sie hatte ihre Mädchen gewarnt, dass sie es unter Umständen mit den Quizzies zu tun bekämen, doch statt sich einschüchtern zu lassen, waren sie nur noch entschiedener. Sie hatten miterlebt, wie dieselben Schweine die Minnesänger aus Les Halles vertrieben hatten, und waren fest entschlossen, den Löffel so leicht nicht abzugeben. Sie hatten sich gut auf die Demo vorbereitet, jetzt zogen sie ihre Messer, Schlagstöcke und lange Ketten unter den Umhängen hervor, um Feuer mit Feuer und Eisen mit Eisen zu bekämpfen.
    Später konnte Odette nicht sagen, wer über den Angriff der Marktweiber schockierter gewesen war: die ewig lächelnden, höflichen Anführerinnen der UnBefleckten oder die Quizzies. Doch als sich die Mädchen, wild um sich stechend, spuckend und fluchend auf die Quizzies stürzten, war das Entsetzen auf beiden Seiten gewaltig. Jetzt waren es die Quizzies, die reihenweise umfielen, und waren sie erst einmal am Boden, gab es kein Aufstehen mehr. Die Hunde heulten, nicht vor Wut, sondern aus Angst, als sie ihnen die Augen ausstachen und mit scharfen Rasiermessern die Kehle aufschlitzten. Jetzt gerieten die Quizzies ins Wanken.
    Der Colonel, der sie befehligte, schien zu spüren, dass die Flut stärker war als sie. Odette sah, wie er seine Waffe zog. »Inquisitoren«, brüllte er, »Feuer auf …«
    Es waren die letzten Worte, die er sprach. Odette zog ihren Ordonanzrevolver, der hinten im Gürtel steckte. Sie hatte zwar keine Zeit, richtig zu zielen, doch da sie nur zwei Meter von dem Mann entfernt war, konnte sie ihn kaum verfehlen. Sie spannte den Hahn und drückte ab. Als sich nach dem Rückstoß der Waffe die Rauchwolke auflöste, sah sie, dass sie sein Gesicht getroffen hatte … besser gesagt, sie sah, was jetzt davon noch übrig war. Ohne nachzudenken, richtete sie die Waffe auf die anderen Quizzies und feuerte erneut.
    Als sie erkannten, dass sie nicht nur in der Unterzahl waren, sondern jetzt auch noch unter Beschuss gerieten, nahmen ihre Gegner die Beine in die Hand und flüchteten in die Bastille. Die wütenden Frauen hefteten sich an ihre Fersen. Die Quizzies versuchten, die Tore hinter sich zu schließen, doch es war zu spät. Die Horde schreiender UnBefleckter drang in das Gefängnis ein.
    Die Bastille gehörte ihnen!
    Gerade als die beiden Wächter auf Befehl des Großinquisitors hin Lady IMmanual abführen wollten, platzte Machiavelli herein, gefolgt von Schwester Florence. Automatisch – alte Gewohnheiten hielten sich im Quartier Chaud lange – verneigten sich alle im Raum, und ein ziemlich dämlich dreinblickender Quizzie rief mit zitternder Stimme: »Platz, macht Platz für Seine Exzellenz, Abbé Niccolò di Bernardo dei Machiavelli, Ehrwürdiger Gesandter Ihrer Exzellenz, Dogaressa Catherina-Sophia und Bevollmächtigter der Republik von Venedig.«
    Machiavelli quittierte die Ankündigung mit einer achtlosen Verbeugung. »Verzeiht die Unterbrechung, Großinquisitor. Ich bin im Auftrag der Dogaressa hier.«
    Einen Moment dachte – hoffte – Schwester Florence, dass de Torquemada einen Anfall bekäme, doch der prustete nur entrüstet: »Gibt es eigentlich nichts, was Eure Unverfrorenheit und Dreistigkeit übertrifft, Machiavelli? Ihr wisst, dass Ihr auf schmerzlichste Weise den Boden und die Gutmütigkeit der Kirche des UnFunDaMentalismus verletzt. Ihr habt mit Eurem abscheulichen Akt diesen Heiligen Raum besudelt. Als niederträchtiger und erbitterter Feind des UnFunDaMentalismus seid Ihr hier nicht wohlgelitten. Also verschwindet, und zwar schnell, sonst werde ich meine Wächter auf Euch hetzen.«
    Typisch Mann, sagte sich Schwester Florence, immer anfällig für den cholerischen Stachel der MaleVolence. Sie war heilfroh, dass Machiavelli sie vor de Torquemadas Zorn und Hass beschützte, aber trotzdem ein wenig verunsichert.
    »Als Bevollmächtigter und Gesandter der Republik von Venedig genieße ich diplomatische Immunität«, entgegnete Abbé Niccolò mit ruhiger Stimme. »Solltet Ihr Gewalt anwenden, so wäre das ein kriegerischer Akt.«
    »Eure Immunität kümmert mich einen Dreck, Machiavelli. In diesem Raum habe nur ich das Sagen, und deshalb werdet Ihr und Euer albernes Schoßhündchen …« Erst da erkannte er Schwester Florence. »Habt Ihr vor, mich zu beleidigen, Machiavelli? Kennt Eure Verderbtheit keine Grenzen? Habt Ihr deshalb

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