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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Pflicht war. »Du hast mich gerufen, mein Ehemann?« Sie wirkte zutiefst misstrauisch und wütend über die Zerstörung, die sie überall erkennen konnte.
    »Ich brauche dich hier. Dies ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass du Kaitain siehst.«
    »Das hier ist nicht mehr mein Kaitain.« Sie blickte sich auf dem Palastgelände um und war offensichtlich nicht in der Lage, die Gegenwart mit ihren Erinnerungen in Einklang zu bringen. »Was ich sehe, ist die vergewaltigte und ausgeraubte Leiche einer Stadt, die einst die großartigste aller Städte war. Sie wird nie mehr sein, wie sie einmal war.«
    Paul konnte ihrer Einschätzung nicht widersprechen. »Dort, wohin Muad'dib geht, wird nichts mehr sein, wie es einmal war. Hast du das nicht selber in deinem Buch geschrieben?«
    »Ich habe die Geschichte niedergeschrieben, die du mir erzählt hast. Gemäß meiner Interpretation, versteht sich.«
    Er deutete auf die Menge. »Und hier und jetzt geht die Geschichte weiter.«
    Um Kaleff und Orlop eine besondere Ehre zu erweisen, hatte Paul den beiden Jungen Anweisung gegeben, auf sein Zeichen hin die Treppe hinaufzueilen und die langen Fahnen seiner Kampftruppen in Grün-Weiß und Grün-Schwarz wehen zu lassen. Paul blickte auf das Meer aus Gesichtern, als die Rufe sich zu einem ohrenbetäubenden Tosen steigerten, um dann zu erwartungsvoller Stille abzuebben.
    »Wir sind hier auf Kaitain, und ich bin der Imperator.« Paul ergriff Irulans Hand, während sie mit versteinerter Miene geradeaus starrte. Beide wussten um den Grund, aus dem sie hier waren. »Aber ich bin viel mehr als der Nachfolger des Padischah-Imperators Shaddam Corrino IV. Ich bin Muad'dib, und ich bin mit keiner Macht zu vergleichen, die die Galaxis bisher gesehen hat.«
    Hinter ihnen breitete sich das Feuer im Imperialen Palast weiter aus. Gemäß seinen Anweisungen hatten seine loyalen Kämpfer zusätzliche Brände an bestimmten Stellen innerhalb des riesigen Gebäudes gelegt. Genau dieses Bild hatte er in seinen Visionen gesehen, und er hatte sich dagegen gewehrt, aber er hatte auch die Verpflichtung erkannt, die Macht der damit verbundenen Symbolik. Zumindest würden diese Feuer schnell und kurz brennen.
    Die meisten Adelshäuser hatten keine große Sympathie für Shaddam und seine Exzesse gehegt. Jetzt würden sie vor Paul Muad'dib zittern. Die Plünderung von Kaitain dürfte für den Rest des Landsraads ein hinreichender Schock sein, um jeden Widerstand zu ersticken, so dass sich der Djihad nicht weiter ausbreiten musste. Paul seufzte, weil seine schrecklichen Visionen ihm gezeigt hatten, dass nichts die Flutwelle dieses fanatischen Krieges aufhalten konnte, die er in Gang gesetzt hatte und die über zahllose Planeten hinwegschwappen würde. Er konnte lediglich im begrenzten Rahmen Entscheidungen treffen, die auf sehr lange Sicht positive Auswirkungen haben würden.
    Er spürte die gewaltige Last auf seinen Schultern. Nur er konnte hinter den Vorhang aus Blutvergießen, Schmerz und Leid blicken. Die Menschheit würde ihn aus tiefster Seele hassen ... aber wenigstens würde sie überleben und in der Lage sein, ihn zu hassen.
    Die Menge sah voller Ehrfurcht zu, wie die Flammen den gigantischen Palast verzehrten. Die Feuersbrunst wurde immer heftiger und heller, so dass Paul nun vor der Kulisse eines Infernos stand.
    Neben ihm erzitterte Irulan. »Das werde ich dir nie verzeihen, Paul Atreides . Die Corrinos werden dir niemals verzeihen.« Sie sagte noch mehr, aber ihre Worte gingen im Lärm der Menge und im Prasseln des um sich greifenden Feuers unter.
    Er beugte sich zu ihr hinüber und sagte tief betrübt: »Ich habe niemanden um Verzeihung gebeten.« Dann wandte Muad'dib sich wieder der Menge zu und rief mit lauter Stimme: »Dieser Palast war das Symbol des alten Regimes. Wie alles andere, was zum dekadenten alten Imperium gehört, muss auch er weichen. Kaitain ist nicht mehr die Hauptwelt des Imperiums. Der Wüstenplanet ist jetzt unsere Hauptwelt. Und ich werde den Befehl geben, dass in Arrakeen ein neuer Palast erbaut wird, der die größten Bauten aller vorherigen Herrscher in den Schatten stellt.«
    Er blickte über die Schulter und sah, wie das Vermächtnis von Shaddam IV. in Flammen und Rauch aufging. Die Errichtung seines neuen Palasts war nicht ohne große Opfer, beispiellose Leistungen und unvorstellbaren Reichtum zu realisieren.
    Trotzdem hegte er nicht den geringsten Zweifel daran, dass seine großartige Vision in die Tat umgesetzt werden

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