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Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Der Wolfsthron: Roman (German Edition)

Titel: Der Wolfsthron: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Kehle. Er versuchte zu sprechen, aber alles, was herauskam, war ein Schwall Blut. Dann hob er einen Arm und winkte sie mit einer schwachen Bewegung weg. Nur das Durcheinander und die sich wild aufbäumenden Pferde hatten sie bisher gerettet.
    Plötzlich wurde sie an den Haaren gepackt und hochgerissen. Ein Arm legte sich um ihre Taille, und ehe sie sichs versah, lag sie bäuchlings über einem Sattel. Mit einem Arm drückte ihr Angreifer sie nach unten, während er sein Pferd zum Galopp antrieb.
    Erfüllt von dem Entsetzen über Byrnes Ermordung war sie dem Gerüttel auf dem Pferderücken sowie der kaleidoskophaften Aussicht auf den Boden hilflos ausgeliefert und hätte fast ihren Mageninhalt von sich gegeben. Nein!, rief sie wütend zu sich selbst . Ich finde einen Weg, um diese Dreckskerle dafür bezahlen zu lassen, und wenn es das Letzte ist, was ich tue! Sie konzentrierte sich ganz auf diesen Gedanken und begann, einen Plan auszuhecken.
    Der Geruch von Kiefern und der nachlassende Wind verrieten ihr, dass sie wieder im Wald waren. Allerdings wusste sie nicht, auf welcher Seite des Passes. Der Mann, der sie gefangen hatte, ließ das Pferd nun im Schritt gehen, als suchte er nach etwas Bestimmtem. Schließlich grunzte er zufrieden und wandte sich nach links. Hundert Schritt später riss er das Pferd an den Zügeln und brachte es zum Stehen. Er glitt aus dem Sattel und zog Raisa herunter; er stellte sie auf die Beine, ohne seine fleischige Hand von ihrer Schulter zu nehmen. Sie wirbelte herum und starrte ihn an.
    Sie sah strähnige braune Haare, den grausamen Schlitz eines Mundes und Augen in der Farbe von ausgespucktem Kautabak. Es war der gleiche Soldat, der Switcher an der Schulter verletzt hatte, und diesmal erkannte sie ihn.
    Beim Blute des Dämons! , dachte Raisa. Kann es überhaupt noch schlimmer werden?
    Die eine Gesichtshälfte war gerötet und von Narben übersät, was auf eine schwere Verbrennung hinwies.
    Für die Raisa verantwortlich war.
    Seine Kleidung erinnerte an die Winteruniform der Armee, wenngleich nirgendwo Insignien zu sehen waren. Bartstoppeln bedeckten die untere Hälfte seines Gesichtes, darüber erhob sich eine gebrochene Nase.
    Raisa wusste, wo und wie sie gebrochen worden war.
    Mac Gillen, dachte sie, und alle Hoffnung wich von ihr.
    Das letzte Mal hatte sie Gillen beim Wachhaus von Southbridge gesehen, als sie einige Ragger aus dem Verlies befreit hatte, die dort von ihm gequält worden waren. Sie war diejenige gewesen, die ihm eine brennende Fackel ins Gesicht geschleudert hatte. Die anderen Gangmitglieder hatten ihn als Vergeltung für ihre Qualen übel verprügelt.
    Sein Bauch hing ihm über den Schwertgürtel, aber Raisa machte sich keine Illusionen. Darunter lauerten Muskeln. Er stank nach Pferd und Schweiß und wenig Hygiene. Er grinste wölfisch und enthüllte ein von zu vielen Kafta-Nüssen fleckiges Gebiss mit zahlreichen Zahnlücken. Dort, wo ihr Stiefel ihn in der Nacht zuvor getroffen hatte, war sein Kinn geschwollen und verfärbt.
    Raisa sah sich um. Sie standen vor zwei aneinanderlehnenden Felsstücken, die eine Art Höhle bildeten. Sein Pferd stammte aus dem Hochland und war zottelig und drahtig genug, um sich auf den Bergpfaden bestens bewegen zu können. Die Standardausrüstung für die Wache der Königin.
    Ein Dutzend Wölfe ließen sich in einem Halbkreis um sie herum auf den Hinterbeinen nieder und jaulten unsicher.
    Gillen starrte Raisa erwartungsvoll an, als wäre er erpicht darauf, dass sie etwas sagte. Raisa sagte jedoch nichts; sie wusste, dass nichts von dem, was sie sagen konnte, ihr irgendwie helfen würde.
    Schließlich hielt Gillen es nicht länger aus. »Interessiert es dich etwa nicht, warum du noch nicht tot bist, Mädel?«, fragte er und kratzte sich zwischen den Beinen.
    Keine der Möglichkeiten, die Raisa einfielen, erschien ihr irgendwie verlockend. Sie stand da, leicht breitbeinig, und sagte immer noch nichts.
    »Ich bin neugierig, verstehst du«, sprach Gillen weiter. »Deshalb hab ich dich hierhergeschleppt. Ich wollte dir ein paar Fragen stellen – unter vier Augen.« Er machte einen Schritt auf sie zu, und sie wich einen zurück. »Man hat uns gesagt, dass Prinzessin Raisa hier durchkommen würde. Aber das einzige Mädchen, das hier durchkam, bist du.« Er hob die Hände mit den Handflächen nach oben und tat so, als wäre er verwirrt. »Dabei kenne ich dich. Nur – als wir uns das erste Mal begegnet sind, warst du noch keine

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