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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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sind und auch danach. Aber Ihr Vertrag läuft in fünf Monaten aus. Wenn das passiert, ist Ihre Zeit endgültig abgelaufen. Sie bekommen Ihren Rückflug, und anschließend werden Sie mit keinem Geld der Welt jemals wieder einen Vertrag mit unserer Firma abschließen können. Wenn Sie zu Hause angekommen sind, werden Sie nicht einmal einen Flug mit einem anderen ZaraCorp-Schiff buchen können. Jede Niederlassung, die wir betreiben, wird Sie abweisen, sobald Ihr Name ins Spiel kommt. Das ist mein Versprechen an Sie. Nur damit Sie Bescheid wissen.«
    »Kommt mir etwas drastisch vor«, sagte Holloway.
    »Gut möglich«, sagte Aubrey.
    »Machen Sie das mit jedem, über den Sie sich ärgern?«, fragte Holloway.
    »Nein«, antwortete Aubrey. »Nur mit Ihnen. Irgendwie neigen Sie dazu, solche Reaktionen bei anderen Menschen auszulösen, Holloway.«
    »Das ist meine besondere Begabung. Aber wo wir gerade über die Einhaltung von Versprechen reden und nachdem auch Sie die Gelegenheit hatten, sich auf die Brust zu trommeln, könnten Sie nun die Entschädigung auszahlen, die Sie mir illegalerweise vorenthalten haben. Die Kosten für die ursprüngliche Erkundung der Ader habe ich aus eigener Tasche beglichen. Nachdem Sie sie jetzt ausbeuten, sind Sie verpflichtet, mich zu bezahlen. Außerdem braucht mein Hund neuen Sprengstoff.«
    »Reizend«, sagte Aubrey und nickte Landon zu.
    Landon hantierte mit seinem Infopanel. »Erledigt«, sagte er kurz darauf. »Viel Spaß mit Ihren achttausendzweihundertsechzehn Credits, Mr. Holloway. Geben Sie nicht alles auf einmal aus.«
    Holloway musste trotz allem lächeln, als er sich entfernte.
    DeLise wartete an Holloways Gleiter. »Ich hoffe, Sie haben nichts gestohlen«, sagte Holloway zu ihm.
    DeLise lächelte. »Ich werde Sie sehnsüchtig vermissen, Jack.«
    »Werden Sie jetzt nicht rührselig, Joe«, sagte Holloway. »Ich werde Ihnen noch eine Weile erhalten bleiben.«

10
    Isabel kam zum Gleiter, sobald er gelandet war. »Wir müssen reden«, sagte sie.
    »Ja, das müssen wir«, sagte Holloway, als er aus dem Gleiter stieg. »Glaubst du, dass du aufhören könntest, den Leuten zu erzählen, dass ich Carl Sprengladungen zünden lasse?«
    »Wie bitte?«
    »Hör auf, den Leuten zu erzählen, dass ich Carl Sprengladungen zünden lasse!«
    »Du lässt Carl Sprengladungen zünden«, sagte Isabel.
    »Ja, aber du musst es den Leuten nicht erzählen .« Inzwischen war das Gesprächsthema schwanzwedelnd eingetroffen und ließ sich von Holloway den Kopf tätscheln. »Anscheinend bringt mir das eine galaxisweite, aber recht fragwürdige Berühmtheit ein. Deshalb würde ich lieber darauf verzichten.«
    »Wenn du deinen Hund darauf abrichtest, Dinge in die Luft zu jagen, bleibt das nicht unbemerkt«, sagte Isabel. »Außerdem stimmt es nicht, dass ich es den Leuten erzähle. Ich habe nur ein einziges Mal davon erzählt, und zwar vor dem Untersuchungsausschuss, und in diesem Zusammenhang möchte ich dich daran erinnern, Jack, dass es nur deswegen dazu gekommen ist, weil du unbedingt das Verfahren abkürzen wolltest.«
    »Auch bei dieser Gelegenheit hättest du nicht darüber reden müssen«, sagte Holloway.
    »Ach, wirklich?« Isabel kniff die Lippen zusammen. »Wenn man gezwungen ist, vor einem Firmenuntersuchungsausschuss auszusagen, und wenn der eigene Job davon abhängt, dass man die Wahrheit sagt, und wenn man dann gefragt wird: ›Welche anderen ungewöhnlichen Prospektionspraktiken haben Sie persönlich bei Jack Holloway beobachtet?‹, könnte es angebracht sein, die Angelegenheit wahrheitsgemäß zu schildern.«
    »Damit hast du mir das Leben nicht unbedingt leichter gemacht«, sagte Holloway.
    »Dann tut es mir leid, dass es dir unangenehm ist, wenn ich die Wahrheit über deine Dummheiten erzähle«, sagte Isabel im leisen, abgehackten Tonfall, den sie immer dann benutzte, wenn sie richtig sauer war. »Obwohl, wo du es gerade erwähnst, als du mich vor dem Ausschuss deswegen als Lügnerin bezeichnet hast, war das auch nicht unbedingt karrierefördernd. Während du mangels Beweisen freigesprochen wurdest, bekam ich einen Vermerk in meiner Personalakte. Darin heißt es, dass mein ›Urteilsvermögen aufgrund der Liebesbeziehung zu Mr. Holloway beeinträchtigt sein könnte‹. Obwohl ich zugeben muss, dass das nicht ganz falsch ist, weil ich ja mit dir zusammen war, was ein klarer Beweis für ein beeinträchtigtes Urteilsvermögen ist. Aber ich war nicht auf die Weise beeinträchtigt, die man

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