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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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mir an?«
    Aubrey sah Landon an.
    »Dreihundertfünfzig Millionen Credits«, sagte Landon.
    »Auf einmal?«, fragte Holloway.
    »Verteilt über einen Zeitraum von zehn Jahren«, sagte Landon.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Holloway. »Sie wollen mir weniger als zehn Prozent dessen auszahlen, was mein Anteil wert ist? Und Sie wollen es sogar noch in Raten tun?«
    »Fünfunddreißig Millionen pro Jahr sind kein unbedeutendes Sümmchen«, stellte Landon fest. »Und erst recht nicht für jemanden wie Sie, der im letzten Jahr ein Bruttoeinkommen von einundzwanzigtausend Credits hatte.«
    »Dem stimme ich zu«, sagte Holloway. »Aber einhundert Millionen pro Jahr oder so sind kein weniger unbedeutendes Sümmchen, nicht wahr?«
    »Außerdem bieten wir Ihnen Optionen auf ZaraCorp-Aktien an«, sagte Landon.
    »Stimmberechtigte Aktien?«
    »Natürlich nicht«, sagte Landon ungehalten. Nur Angehörige der Familie Aubrey bekamen Stimmrechtsaktien. »Klasse B.«
    »Mit meinen hundert Millionen pro Jahr könnte ich so viele ZaraCorp-Aktien der Klasse B kaufen, wie ich will«, sagte Holloway. »Und vielleicht auch noch ein paar von BlueSky. Um mein Portfolio an Bergbau-Aktien zu streuen.«
    »Verdammt!«, sagte Aubrey. Die Erwähnung von BlueSky schien ihn zu ärgern. »Bringen wir es hinter uns. Fünfhundert Millionen Credits, Holloway, sofort in einer Summe ausgezahlt. Nehmen Sie das Geld und Ihren Hund an die Leine, verschwinden Sie mit dem nächsten Schiff von Zara XXIII und seien Sie der reichste Prospektor in der Firmengeschichte von ZaraCorp.«
    »Wo ist der Haken?«, fragte Holloway.
    »Es gibt keinen Haken«, sagte Aubrey. »Landon kann die Überweisung sofort veranlassen, und wir können es hier auf diesem Steinhaufen erledigen. Aber Sie müssen sämtliche Rechte und Ansprüche aufgeben. Und dann müssen Sie von hier verschwinden.«
    »Wie viel Zeit habe ich, um es mir zu überlegen?«, wollte Holloway wissen.
    »Bis Sie mich langweilen und ich weggehe«, sagte Aubrey.
    »Gut, in diesem Fall gebe ich Ihnen schon jetzt eine Antwort. Und die lautet, dass Sie sich Ihr Angebot an den Hut stecken können. Ich mag es nicht, wenn man mich unter Druck setzt und mir etwas aufzwingen will. Und es ist mir auch völlig egal, ob Sie eines Tages diese Firma leiten oder nicht. Ich habe einen legalen Anspruch auf diesen Fund. Ich werde nicht darauf verzichten, und ich werde daraus Gewinn schlagen. Ich lasse mich auf keinen Fall für weniger als das abfinden, was mir rechtmäßig zusteht, nur weil es für Sie angenehmer ist.« Er zeigte mit dem Daumen auf Landon. »Obgleich es Landon offensichtlich Bauchschmerzen bereitet, wenn jemand nicht vor Ihnen kriecht, werde ich Ihnen jetzt ein Versprechen geben: Sollten Sie noch einmal versuchen, mich auszutricksen oder auszubooten, werden Sie erleben, wie katastrophal ich für Ihr öffentliches Image sein kann. In Wirklichkeit sieht es so aus, dass Sie meine Kooperation nötiger haben als ich Ihr Geld. Das sollten Sie niemals vergessen.«
    Aubrey blickte zu Landon. »Hab ich’s Ihnen nicht gesagt?«
    »O ja«, sagte Landon, der weiter Holloway ansah. Dann zog er sein Infopanel hervor und drückte auf ein Symbol. »Und da wir durchaus darauf vorbereitet waren, dass Sie auf höchst dramatische Weise auf unser Angebot pinkeln, Mr. Holloway, habe ich Ihnen soeben unsere neuen Prospektionsaufträge geschickt, die Sie auf Ihrem Infopanel vorfinden werden, wenn Sie zu Ihrem Gleiter zurückgekehrt sind. Es scheint da eine größere Nebenader zu geben, die von der Hauptader abzweigt. Wir hätten sie natürlich durch einen unserer anderen Prospektoren erkunden lassen können, aber wir waren uns bewusst, dass Sie in Anbetracht des Teppo-Falls Bedenken haben können. Außerdem wollen wir nicht den Eindruck erwecken, wir würden absichtlich dafür sorgen, dass Sie nichts mehr zu tun haben. Gestatten Sie uns dennoch eine Warnung: Dieser Auftrag erfordert Vermessungsarbeiten am Dschungelboden. Also geben Sie gut acht auf Raubtiere.«
    »Und versuchen Sie weitere ökologische Katastrophen zu vermeiden, wenn es irgendwie möglich ist«, fügte Aubrey hinzu.
    »Ich denke, das werde ich schaffen«, sagte Holloway.
    »Wir werden sehen«, sagte Aubrey.
    Holloway wandte sich zum Gehen.
    »Noch etwas, Holloway«, sagte Aubrey.
    Holloway drehte sich um. »Ja?«
    »Sie haben den Anspruch auf Ihren Anteil an dieser Ader, und Sie können sich sicher sein, dass Sie jedes Prozent bekommen werden, solange Sie noch hier

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