Der wilde Planet

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Autoren: John Scalzi

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ist die Zarathustra Corporation gezwungen, sich auf das eine hochprofitable Projekt auf diesem Planeten zu konzentrieren, das rein zufällig von Ihnen entdeckt wurde.«
    Dazu sagte Holloway nichts.
    »Das beweist, dass Ihnen diese kleinen Fuzzys im Grunde scheißegal sind«, fuhr Aubrey fort. »Sie bekommen Ihren prozentualen Anteil an der Nutzung, ganz gleich, ob die Experten die Wesen für intelligent erklären oder nicht. Sie haben Ihre Exfreundin und gleichzeitig ZaraCorp als Spielfiguren eingesetzt. Sehr geschickt eingefädelt. Ich würde Ihnen fast meine Bewunderung aussprechen. Aber nur fast.«
    »Andererseits müsste auch ZaraCorp den Vorteil erkennen«, gab Holloway zu bedenken. »Wenn Sie diese Ader zügig abbauen, verschaffen Sie der Firma ein gewaltiges Kapital. Sie haben das Monopol auf die Sonnensteine. Sie können Sie einlagern und über Jahrzehnte sorgfältig dosiert auf den Markt werfen, wenn Sie einen zusätzlichen Gewinn einstreichen wollen. Dass ich meinen Anteil im Voraus bekomme, fällt überhaupt nicht ins Gewicht.«
    »Wir haben nur dann ein Monopol, wenn die Fuzzys nicht als Intelligenzwesen gelten«, sagte Aubrey.
    »Sie haben das Monopol auf jeden Fall. Wie ich vor kurzem jemandem gegenüber erwähnte, haben die Fuzzys gerade erst das Sandwich entdeckt. In absehbarer Zeit wird es ihnen nicht gelingen, in die Welt des interplanetaren Handels einzusteigen. Wahrscheinlich wird die Kolonialverwaltung es ihnen sogar über einen sehr langen Zeitraum verbieten. Erst vor gut zehn Jahren hat die KV entschieden, dass die Negad weit genug entwickelt sind, um mit den Rohstoffen ihres Planeten handeln zu dürfen. Die Fuzzys haben noch lange nicht den Stand erreicht, den die Negad hatten, als sie zu Intelligenzwesen erklärt wurden. An ZaraCorps Monopol wird sich in den nächsten Jahrzehnten nichts ändern.«
    »Trotzdem wird es uns mehrere Hundert Millionen Credits kosten, wenn wir unsere planetaren Ressourcen auf diese Ader konzentrieren.«
    Holloway zuckte mit den Schultern, und die Botschaft war eindeutig: Was geht mich das an?
    »Und wir könnten entscheiden, es nicht zu tun«, sagte Aubrey.
    »Wie ich gehört habe, hält es die Familie Aubrey für unangebracht, dem niederen Pöbel Aktien zu überlassen. Aber die Leute, die Firmenaktien der Klasse B halten, können sie immer noch verkaufen, wenn sie finden, dass der Vorstand des Konzerns etwas Dummes tut. Zum Beispiel eine Sonnensteinader nicht abzubauen, die wahrscheinlich genauso viel wert ist wie der Rest des Planeten, vor allem wenn eine gute Chance besteht, dass die Nutzungsrechte für den kompletten Planeten in naher Zukunft ablaufen werden. Die einzige Frage, die sich wirklich stellt, ist die, wie tief der Aktienkurs tatsächlich fallen wird. Ich vermute, nicht tief genug, um die Zarathustra Corporation von der Liste streichen zu können. Aber man weiß ja nie, nicht wahr?«
    Aubrey zeigte wieder ein humorloses Lächeln. »Wissen Sie, Holloway, ich bin entzückt, dass wir beide die Gelegenheit hatten, auf so nette Weise zu plaudern. Dadurch wurden viele Dinge ins richtige Licht gerückt.«
    »Das freut mich«, sagte Holloway.
    »Ich vermute, dass Sie mir keine weiteren Überraschungen mitzuteilen haben.«
    »Eigentlich nicht.«
    »Natürlich nicht. Dann wären es ja keine Überraschungen mehr.«
    »Ich mag Menschen, die lernfähig sind«, sagte Holloway.
    »Eine Sache noch«, sagte Aubrey. »Ich habe eine Entscheidung getroffen. Wenn Ihr Vertrag ausläuft, werde ich ZaraCorp beauftragen, ihn zu verlängern. In Anbetracht der Umstände glaube ich, dass Sie uns hier weniger Schaden zufügen werden als anderswo. Und ich möchte Sie irgendwo haben, wo ich Sie im Auge behalten kann.«
    »Herzlichen Dank für dieses Vertrauensvotum«, sagte Holloway. »Dennoch vermute ich, dass Sie nicht mehr bereit sind, mir diesen ganzen Kontinent zu überlassen.«
    Aubrey drehte sich um und ging davon.
    »Hab auch nicht damit gerechnet.« Holloway wandte sich an Carl. »Damit wäre ein hartes Stück Arbeit erledigt.«
    Carl beantwortete die Bemerkung mit einem Blick, der besagte: Schön für dich, aber jetzt muss ich wirklich dringend pinkeln. Holloway setzte ihren gemeinsamen Spaziergang fort.
    »Du bist spät dran«, sagte Sullivan, als er die Tür öffnete.
    »Mir wurde aufgelauert – von einem stinksauren künftigen Geschäftsführer der Zarathustra Corporation.«
    »Das ist eine akzeptable Entschuldigung«, sagte Sullivan und blickte dann auf Carl, der den