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Der Wüstenpalast

Der Wüstenpalast

Titel: Der Wüstenpalast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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Zulema mit einem geradezu verehrungsvollen Blick zu ihr emporblickte, als sei sie eine Art Göttin und keine völlig normale Frau, verstummte Bethany.
    “Wir werden Sie baden,
sitt.”
    Gepresst erwiderte Bethany, der all dies entsetzlich unangenehm war: “Es ist nicht nötig, dass Sie mir zu Diensten sind, Zulema.”
    “Aber Sie sind doch die Eine … Man muss für Sie dienen”, protestierte Zulema ängstlich.
    Die Eine … wieder dieser merkwürdige Ausdruck.
    “Wo ich herkomme”, erklärte Bethany steif, “teilt man sich das Badezimmer nicht mit anderen.”
    Kichernd übersetzte Zulema diesen barbarischen Wunsch nach Privatsphäre ihren Gefährtinnen. Und in dem allgemeinen Heiterkeitsausbruch nahm Bethany die Gelegenheit wahr, an ihnen vorbei in das Badezimmer zu huschen und die Tür hinter sich zu schließen.
    Die ultramoderne Ausstattung übte eine beruhigende Wirkung auf sie aus. Das Schlafzimmer aus antikem Zedernholz mit Silberintarsien hatte ihr den verwirrenden Eindruck vermittelt, sie sei in die Zeit von Scheherazade zurückversetzt worden.
    Hastig entledigte Bethany sich ihres Seidennachthemds, kletterte in die Wanne und ließ sich in das duftende Badewasser sinken.
    Nach dem Bad betrat sie in Handtücher gehüllt wieder den angrenzenden Raum.
    “Wo sind meine Kleider?”
    Voller Stolz deutete Zulema auf die edelsteinfarbigen Seidenkleider, die inzwischen auf dem Bett ausgebreitet lagen.
    “
Meine
Kleider, mein Koffer”, wurde Bethany noch deutlicher, was jedoch keinerlei Reaktion auslöste.
    Wütend riss Bethany Schränke und Kisten auf. Nichts, weit und breit war von ihren Sachen nicht die geringste Spur zu entdecken.
    Am liebsten hätte sie mit dem Fuß aufgestampft und geschrien, und offenbar konnte man ihr dies auch ansehen, denn Zulema und ihre Helferinnen wirkten zutiefst besorgt, so als würde das leiseste Anzeichen der Unzufriedenheit von Seiten Bethanys eine schwere Strafe auf ihre Häupter herabbeschwören.
    “Also gut … Ich zieh’ das Zeug an”, gab Bethany widerwillig nach. “Suchen Sie etwas für mich aus.”
    Augenblicklich lächelten alle wieder. Zulema hielt ihr einen smaragdgrünen, in Gold eingefassten Kaftan entgegen, und dazu seidene Spitzenunterwäsche, wie sie Bethany in ihrem ganzen Leben noch nie besessen hatte. Sie war eher der Typ für schlichte weiße Baumwolle.
    Zornige rote Flecken auf den Wangen, zog Bethany sich an und stellte sich dann vor den Spiegel, wo sie mit einer silbernen Bürste grob durch ihre lange zerzauste Lockenpracht fuhr.
    “Ich habe Ihnen missfallen,
sitt?”,
fragte Zulema zaghaft und mit tränenerstickter Stimme. “Warum Sie nicht meine Hilfe mögen?”
    Resigniert reichte Bethany ihr die Bürste und nahm Platz auf dem Diwan. Wie konnte man jemandem das Prinzip der Gleichberechtigung aufzwingen, wenn diese weder anerkannt noch erwünscht war?
    “So herrliches Haar. Ich habe noch nie so wundervolles Haar gesehen”, seufzte Zulema, die jeden Knoten behutsam und ehrfürchtig mit den Fingern löste. “Es hat wirklich die Farbe der untergehenden Sonne, genau wie es gesagt wurde.”
    “Von wem gesagt?”
    Zulema kicherte schüchtern. “Die Wachen von Prinz Razul, sie reden … Es ist verboten, dass sie reden, aber Männer mögen das auch gern. Vor langer Zeit wir gehört haben von der englischen Lady mit dem Haar voller prachtvollen Farben. Bald das ganze Volk hat es gewusst und darüber geredet, und der König ist sehr ärgerlich geworden, dass die Leute über seinen Sohn flüstern. Ah … da ist ja das englische Frühstück!”, rief Zulema aufgeregt, als die Tür aufging.
    Zulema öffnete noch eine weitere Tür, hinter der ein Esstisch und Stühle zu sehen waren.
    “Wie zu Hause”, sagte sie zu Bethany, während eine Prozession an Bediensteten mit Tabletts ihr folgte.
    Verblüfft sah Bethany zu, als die Tabletts eines nach dem anderen abgeladen und die zahlreichen Schüsseln aufgedeckt wurden. Fruchtsäfte, Frühstücksflocken, Toast, Croissants, Brötchen, Weißbrot und jeder nur erdenkliche Aufstrich. Dazu Spiegeleier, gekochte Eier, Rührei und sogar pochierte Eier; Räucherhering, gebratene Nierchen, Rindswürstchen, geröstetes Brot, Tomaten und Arme Ritter …
    Zulema zog einen Stuhl vor. Bethany sank darauf nieder und ließ den Blick über das Bankett schweifen, das da vor ihr aufgebaut worden war. Noch nie zuvor hatte sie eine derartige Auswahl nur für eine einzige Person gesehen. Der gesamte Tisch war bedeckt.
    “Es Ihnen

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