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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Feinde betrachten.« Das Mädchen hob eine Hand. »Diese Audienz ist beendet. Auch andere haben lange darauf gewartet, mit mir sprechen zu können. Die Raumgilde erhält den erhöhten Gewürzanteil erst, wenn die Schiffe geliefert wurden.«
    Nachdem die drei unzufriedenen Repräsentanten unbeholfen aus dem Saal marschiert waren, trat ein kahlköpfiger älterer Mann mit hoher Stirn ein. Er wurde von einer Assistentin begleitet. Seine Schritte waren unsicher, und er benutzte seinen Klangstab, der eigentlich ein Zeichen seiner Stellung war, als Gehstock.
    Irulan hielt überrascht den Atem an. Obwohl sie ihn seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, erkannte sie sofort den Kammerherrn ihres Vaters, Beely Ridondo. Einst war Ridondo ein Mann von beträchtlichem Einfluss gewesen und hatte die Geschäfte des Landsraads und die Terminplanung des imperialen Palasts verwaltet. Ridondo war gemeinsam mit Shaddam IV. nach Salusa Secundus ins Exil gegangen, aber jetzt war er hier.
    Vielleicht sollte sie Ridondo ein signiertes Exemplar ihres Buches geben ... oder würde das den maßlosen Zorn ihres Vaters erregen?
    Als sich der Kammerherr dem Thron näherte und seinen verzierten Stab auf den blutroten Marmorboden klacken ließ, bemerkte Irulan, dass die Jahre ihre Spuren an ihm hinterlassen hatten. Sein weiß-goldener Anzug war schmutzig und an den Ärmeln leicht zerknautscht. Früher hätte er sich nie in offizieller Funktion gezeigt, wenn seine Garderobe nicht tadellos in Ordnung gewesen wäre. Er ließ seine Assistentin zurück und blieb vor dem Thron stehen. Nach langem und peinlichem Schweigen sprach Ridondo schließlich. »Ich warte darauf, dass man mich ankündigt.«
    »Sie dürfen sich selber ankündigen«, erwiderte Alia mit heller Stimme. »Als Shaddams Kammerherr verfügen Sie zweifellos über die nötige Erfahrung.«
    Irulan bemerkte seine tiefe Entrüstung. »Ich überbringe eine wichtige Botschaft von seiner Exzellenz Shaddam Corrino, und ich verlange, mit gebührendem Respekt empfangen zu werden.«
    Korba trat einen halben Schritt vor und legte eine Hand an das Crysmesser an seiner Hüfte, doch auf eine Geste von Alia hin entspannte sich der pflichtbewusste Fedaykin.
    Das Mädchen wirkte gelangweilt. »Dann werde ich Sie selber ankündigen. Hier ist Beely Ridondo, der persönliche Kammerherr des Imperators im Exil.« Mit fremenblauen Augen blickte sie ihn aus einem ovalen Gesicht an, das allmählich den Babyspeck verlor.
    Ridondo wandte sich an Irulan, als würde er sich von ihrer Seite mehr Respekt erhoffen. »Euer Vater wird glücklich sein, wenn er erfährt, dass es Euch gutgeht, Prinzessin. Ist das weiterhin Euer korrekter Titel?«
    »Sie dürfen mich Prinzessin nennen.« Imperatrix Irulan wäre zwar angemessen, aber zugleich anmaßend gewesen. »Bitte nennen Sie Ihr Begehr.«
    Ridondo reckte sich zu voller Körpergröße empor und stand ohne Unterstützung durch seinen Klangstab. »Ich überbringe die Worte des Padischah-Imperators, der ...«
    Chani unterbrach ihn. »Des ehemaligen Padischah-Imperators.«
    »Wie auch immer«, sagte Alia. »Was hat Shaddam uns mitzuteilen?«
    Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhr Ridondo fort: »Mit allem gebührenden Respekt ... Mylady ... als Imperator Paul Muad'dib den Padischah-Imperator ins Exil nach Salusa Secundus schickte, versprach er Zuwendungen für den Wiederaufbau jener Welt. Shaddam IV. möchte nun wissen, wann diese Maßnahmen eingeleitet werden. Wir leben dort in Schmutz und Elend und sind hilflos der lebensfeindlichen Umwelt ausgesetzt.«
    Irulan wusste, dass die Extrembedingungen auf Salusa das Feuer waren, in dem die Männer gehärtet wurden, aus denen ihr Vater seine Sardaukar rekrutierte. Durch die Milderung des Klimas in diesem Ausbildungslager wollte Paul gleichzeitig dafür sorgen, dass die potenziellen Soldaten des ehemaligen Imperators weicher wurden. Anscheinend sah Shaddam die Vorzüge solcher Umweltbedingungen nicht mehr, nachdem jetzt er selbst, der Rest seiner Familie, seine Diener und eine kleine Polizeitruppe aus Sardaukar dort im Exil lebte.
    »Wir waren zu sehr mit dem Djihad beschäftigt«, sagte Alia. »Shaddam wird sich gedulden müssen. Ein paar Unbequemlichkeiten werden ihm nicht schaden.«
    Der Kammerherr wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. »Der Imperator hat es uns versprochen! Ich zitiere wörtlich, was Muad'dib gesagt hat, als er Shaddam Corrino ins Exil verbannte: ›Ich werde dafür Sorge tragen, dass aus dieser unwirtlichen

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