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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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herum.
    »Kommt Ihnen das vage bekannt vor?«, wollte Aubrey von Holloway wissen.
    Holloway nickte. »Auch wenn die Landschaft ein wenig anders strukturiert war, als ich sie das letzte Mal gesehen habe.«
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte Aubrey. »Es wird uns ein paar Millionen Credits kosten, um diese Bescherung aufzuräumen, müssen Sie wissen. Die Gesetze der Kolonialverwaltung verpflichten uns dazu, diesen Felssturz wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, bevor wir mit dem Abbau beginnen dürfen. Das ist völlig idiotisch, aber so will es das Gesetz.«
    »Ich dachte, Sie hätten eine ökologische Ausnahmegenehmigung beantragt.« Holloway bemerkte mit leichter Genugtuung, dass sowohl Aubrey als auch Landon überrascht schienen, dass er davon wusste. Gut , dachte Holloway. Jetzt sollen sie ins Grübeln kommen, was ich sonst noch alles weiß.
    »Das haben wir«, sagte Landon nach einer kurzen Pause. »Aber solche Genehmigungen werden nur sehr selten erteilt, wenn überhaupt.«
    »Und bis dahin sitzen wir auf den Kosten für diese Extraarbeit«, fügte Aubrey hinzu.
    Holloway deutete auf den Geröllhaufen. »Nach dieser Steinlawine konnte ich Sonnensteine in der Größe von Hühnereiern aus dem Boden graben, praktisch mit bloßen Händen. Wahrscheinlich werden Sie allein in diesem Haufen genügend weitere Sonnensteine finden, um die Kosten für die Aufräumarbeiten zu decken und noch einen satten Gewinn einzustreichen.«
    »Das wird zweifellos der Fall sein«, sagte Aubrey. »Aber das ist nicht der eigentliche Punkt.«
    »Die unangenehmen Folgen eines ökologischen Unfalls sind nicht der eigentliche Punkt?«, fragte Holloway nach.
    »Der Punkt ist, dass Sie diesen ›ökologischen Unfall‹ verursacht haben, wie Sie es ausdrücken«, sagte Aubrey. »Ganz gleich, ob wir am Ende einen Gewinn erwirtschaften oder nicht, die Sache bleibt ein Fleck auf der Weste von ZaraCorp, und Sie sind für diesen Fleck verantwortlich.«
    »Es war keine Absicht«, sagte Holloway.
    »Das spielt überhaupt keine Rolle. ZaraCorp muss den Eindruck erwecken, umweltverträglich zu arbeiten, vor allem weil wir für diese Ader eine ökologische Ausnahmegenehmigung erwirken wollen. Wir müssen irgendeinen Bürokraten der Kolonialverwaltung einhundertachtzig Lichtjahre von hier entfernt davon überzeugen, dass wir die hiesige Umwelt mit großer Vorsicht zerstören und anschließend alles wieder aufräumen werden, wenn wir fertig sind. Leider wird unsere Argumentation dadurch unglaubwürdig, dass der Prospektor der Ader jemand ist, der ganz zu Anfang eine ökologische Katastrophe ausgelöst hat.«
    »Den Umweltverbänden ist Ihr Name bereits geläufig, Mr. Holloway«, sagte Landon. »In den Diskussionsforen empört man sich darüber, dass Sie Ihren Hund darauf trainiert haben, Sprengladungen zu zünden.«
    »Dafür gibt es keinen Beweis«, entgegnete Holloway.
    »Beweise sind etwas, für das sich diese Leute nicht sonderlich interessieren, Mr. Holloway«, sagte Landon.
    »Worauf wollen Sie beide hinaus?«, fragte Holloway. »Es wäre mir nämlich lieber, wenn Sie einfach auf den Punkt kommen würden.«
    »Gut«, sagte Aubrey. »Sie sind eine Katastrophe für das öffentliche Image, und so etwas kann ZaraCorp nicht gebrauchen. Ich glaube, für uns alle, Sie eingeschlossen, wäre es besser, wenn Sie einfach verschwinden würden. Das heißt, ich möchte Sie auszahlen.«
    »Wirklich?«, sagte Holloway. »Aber vermutlich wäre es zu viel erwartet, wenn ich mit einer Summe rechne, die dem entspricht, was mein prozentualer Anteil an dieser Sonnensteinader wert ist.«
    »Wir wissen nicht, wie viel sie wert ist.«
    »Ihr Bergbauleiter hat sie auf achthundert Milliarden bis eins Komma zwei Billionen geschätzt«, sagte Holloway. »Ich kann mich sehr gut an diese Zahlen erinnern. Sie zweifellos auch.«
    »Nichtsdestotrotz haben wir es mit mehreren Variablen zu tun«, sagte Landon. »Die tatsächliche Dichte der Sonnensteine. Umweltbedingungen, die den Abbau erschweren. Die Kräfte des Marktes.«
    »ZaraCorp hat Jahrzehnte daran gearbeitet, die Sonnensteine als seltenste Preziose des Universums zu propagieren. Wir können davon ausgehen, dass Ihre Kampagne erfolgreich war.«
    »Das gewaltige Ausmaß dieses Fundes könnte zu einem Überangebot führen«, sagte Aubrey.
    Holloway sah Aubrey an. »Wir sollten lieber so tun, als wüssten wir beide ganz genau, was der Begriff Vertriebsmonopol in diesem Zusammenhang bedeutet. Also, wie viel bieten Sie

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