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Der Wolfsthron: Roman

Der Wolfsthron: Roman

Titel: Der Wolfsthron: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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Eure Hoheit, aber unsere Möglichkeiten sind begrenzt, wie Ihr wisst, und …«
    »Das weiß ich, Lord Vega«, unterbrach Raisa ihn. Sie stand auf und legte ihm eine Hand auf den Arm. »Aber ich möchte das ändern. Ich möchte die Verantwortung für die Behandlung und Genesung der Gefreiten Abbott in Eure persönlichen Hände legen. Ihre Gesundheit steht für mich an oberster Stelle. Darüber hinaus möchte ich, dass Ihr die Weiterbehandlung ernsthafterer Verletzungen systematisch angeht.« Als sie Vegas entsetztes Gesicht sah, fügte sie hinzu: »Ich verlange nicht, dass Ihr alle persönlich heilen müsst – ich begreife, dass das körperlich unmöglich ist, aber Ihr müsst Euer breites Wissen und Eure Erfahrung einsetzen, um die Pflege dieser Verletzten anzuleiten.«
    Lord Vega neigte den Kopf. »Wie Ihr wünscht, Eure Hoheit«, sagte er und plusterte sich wie ein Pfau auf.
    »Wenn Eure magischen Mittel begrenzt sind, sollten wir vielleicht einige Clan-Heiler für die Arbeit in dieser Halle gewinnen«, schlug Raisa vor und wappnete sich innerlich gegen die Reaktion, mit der sie rechnete.
    »Kupferköpfe?« Lord Vega zwickte die Augen zusammen. »Ich glaube wirklich kaum, dass wir so verzweifelt sind, um Zuflucht bei der Zauberei von Hinterwäldlern nehmen zu müssen, Hoheit. Und ich kann Euch jetzt schon garantieren, dass es nicht einen einzigen Magier im Vale gibt, der es wagen würde, sich in die Hände eines Kupferkopf-Heilers zu begeben oder gar einen von ihren Zaubertränken zu sich zu nehmen, aus Angst, vergiftet zu werden.«
    »Das mag so sein, zumindest zu Beginn«, stimmte Raisa zu. »Aber es gibt viele im Vale, die auf die Heilmittel der Clans schwören. Ich kenne einige Adelige, die aus ihren Kräutern und Umschlägen sehr großen Nutzen gezogen haben. Ich selbst habe Erfahrungen mit den Clan-Heilmitteln, und ich weiß, dass sie wirksam sind.«
    Vegas Miene nach zu urteilen hätte Raisa ihm genauso gut vorschlagen können, Blutopfer einzusetzen, um Seelen zu stehlen. Etwas, das man den Clans häufig vorwarf.
    Sie seufzte. Ein Schritt nach dem anderen, dachte sie.
    »Wir werden unser Gespräch darüber ein anderes Mal fortsetzen«, sagte sie. »In der Zwischenzeit sollten wir damit beginnen, unser bestehendes System zu verbessern. Es ist eine Sache, den Adeligen herausragende Hilfe anzubieten. Aber stellt Euch nur einen Heilungsdienst vor, bei dem jeder Bürger vorzügliche Behandlung erfährt: Euer Ruf wird sich in den gesamten Sieben Reichen verbreiten. Studenten von der Akademie werden darum bitten, bei Euch als Gehilfen arbeiten zu dürfen. Die Fakultät wird hierherreisen, um sich Eure Methoden anzusehen.«
    »Das wäre denkbar, vermute ich«, entgegnete Vega, glättete seine Magierstolen und schnippte ein nicht vorhandenes Staubkörnchen von dem Stoff. »Obwohl wir ehrlich gesagt keine Schwierigkeiten hatten sicherzustellen, dass …«
    »Zusätzliche Unterstützung wird es uns leichter machen, Eure Fachkenntnisse wirksam einzusetzen«, unterbrach Raisa den Magier. »Wir werden deshalb weitere fünfzig ausgebildete Heiler einstellen, die Euch helfen. Ein solcher Heilungsdienst ist von entscheidender Bedeutung für das Wohlergehen jedes einzelnen Bürgers in der Stadt des Lichts – und viel zu lange vernachlässigt worden.«
    »Ja, Eure Hoheit«, sagte Vega und nickte. Er wirkte beruhigt. »Dem stimme ich voll und ganz zu.«
    »Danke, Lord Vega. Ich bin schon sehr gespannt.« Raisa lächelte.
    »Und noch etwas«, sagte sie, als wäre ihr das gerade erst eingefallen. »Sergeant Greenholt bekommt uneingeschränkte Besuchsprivilegien bei der Gefreiten Abbott, wenn sie nicht im Dienst ist.«
    »Ich werde es veranlassen«, erwiderte Vega mit stolzgeschwellter Brust. Er blickte auf Talia herunter, als würde er sie zum ersten Mal sehen. »Hammond und ich werden Euch noch einmal untersuchen, sobald sie vom Essen zurückgekehrt ist.«
    Talia und Pearlie starrten Raisa mit großen Augen an, während der Heiler davonschwebte.
    »Eines muss man Euch lassen«, sagte Pearlie. »Ihr wisst, wie man Gift versüßt.«
    »Genau daraus besteht zum größten Teil meine Arbeit«, erwiderte Raisa und schnitt eine Grimasse. Sie erhob sich. »Pearlie, halte mich auf dem Laufenden, was Talias Fortschritte betrifft. Ich werde in ein paar Tagen wiederkommen.«
    Gibt es eigentlich irgendetwas im Königinnenreich, das gut läuft?, dachte Raisa, während sie die Halle der Heiler verließ. Gibt es irgendetwas, um das ich mich

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