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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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und deutete auf den Stuhl, den sie gerade freigemacht hatte. »Ich hole mir einen anderen.« Sie lief davon.
    Raisa setzte sich neben das Bett. Sie berührte ihre eigene Kehle mit den Fingern und fragte: »Was macht deine Stimme? Irgendeine Verbesserung?«
    Talia schüttelte den Kopf und schrieb etwas auf ihre Tafel, die sie dann Raisa zum Lesen hinhielt. Ausruhen. Hoffen.
    Raisa hatte so viele Fragen, aber sie hasste es, Talia damit zu quälen. »Ich habe dir ein Buch mitgebracht«, sagte sie und reichte es Talia. »Es ist eine dieser Mondspinner-Romanzen, die du so gern liest. Ich hoffe, du kennst es noch nicht.«
    Talia betrachtete den Buchdeckel, dann schüttelte sie erneut den Kopf und lächelte.
    Da kehrte Pearlie mit einem weiteren Stuhl zurück, den sie auf die andere Seite von Talias Bett stellte.
    Raisa nahm Talias Hand. »Ist es okay, wenn ich Pearlie ein paar Fragen stelle, damit du nicht so viel schreiben musst?«
    Talia ließ die Tafel aufs Bett sinken und nickte zustimmend.
    »Was sagen die Heiler zu ihrer Verletzung?«, fragte Raisa.
    »Der Attentäter hat Talias Kehlkopf zertrümmert und ihre Stimmbänder beschädigt«, antwortete Pearlie; sie sprach die Allgemeine Sprache mit einem melodischen ardenischen Akzent. »Am ersten Tag hat die Gehilfin von Lord Vega sie behandelt, woraufhin sich die Wunde immerhin geschlossen hat. Die Schwellung ist zurückgegangen, sodass sie besser Luft bekommt und es nicht mehr so wehtut.« Sie sah Talia mit der Bitte um Bestätigung an, und Talia nickte. »Es fällt ihr allerdings immer noch schwer zu essen und zu trinken. Manchmal rutscht etwas in die Luftröhre, und wenn sie dann hustet, hat sie Schmerzen.«
    Etwas an dem, was Pearlie gesagt hatte, erregte Raisas Aufmerksamkeit. »Seine Gehilfin? Lord Vega hat sie nicht selbst behandelt?«
    Pearlie schüttelte den Kopf. »Nein. Lord Vega kümmert sich nur um die Adeligen und diejenigen, die von Gray Lady herkommen. Im Sommer hat er Gehilfen von Odenford hier, die für alle anderen zuständig sind.« Sie wandte den Blick wieder von Talia ab und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.
    »Heißt das, Vega hat sie gar nicht untersucht?«
    Pearlie zögerte. »Nein. Es war Lila Hammond, die sich um Talia gekümmert hat; sie hat sich große Mühe gegeben und es sicher gut gemeint, aber sie ist erst im ersten Jahr.« Sie berührte Talias Hand. »Wenn du nicht mehr isst, wird es dir nie besser gehen.«
    Da ertönte das Geräusch von Schritten, und Raisa wandte sich um. Harriman Vega, der Magier, der die Halle der Heiler leitete, kam – gefolgt von einigen Gehilfen – hereingeströmt wie ein Schiff mitsamt Kielwasser.
    »Eure Hoheit! Ich wünschte, Ihr hättet mir mitgeteilt, dass Ihr kommen würdet«, sagte er. »Ich hätte mich nur zu gern in Euren Räumen um Euch gekümmert, wenn Ihr …«
    »Es war meine bewusste Absicht, diesen Besuch inoffziell zu halten«, erwiderte Raisa. Was ja prächtig geklappt hat, fügte sie im Stillen hinzu. »Ich brauche keine Behandlung, im Gegensatz zu dieser Frau hier.« Sie deutete mit einem Nicken auf Talia.
    Vega ließ einen uninteressierten Blick über Talia schweifen. »Ich weiß nicht, was das Mädchen Euch gesagt hat, aber sie ist behandelt worden«, sagte er. »Sie ist untersucht worden, als sie hergebracht wurde.« Er deutete auf die Verbände um Talias Hals. »Ihre Verletzung ist versorgt worden. Wie man nur zu gut sehen kann.«
    »Aber es muss noch mehr getan werden«, betonte Raisa. »Sie hat ihre Stimme noch nicht wiedergefunden, und das Schlucken bereitet ihr Schwierigkeiten. Würdet Ihr jemanden unter diesen Umständen nicht weiterbehandeln?«
    Vega wedelte herablassend mit der Hand. »Vielleicht, wenn mir die Angelegenheit vorgetragen worden wäre. Aber wir haben hier Hunderte von Patienten. Wir müssen akzeptieren, dass solche Verletzungen manchmal zu … dauerhaften Einschränkungen führen können.«
    Raisa umklammerte die Armlehnen des Stuhls und schluckte die erste Bemerkung, die ihr in den Sinn kam, hinunter. »Möglich, dass wir das manchmal akzeptieren müssen. Aber erst, nachdem alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind. Diese Soldatin ist verletzt worden, weil sie zwischen mir und einem Attentäter stand. Sie hat etwas Besseres verdient.« Sie machte eine Geste, die die anderen Patienten in dem Saal umfasste. »Wie viele von diesen Patienten könnten mit eingehenderer Behandlung richtig genesen?«
    Lord Vega hob die Hände. »Das weiß ich nicht,

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