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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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fühlte sich in der eiskalten Luft rau an. Sobald die Sonne unterging, wurde es in dieser Höhe selbst im Frühling noch empfindlich kalt.
    Die Gäste-Unterkunft lag ein wenig entfernt vom Rest des Camps, umgeben von Kiefern. Han ging hinter Dancer über den schmalen Pfad, als er hinter sich Schritte hörte.
    Noch während er herumwirbelte, packte er sein Amulett und streckte eine Hand aus. Seine Finger kribbelten vor magischer Kraft.
    »Ich bin’s nur, Hunts Alone«, sagte Bird. Sie hob die Hände und wich mit weit aufgerissenen Augen zurück.
    Han ließ die Hand wieder sinken. »Keine gute Idee, mir einfach so aufzulauern«, sagte er.
    »Das hab ich auch gemerkt.« Bird versuchte zu lächeln. »Es war noch nie leicht, sich an dich ranzuschleichen, aber jetzt bist du so schreckhaft wie ein Fellshase.«
    »Meine Überlebensstrategie«, erwiderte Han. Nach einer unangenehmen Pause fügte er hinzu: »Wolltest du was?«
    Bird warf einen Blick über ihre Schulter, um sich zu vergewissern, dass niemand in Hörweite war. »Ich habe mitbekommen, dass du verwundet worden bist, als du der Königin das Leben gerettet hast«, sagte sie. »Ich wollte mich erkundigen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Ist schon besser gegangen«, antwortete Han. »Aber es geht.«
    »Gut«, sagte sie und sah Dancer an, dessen Gesicht keinerlei Rückschlüsse darauf zuließ, was er dachte. »Freut mich, das zu hören.« Sie machte eine Pause und scharrte mit ihren Mokassins auf dem Boden herum. Als Han nichts sagte, sprach sie weiter. »Ich habe heute frei. Könnten wir – könnte ich an euer Feuer kommen? Ich würde gern mit euch beiden reden.«
    »Hat Nightwalker dich geschickt?«, fragte Dancer. »Will er, dass du uns irgendwas mitteilst? Oder sollst du für ihn was herausfinden?«
    Bird blinzelte ihn an. »Nein. Ich bin auf eigene Faust hier. Wie kommst du …«
    »Wir haben schon was vor«, unterbrach Han sie. »Fluchbringer-Kram. Tut mir leid.«
    Und damit drehten sie sich wieder um und marschierten weiter. Han widerstand der Versuchung zurückzublicken. Er war nicht stolz auf das, was er zu Bird gesagt hatte. Er fühlte sich armselig und gemein. Aber er hatte tatsächlich etwas anderes vor – etwas, bei dem sie nicht mitmachen konnte. Und es war Fluchbringerkram.
    Entscheide dich für die Gegner des Streetlords, und du bezahlst den Preis dafür.
    Die Gäste-Lodge war leer. Die anderen Gäste wie Averill würden vermutlich bis spät in die Nacht damit beschäftigt sein, Pläne zu schmieden. Han führte Dancer in sein Zimmer und verschloss die Tür.
    Dancer entfachte das Feuer neu und schob ein weiteres Holzscheit hinein. »Ich bin froh, dass ich wieder in den Bergen bin«, sagte er und legte seine warme Jacke ab. »Es tut gut, wieder am Feuer meiner Mutter zu sitzen.« Er ließ sich auf dem Teppich nieder und lehnte sich mit dem Rücken an die Kaminwand.
    Han beäugte ihn neugierig. »Du wirkst verändert. Als würdest du dich jetzt besser fühlen, als Magier in diesem Camp.«
    Dancer zuckte mit den Schultern. »Der Aufenthalt in den Flatlands hat mir die Augen geöffnet. Hier haben uns die Leute misstraut, weil wir Magier sind. Überall sonst haben sie uns misstraut, weil wir von den Clans stammen.« Er lächelte, als Han verwirrt dreinblickte. »Das hat mir gezeigt, dass der Fehler bei ihnen liegt. Nicht bei mir. Als ich damals herausgefunden habe, dass ich Magie besitze, habe ich mich dafür geschämt, als wäre es ein Fehler oder ein Fluch. Aber genau das hat man mir mein ganzes Leben lang beigebracht. Ich hätte fast alles getan, um diese Magie loszuwerden. Am liebsten hätte ich meinen Vater dafür getötet, dass er mir Magie vererbt hat.« Er lächelte leicht.
    »Aber dann habe ich begriffen, dass es gar kein Fluch ist. Es ist eine Gabe. So wie meine Mutter die Gabe des Heilens besitzt. Ich kann Dinge tun, die andere nicht tun können. Und inzwischen weigere ich mich, mich dafür zu entschuldigen.«
    Diese klare Sicht der Dinge hätte Han auch gern gehabt. In letzter Zeit kam es ihm so vor, als reagierte er nur noch auf andere und deren Pläne. Er würde nicht weit kommen, wenn er nicht wusste, was er wollte und wohin er wollte.
    »Wie ich schon sagte, es tut gut, wieder hier zu sein«, sprach Dancer weiter, »aber ich wäre gern noch etwas länger auf der Akademie geblieben. Ich hab bei Firesmith gute Fortschritte gemacht. Ich glaube, er hat sich geschmeichelt gefühlt, weil er jemanden gefunden hatte, der sich wirklich für

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