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Der wilde Planet

Der wilde Planet

Titel: Der wilde Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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konzentriert werden. Was dich sehr schnell sehr reich machen wird, ganz gleich, was mit den Fuzzys geschieht. Und das ist ein Punkt, der mir zu denken gibt.«
    »Hast du ein Problem damit, wenn ich reich werde?«, fragte Holloway.
    »Überhaupt nicht«, sagte Sullivan. »Aber wenn du alle Hebel in Bewegung setzt, um superreich zu werden? Ja, dann habe ich damit ein Problem. Weil ich mich dafür verantwortlich fühle. Ich war es, der dich und Isabel auf die Möglichkeit einer genaueren Untersuchung hingewiesen hat. Als ich erwähnte, dass du selbst in diesem Fall noch Millionen scheffeln könntest, habe ich nicht daran gedacht, es könnte dir zu wenig sein, so dass du versuchst, es so hinzudrehen, dass mehr für dich herausspringt.«
    »Eine interessante Theorie«, sagte Holloway.
    »Ich dachte mir, dass sie dir gefällt. Versteh mich bitte nicht falsch, Jack. Auf der einen Seite bin ich sehr zufrieden mit dem, was du getan hast, aus welchem Grund auch immer. Ganz gleich, was man dir erzählt hat, Isabels professioneller Ruf hätte es nicht überlebt, wenn man ihr vorgeworfen hätte, auf einen Streich hereingefallen zu sein. Damit hättest du ihre Karriere beendet. Im Gegensatz zu dir hat sie kein sanftes Ruhekissen aus einer millionenschweren Prämie, wenn sie in Schwierigkeiten gerät. Also hast du das Richtige getan, ob nun Eigennutz dahintersteht oder nicht. Isabel wird von mir niemals zu hören bekommen, du könntest es aus anderen Gründen getan haben, als ihr zu helfen. Alles klar?«
    Holloway nickte. »Danke.«
    »Gut«, sagte Sullivan. »Aber hier geht noch etwas anderes vor sich, von dem ich finde, dass du es wissen solltest. Etwas, von dem ich weiß, dass du nicht daran gedacht hast. Und das betrifft die Zukunft der Fuzzys.«
    »Was ist damit?«, fragte Holloway.
    »Wie stehst du zu den Fuzzys, Jack?«, wollte Sullivan wissen.
    »Ich habe soeben Beweise für ihre Intelligenz vorgelegt. Ich finde, das ist ein klares Indiz.«
    »Nicht in deinem Fall«, sagte Sullivan. »Ich habe mir gerade sehr große Mühe gegeben, darauf hinzuweisen, dass du auf recht seltsame Weise deinen ausgeprägten Egoismus umsetzt. Es dient deinen Zwecken, auf die Intelligenz der Fuzzys hinzuweisen. Du hast nichts davon, wenn es nur ein weiterer Schachzug in deinem betrügerischen Spiel gegen ZaraCorp wäre.«
    »Das ist nicht wahr«, sagte Holloway.
    Sullivan hob eine Hand. »Tu es nicht. Hör einfach für einen Moment mit dem Quatsch auf, Jack. Schalt dein Anwaltsgehirn aus, und denk nicht ständig drei Schritte weiter. Vergiss deine Befangenheit und deine überwältigende Liebe zum Geld, und antworte mir ehrlich und aufrichtig. Liegt es dir wirklich am Herzen, was mit diesen Fuzzys geschieht, oder nicht?«
    Holloway nahm einen Schluck von seinem Bier, und nach kurzer Überlegung trank er es ganz aus. »Ich soll alles andere ausklammern?«, fragte er Sullivan. »All deine Theorien und möglichen Gründe und Erklärungsversuche für meine Handlungsweise?«
    »Ja«, sagte Sullivan. »Lassen wir all das vorläufig außer Acht.«
    »Unter uns?«, fragte Holloway.
    »Unter uns«, sagte Sullivan.
    »Dann lautet die Antwort Ja«, sagte Holloway. »Ja, es liegt mir sehr am Herzen, was aus den Fuzzys wird. Ich mag sie. Ich will nicht, dass etwas Schlimmes mit ihnen passiert.«
    »Hältst du sie für intelligent?«, fragte Sullivan.
    »Spielt das wirklich eine Rolle?«
    »Du hast versprochen, mit diesem Quatsch aufzuhören.«
    »Stimmt«, sagte Holloway. »Die absolut ehrliche Antwort lautet: Im Moment ist es mir ziemlich egal, ob ihre Intelligenz bewiesen wird oder nicht. Vielleicht hat Isabel Recht, und sie sind wirklich rechtsfähige Personen, die ihre Rechte als Volk einfordern können. Vielleicht ist es nicht richtig, wenn ich hoffe, noch etwas Geld zu verdienen, bis diese Frage geklärt ist, aber damit muss ich ganz allein klarkommen. Unabhängig davon, ob sie am Ende als Intelligenzwesen eingestuft werden oder nicht – wenn diese Einstufung auf lange Sicht vorteilhaft für sie ist, würde mich das glücklich machen.«
    Sullivan blickte Holloway eine ganze Weile an, bis auch er sein Bier austrank. »Das ist gut zu wissen«, sagte er schließlich. »Denn nun werde ich dir etwas sagen, das ich dir wahrscheinlich nicht sagen sollte. Als du heute in den Zeugenstand getreten bist, Jack, hatte ich gehofft, dass du lügst, dass sich die Balken biegen. Ich hatte gehofft, du würdest zugeben, Isabel einen kleinen gemeinen Streich gespielt zu

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