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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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Landon«, sagte der Mann. Er trat auf Holloway zu und streckte ihm die Hand hin. »Ich bin Mr. Aubreys persönlicher Assistent. Ich habe den Auftrag, Sie zu ihm zu bringen.«
    »Er ist zu beschäftigt, um selbst zu kommen?«, fragte Holloway.
    »Natürlich ist er das.« Landon sagte es in einem Tonfall, der Holloway verriet, dass es zwar eine witzige Entgegnung, aber gleichzeitig eine wahrheitsgemäße Aussage war. Landon wandte sich an DeLise. »Vielen Dank, Mr. DeLise. Ich werde ihn jetzt übernehmen. Sie dürfen auf Ihren Posten zurückkehren.«
    »Einmal Waschen und Wachsen, bitte«, sagte Holloway und zeigte auf seinen Gleiter. »Wenn ich wiederkomme, soll er picobello aussehen.«
    DeLise warf ihm einen vernichtenden Blick zu und stapfte davon.
    »Streiten Sie sich mit allen Personen, denen Sie im Laufe eines Tages begegnen, Mr. Holloway?«, fragte Landon, als sie sich auf den Weg machten.
    »Ich kenne DeLise. Wir sind uns schon öfter begegnet. Das ist der Grund, warum ich mich so gern mit ihm streite.«
    »Ich verstehe. Ich dachte schon, es wäre vielleicht diese stereotype grundsätzliche Feindseligkeit gegenüber Autoritäten.«
    »Ich bezweifle, dass Joe in irgendeiner Hinsicht eine Autorität ist«, sagte Holloway. »Er ist einer von den Kerlen, die den Begriff ›Wachschutzmitarbeiter‹ in einer Stellenanzeige als ›professioneller Schläger‹ missverstehen.«
    »Seine Personalakte ist völlig sauber«, sagte Landon. »Ich weiß es. Ich habe sie gesehen, bevor ich einwilligte, mich hierher versetzen zu lassen.«
    »Ich finde es interessant, dass Sie davon auszugehen scheinen, dass jeder nur Schlechtes über einen Schläger sagen wird, der in der Stadt für die Firma arbeitet.«
    »Gut auf den Punkt gebracht. Meinen Sie also, dass wir ihn zurückschicken sollten?«
    »Auf gar keinen Fall!«, antwortete Holloway. »Jeder Abend, den er hier verbringt, ist ein Abend, an dem er nicht irgendjemanden in einer Bar zusammenschlägt. Sie erweisen Dutzenden von Bewohnern Aubreytowns einen großen Gefallen.«
    Dazu lächelte Landon still.
    Sie näherten sich der Stelle am Zaun, die Holloway bereits von oben gesehen hatte. Auf der anderen Seite arbeiteten Roboter, die von Leuten auf dieser Seite mit kleinen Kontrollstationen gesteuert wurden, die mit unzähligen Hebeln gespickt waren. Je näher sie kamen, desto stärker hatte Holloway ein Gefühl in den Ohren, das dem ähnelte, wenn er mit seinem Gleiter zu schnell an Höhe gewann. Er schluckte, aber das Gefühl ging nicht weg.
    Dann sah er, dass einer der Männer, die die Roboter dirigierten, Aubrey war. Er trug einen ZaraCorp-Helm. Neben ihm stand ein zweiter Mann, von dem Holloway vermutete, dass er der eigentliche Robottechniker war, der höflich und schweigend darauf wartete, dass Aubrey genug herumgespielt hatte und ihn wieder seine Arbeit machen ließ.
    Landon zog ein handgroßes Infopanel aus der Tasche und drückte darauf. »Wir sind da«, sagte er ins Gerät.
    Aubrey drehte sich an der Robotstation um und winkte sie zu sich.
    »Macht es Spaß?«, fragte Holloway, als sie Aubrey erreicht hatten. Er bemerkte, dass Landon ihm einen missbilligenden Blick zuwarf. Holloway hatte für einen Moment vergessen, dass er nur dann sprechen sollte, wenn er angesprochen wurde.
    »Hier geht es nicht um Spaß.« Aubrey stieg aus der mobilen Kontrollstation und nahm den Helm ab. »Eines Tages werde ich ZaraCorp leiten. Mein Vater hat gesagt, dass ein Chef wissen muss, was seine Leute tun und wie sie es tun. Das hat auch schon sein Vater zu ihm gesagt und so weiter. Jeder Aubrey besichtigt regelmäßig die Niederlassungen der Firma und versucht sich immer wieder an allen möglichen Arbeiten. Das verschafft uns eine gewisse Bodenhaftung.«
    »Also sind Sie jetzt ein besserer Chef, nachdem Sie zwanzig Minuten lang einen Roboter gesteuert haben?«, sagte Holloway.
    »Es war sogar eine halbe Stunde, um genau zu sein«, sagte Aubrey, der Holloways Sarkasmus mit gleicher Münze erwiderte. »Ob es mich zu einem besseren Chef gemacht hat, kann ich nicht sagen, aber selbst Sie müssen mir darin zustimmen, dass es immer noch um Längen besser ist, als auf einem Diwan zu liegen und mich mit Weintrauben füttern zu lassen, während ich darauf warte, dass mein Alter das Zeitliche segnet.«
    »Wenn Sie es so ausdrücken … «, sagte Holloway und merkte, dass das seltsame Gefühl in seinen Ohren schlimmer wurde. Wieder schluckte er.
    Aubrey sah ihn interessiert an. »Fühlt es sich an,

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