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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Skorpions vor und zurück, und er hob die Klauen in Kampfhaltung. »Mich stechen sie auch nicht.«
    Bewegungslos und neugierig schaute Alia zu. Sie wollte den Skorpion nicht erschrecken. Das Tier in ihrem Haar krabbelte umher, als würde es nach einem Nistplatz suchen, und kam dann zum Vorschein, um hinter ihren Zöpfen hervorzuspähen.
    Marie nahm einen weiteren Skorpion in die Hand und setzte ihn auf ihr Bein, während Alia sie fasziniert und ruhig atmend beobachtete. »Sie stechen mich nicht«, wiederholte Marie mit völliger Zuversicht.
    Und das taten sie auch nicht.

91
     
    Vielfach gesegnet sei Muad'dib, so wie sein Segen gleich kühlem Wasser auf den Gläubigen fließt. Seine Heiligkeit schätzt Schönheit und Reinheit. In Ihm finden wir unsere Rettung. Muad'dib der Schützende.
    Fremen-Hymne
     
     
    Die Miene des Gildenvertreters Olar war ernst und undurchschaubar, als er Paul einen Zylinder hinhielt – eine solidholographische Aufzeichnung mit reich verzierter, kostbarer Fassung. »Muad'dib hat seinen Befehl gegeben und keinen Beweis von der Raumgilde verlangt. Wir verstehen das als Ausdruck Eures Vertrauens.«
    »Ich habe nicht daran gezweifelt, dass Sie meine Instruktionen befolgen würden«, erwiderte Paul, der auf einem schweren Sitz aus poliertem Windstein saß. Als der Imperator sich nicht rührte, nahm Stilgar das Geschenk der Gilde entgegen und betrachtete es neugierig.
    Sie hielten sich gemeinsam mit Irulan und Chani in einem kleinen, dickwandigen Kriegsratszimmer auf. Obwohl Paul die Bedeutung von Olars Nachricht spürte, hatte er beschlossen, ihn hier in diesem kargen, fensterlosen Raum zu empfangen statt im riesigen Audienzsaal, den die Sicherheitsleute erst einmal mehrfach hätten absuchen müssen, um anschließend Besucher und Zuschauer auf versteckte Waffen abzutasten. In der Zitadelle und in den Straßen Arrakeens machten bereits Gerüchte die Runde, dass der Gildenmann zurückgekehrt war.
    Respektvoll trat Olar zwei Schritte zurück. »Dann betrachtet diese Aufzeichnung nicht als Beweis, sondern lediglich als etwas, das von Interesse sein könnte. Ein Imperator sollte den Sieg über seine Feinde aus erster Hand erleben.«
    Stilgar steckte den Zylinder in ein Abspielgerät. Bilder, die der Navigator eines weit entfernten Gildenheighliners aufgezeichnet hatte, entfalteten sich vor ihnen in der Luft. Das Sichtfeld zeigte die sternenübersäte Leere des Alls und die offenen gewölbten Hangartore des Gildenschiffs, die den Blick auf einen gewaltigen Frachtraum freigaben. Dann lösten sich mit einem Mal Hunderte von Kriegsschiffen aus den Andockbuchten und wurden in die Leere hinausgestoßen, als hätte der Heighliner sie aus der Tiefe seines Bauchs erbrochen. Anschließend bewegte sich das Raumschiff wie ein riesiger Metallwal davon und ließ die kleineren Schiffe verstreut und desorientiert zurück.
    Der Audiokanal war von den hektischen Funksprüchen der gestrandeten Besatzungen und Passagiere erfüllt: Forderungen, Verwünschungen, Flehen. Eins der eingebetteten Bilder zeigte Thorvald selbst. Er war blass, und sein langer, mit Silber durchwirkter Bart zitterte vor Wut. »Wir haben Sie bezahlt! Wir verlangen, transportiert zu werden.«
    Der Heighliner antwortete nicht.
    »Wo sind wir?«, brüllte Thorvald. Doch der Heighliner trieb einfach nur langsam davon, bis die Ansammlung von Rebellenschiffen nicht mehr war als eine Spur funkelnder Lichter in seinem Kielwasser, den Sternen ähnlich, von denen die Gestrandeten stammten.
    Ganz allein in der absoluten Leere.
    Die Projektion verblasste, und das Sichtfeld verschwand.
    Olar meldete sich zu Wort. »Sie befinden sich in einer weiten Raumwüste, wo das nächste Sonnensystem achtzehn Parsec entfernt ist. Niemand außer dem Navigator, der sie dort ausgesetzt hat, kann sie wiederfinden, Herr.«
    »Wie lange werden ihre Lebenserhaltungssysteme reichen?«, fragte Irulan.
    »Höchstens ein paar Tage. Sie sind von einer kurzen Reise ausgegangen.«
    Pauls Stirn legte sich in Falten, als er mentale Berechnungen anstellte. »Warten Sie zwölf Tage, und lassen Sie die Schiffe dann von Ihrem Navigator bergen. Wenn Sie mir die Leichen bringen – und zwar alle – gewähre ich der Gilde eine großzügige Belohnung in Form von Melange.«
    Olar verneigte sich, doch zuvor war ein leises Lächeln über seine Lippen gehuscht.
    Chanis kalter Gesichtsausdruck verriet Paul, dass Sie diesem Mann, der dem Djihad und ihrem Geliebten so viel Schaden zugefügt hatte,

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