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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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gewesen waren, hatte Duncan Idaho zu Paul gesagt: »Ich habe keinen Platz für Mitgefühl mit Leuten, die uns zu töten versuchen.«
    Schlimmer noch: Wenn die abscheuliche Attacke auf Caladan erfolgreich war, würden seine anderen Feinde vielleicht kühner werden. Dann mochten sie weitere Opfer ins Visier nehmen, die dem Imperator etwas bedeuteten und an die leichter heranzukommen war als an ihn: Chani, Alia, Stilgar oder sogar Irulan.
    Das durfte er nicht zulassen. Eine Lektion war fällig – eine Lektion, die weitere Gewalt verhindern sollte. Sollen die Missetäter den Schmerz spüren, den sie mir verursacht hätten.
    » Sterilisieren, Stil. Die Gilde wird für den Transport aller Schiffe sorgen, die du entsendest. Und wenn das Werk getan ist ...« – er wandte sich wieder dem Navigator im Tank zu – »... erst dann werde ich in Erwägung ziehen, Ihnen Ihre Unüberlegtheit zu vergeben.«
    Olar schluckte noch zweimal. »Das können Sie nicht ernst meinen, Herr. Diese Schiffe in den Leerraum zu stoßen, einen Planeten zu sterilisieren ...«
    »Vor fünf Jahren, als die Truppen des Imperators hier waren, habe ich damit gedroht, alles Gewürz auf Arrakis zu vernichten, um meinen Standpunkt deutlich zu machen. Warum sollte ich jetzt mit weniger drohen? Sie haben gesehen, wie wild und ungezähmt meine Anhänger sind. Wenn es sein muss, werden meine Fremen nichts dagegen haben, auf dem Wüstenplaneten zu bleiben, ohne Raumfahrt, vollständig abgeschnitten. So etwas können sie überleben, sie werden es überleben. Es ist ihnen egal, ob jemand anderer überlebt.«
    Schließlich stimmte Beric aus dem Innern seines Tanks zu. »Was Sie befehlen, Mylord, soll geschehen.«
    Paul stellte zufrieden fest, dass dieser Navigator klug genug war, Muad'dib zu fürchten.

90
     
    Früher einmal habe ich mich in meinem kleinen Körper gequält, im Bewusstsein, dass andere etwas Unschuldiges und Harmloses in mir sehen. Ich wurde unterschätzt. Mein Harkonnen-Großvater hat mich unterschätzt, und ich habe ihn mit dem Gom Jabbar getötet. Jetzt, wo die Menschen mir Ehrfurcht entgegenbringen, habe ich das gegenteilige Problem. Man hält mich zunehmend für perfekt, unfehlbar und allmächtig.
    Alia in einem Brief an Lady Jessica auf Caladan
     
     
    In ihren Privatgemächern ließ Alia die giftigen Skorpione in ihrem Behälter, vor allem, um andere nicht zu gefährden. Gelegentlich, wenn Tür und Feuchtigkeitssiegel geschlossen waren, öffnete sie ihn und ließ die Tiere frei herumlaufen. Dann flitzten sie in die Ecken des Zimmers und unter ihr Bett. Einige von ihnen kletterten sogar die gemauerte Wand hoch, als wollten sie in die Freiheit der Wüste fliehen.
    Seit ihrem Sandforellen-Abenteuer im offenen Dünenmeer behielt man Alia und Marie viel genauer im Auge. Glücklicherweise gab es genügend andere Dinge, mit denen sie sich beschäftigen konnten. Die letzten paar Tage waren sie wieder darauf verfallen, sich in bestimmten Teilen des Zitadellenkomplexes zu verstecken, wobei sie Logik und detektivisches Gespür einsetzten, um herauszufinden, wo die andere sich verbarg.
    Die Amazonenwächterinnen gestatteten ihnen eine gewisse Bewegungsfreiheit, und es schien ihnen leichter zu fallen, diese kindliche Version von Alia zu akzeptieren als die furchterregend intelligente.
    An diesem Tag blieben die beiden Mädchen in Alias verschlossenen Gemächern, wo sie ungestört reden und spielen konnten. Nachdem Alia ihre Skorpione losgelassen hatte, saß sie auf der Bettkante und ließ die Geschöpfe über die Laken kriechen und an ihren Armen und Beinen hinaufkrabbeln. Einige hingen in ihrem Haar.
    Alia lehnte sich entspannt zurück und sah zu, wie die Skorpione über ihren Körper liefen. »Selbst wenn sie mich stechen würden, wäre das Gift wirkungslos. Ich bin eine Ehrwürdige Mutter. Ich kann meine Körperchemie kontrollieren.« Sie nahm eins der Spinnentiere auf die Hand. Es zuckte drohend mit dem langen Schwanz, doch es tat ihr nichts zuleide.
    Marie setzte sich neben sie aufs Bett. Die Skorpione huschten davon, drehten dann um und näherten sich vorsichtig. Alia warnte: »Ich lasse sie sonst nur raus, wenn ich allein bin. Ihr Gift ist tödlich für dich, wenn du gestochen wirst. Du musst vorsichtig sein.«
    »Ich bin vorsichtig, und ich habe keine Angst.« Marie pflückte eines der Tiere von Alias Bettlaken. Behutsam drückte sie die gegliederten Beinchen zusammen und setzte es auf ihren Unterarm. Aufgeschreckt zuckte der Schwanz des

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