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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Welt ein Paradies gemacht wird.‹ Doch es sieht nicht danach aus, dass er dafür Sorge trägt. Steht Paul Muad'dib nicht zu seinem Wort?«
    In diesem Moment sprang Korba vor und ließ sein Crysmesser aus der Scheide gleiten. Irulan schrie, um ihn zurückzuhalten, doch der Anführer der Fremen hörte nicht auf sie. Weder Alia noch Chani sagten etwas, als Korba dem Kammerherrn die Kehle aufschlitzte, bevor der alte Mann seinen Klangstab zur Verteidigung heben konnte.
    Die Menge verhinderte, dass Ridondos Assistentin entkommen konnte, und Korba stürmte weiter, in der offenkundigen Absicht, auch mit ihr kurzen Prozess zu machen, doch Alia rief ihn zurück. »Genug, Korba.« Alia erhob sich vom Thron und blickte auf die Leiche des Kammerherrn. Eine Blutlache breitete sich auf den glatten Steinfliesen aus.
    Der Kommandant der Fedaykin hob das Kinn. »Verzeiht mir, Lady Alia. Mein Wille, die Ehre Muad'dibs zu verteidigen, kennt keine Grenzen.« Er sprach ein schnelles Gebet, und einige Mitglieder des Publikums sprachen seine Worte wie ein Echo nach.
    Irulan starrte entsetzt auf den toten Kammerherrn, bis sie sich langsam zu Alia und Chani umwandte. »Er kam als Botschafter zu uns, der eine Nachricht des ehemaligen Imperators überbrachte. Er genoss diplomatische Immunität. Ihm hätte kein Leid widerfahren dürfen!«
    »Wir leben nicht mehr im alten Imperium, Irulan«, sagte Alia. Dann hob sie die Stimme. »Schickt die Assistentin wohlbehalten nach Salusa Secundus zurück. Sie soll Shaddam und seiner Familie sagen, dass Imperator Muad'dib Terraforming-Experten und Maschinen entsenden wird, sobald sie verfügbar sind.«
    Die Menge rief: »Muad'dib! Muad'dib!«
    Mit wildem Blick und offenbar ungesättigter Mordlust blickte Korba zu Irulan, aber nur für einen kurzen Moment, bevor er sein Messer abwischte und es wieder einsteckte. Furchtlos, aber angewidert vom Blutvergießen, erwiderte die Prinzessin trotzig seinen Blick. In Anbetracht ihrer Bene-Gesserit-Ausbildung würde er mit ihr kein so leichtes Spiel haben.
    Diener eilten herbei, um Ridondos Leiche fortzuschaffen und das Blut aufzuwischen. Alia nahm wieder auf dem Thron Platz. »So, und wer möchte als Nächstes angekündigt werden?«
    Niemand trat vor.

6
     
    Ich hinterlasse meine Fußabdrücke in der Geschichte, selbst dort, wo ich nicht zugegen bin.
    Gesammelte Weisheiten des Muad'dib,
    von Prinzessin Irulan
     
     
    Das Shuttle vom Heighliner landete auf Kaitain. Durch das Aussichtsfenster des Gefährts beobachtete Paul die Horden siegreicher Fedaykin, die sich auf dem Landefeld präsentierten. Trotz des Triebwerkslärms konnte er ihren Jubel hören. Doch die schreiende Menge und die übermütigen Soldaten übten eine seltsame, gegenteilige Wirkung auf ihn aus, indem sie sein Gefühl des Alleinseins nur noch verstärkten.
    Auf Caladan hatte er sich für einen kurzen Moment der Hoffnung hingegeben, sich wieder wie ein normaler Mensch fühlen zu können. Sein Vater hatte stets darauf beharrt, dass sich ein Herzog nicht grundlegend von anderen Menschen unterschied. Doch dann hatte man Paul daran erinnert, dass er unwiderruflich zu etwas anderem geworden war. So war es ihm bestimmt. Nun war er viel mehr als Paul Atreides. Er war zu Muad'dib geworden, eine Rolle, die er so mühelos und vollkommen ausfüllte, dass er sich nie ganz sicher war, was davon Maske und was seine tatsächliche Persönlichkeit war.
    Mit unerbittlicher Miene holte er tief Luft und warf den langen Umhang, der zu seinem falschen Destillanzug gehörte, über die Schulter. Mit hochherrschaftlicher Würde schritt er die Rampe hinab und trat vor die jubelnde Menge. Die Fedaykin umringten ihn und bildeten seine außergewöhnliche Eskorte. Er war der heldenhafte Eroberer.
    Die dröhnende Welle von Rufen und Schreien hätte ihn beinahe umgeworfen. Er verstand, wie Tyrannen sich unfehlbar fühlen konnten, wenn sie sich von einer Woge übermäßigen Selbstvertrauens tragen ließen. Er war sich genau bewusst, dass ein einziger Befehl von ihm genügt hätte, um diese Kämpfer jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf Kaitain abschlachten zu lassen. Der Gedanke machte ihm Sorgen.
    Während seiner Kindheit hatte er in Lehrbüchern viele Bilder der ruhmreichen Hauptwelt gesehen, doch nun war sie durch Rauchflecken am Himmel verunziert. Die hoch aufragenden weißen Gebäude waren ausgebrannt, majestätische Monumente umgestürzt und Regierungspaläste und prunkvolle Privatresidenzen geplündert. Paul fühlte sich

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