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Der Wüstendoktor

Der Wüstendoktor

Titel: Der Wüstendoktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Menschen und Maschinen.
    Über das Rollfeld jagten zwei rote Feuerwehrautos, drei Jeeps mit Polizei und ein Spezialwagen mit einer Schaumsprühkanone. Er begann bereits, einen weißen Schaumteppich über die Piste zu sprühen, eine Gleitbahn, auf der bei einer Bruchlandung die Gefahr des Feuerfangens und der Explosion gemindert wurde. Aber nur gemindert – wenn das Flugzeug mit voller Wucht aufsetzte, gab es keine Rettung mehr.
    Sechs Lastwagen mit Militär rollten langsam vom Flughafengebäude zum vorgesehenen Landeplatz. Im weiten Umkreis war alles abgesperrt worden, die in den Hallen wartenden Fluggäste durften das Gebäude nicht verlassen. Fotoreporter ballten sich hinter einer rot-weiß lackierten Barriere und knipsten bereits mit riesigen Teleobjektiven das hoch unter dem wolkenlosen blauen Himmel kreisende Flugzeug.
    Vandura blickte hinunter auf diese Spielzeugstadt und auf den winzigen Fleck, auf dem er landen sollte. Im Bogen fliegen, das konnte er perfekt, das war nicht schwierig. Und so kreiste er mit gedrosselten Motoren – Ruodi Stifter hatte ihm die nötigen Handgriffe dafür erklärt – über Kloten und gewann Zeit. Yussuf stand hinter ihm, mit ernstem Gesicht, die Pistole wieder in der Hand. Die Revolution hatte ihn wieder.
    »Gib bekannt, Hakim-Pascha«, sagte er hart, »wenn wir gelandet sind, darf sich niemand der Maschine nähern, kein Polizist, kein Soldat, nur die Tankwarte, um die Maschine aufzutanken. Es hat keinen Sinn zu verhandeln. Wenn sich ein Unbefugter der Maschine nähert, werden sofort drei Mann erschossen – erscheint Militär, ziehen wir die Handgranaten ab und sprengen alles in die Luft. Sag das, Hakim-Pascha.«
    Und Vandura sprach in sein Mikrophon:
    »Hier spricht Vandura. Ich rede in deutscher Sprache, weil keiner der Guerillas deutsch versteht. Ich habe ihnen gesagt, ich müßte deutsch sprechen, weil ich viele notwendige technische Ausdrücke nicht in Englisch ausdrücken kann. Die Situation ist die übliche. Landung, Volltanken, Aufsteigen und Rückflug in den Orient. Wenn sich jemand der Maschine nähert, sprengen sie alles in die Luft. Das ist keine leere Drohung – sie tun es wirklich. Denken Sie an Kairo, Amman und andere entführte Maschinen. Aber ich werde nicht landen.«
    »Sie haben nur noch für dreißig Minuten Sprit an Bord!« rief von unten der Mann im Kontrollturm.
    »Das genügt.« Vandura bog den Kopf zurück zu Yussuf. »Sie gehen auf die Bedingungen ein, Yussuf, unterrichte die Passagiere – ich setze dann zur Landung an.«
    Yussuf verließ mit einem zufriedenen Grinsen das Cockpit. Hasna kniete noch immer neben dem Kopiloten und überwachte das Tropfen des Blutplasmas. Vandura blickte Tino, den Funker, scharf an. Der nickte, erhob sich und stellte sich neben Hasna. Vandura blickte auf die Uhr und den Höhenanzeiger.
    »Flughöhe 2.560 Meter«, meldete er. »Halten Sie den Luftraum frei, hören Sie, lassen Sie keine andere Maschine über den Platz!«
    »Was haben Sie vor?« fragte der Kontrollturm zurück. Dort saßen jetzt der Kommandant der Truppen, der Flugplatzchef, der Polizeichef und zwei Bundesräte in der Glaskanzel. Sie starrten mit Feldstechern auf den silbernen kreisenden Punkt am Himmel. »Luftraum ist frei. Alle anfliegenden Maschinen haben Befehl, außerhalb Klotens zu bleiben.«
    »Ziehen Sie die verdammten Jäger zurück!« rief Vandura. Er blickte auf die herumjagenden Jagdmaschinen der Schweizer Luftwaffe, Hornissen, die einen Adler umsurrten. »Ich brauche Platz! Der Luftraum muß völlig leer sein.«
    Antwort Kontrollturm: »Befehl an Jäger gegeben. Luftraum völlig leer. Was haben Sie vor?«
    Vandura umkrampfte das halbkreisförmige Ruder, seine Finger wurden weiß.
    »Ich setze zum Sturzflug an«, sagte er mit plötzlich rauher Stimme. »Ich hoffe, in tausend Metern die Maschine wieder auffangen zu können –«
    »Sind Sie verrückt?!« Der Beamte im Kontrollturm schrie auf. »Sie fliegen keinen Stuka! Wenn Sie sich herunterstürzen, brechen Ihnen die Flügel ab!«
    »Es ist der einzige Versuch, zu überleben!« Vandura zog den Kopf in die Schultern. Er dachte ganz kurz an seine Ausbildung, an das heulende Vom-Himmel-Stürzen und das Abfangen kurz über dem Boden, nachdem die Bombe ausgeklinkt war. Damals hatte man damit Menschen getötet – heute konnte er Menschen retten –
    »Ich fliege an …« sagte er ganz ruhig ins Mikrophon.
    »Er macht es wirklich«, stammelte einer der Bundesräte. »Er stürzt sich vom

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