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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zustimmend und trat dann vor, um zu erklären, wie Thorvald seine Rebellenschiffe nach Caladan hatte bringen wollen, um Dörfer niederzubrennen, die Bevölkerung abzuschlachten und großes Leid über die Heimatwelt des Hauses Atreides zu bringen.
    »Doch mein Paul hat euch gerettet«, fuhr Jessica fort. »Er hat Caladan beschützt. Er wird nicht zulassen, dass euch ein Leid widerfährt.«
    Die leistungsstarken Projektoren in der großen Arena zeigten die Bilder der gestrandeten, ihrem Schicksal überlassenen Rebellenschiffe, die im Raum trieben, während ihnen die Luft ausging und sich ihre Nahrungs- und Wasservorräte erschöpften. Inzwischen waren höchstwahrscheinlich alle an Bord tot und die Leichen von Gildenschiffen geborgen.
    »Paul wird Caladan niemals vergessen.« Jessicas Stimme war nun sanft. »Der Imperator wird niemals das Volk vergessen, das er als Junge so gut kannte, das Volk, das dabei geholfen hat, ihn zu einem Mann zu machen. Er kann nicht einfach euer Herzog sein, aber das bedeutet nicht, dass er euch den Rücken zugekehrt hat. Paul wird euch beschützen. Er schätzt alles, was an Caladan schön ist, und er wird mit seiner sanften Hand über euch wachen.«
    Sie lächelte beinahe versonnen. Die Menschen wirkten erleichtert, zufrieden. Ja, sie hatten immer gewusst, wie fürsorglich das Haus Atreides zu ihnen und Caladan war, wie wohlwollend ein Herzog sein konnte. Sie würden es nicht vergessen.
     
    Die Bombardierung von Ipyr dauerte dreiunddreißig Standardstunden. Schlachtschiffe flogen das Terrain immer wieder ab und verschossen ihr gesamtes mitgebrachtes Arsenal. Als sie fertig waren, stand kein Gebäude mehr, keine Stadt und kein Dorf war unverbrannt, und kein Feld trug mehr Früchte. Von den Wäldern waren nur verkohlte Stümpfe und Asche geblieben. Der Himmel war eine Brühe aus ätzendem Qualm und Säuredämpfen. Die Ozeane waren braune, schäumende Pfuhle, Gift für alles, was lebte, ob es nun an Land oder auf See zu Hause war. Einige der stärkeren Waffen hatten die Atmosphäre selbst entzündet.
    Anschließend zogen die Schlachtschiffe weitere zwei Tage lang in einer niedrigen Umlaufbahn ihre Kreise, suchten nach Funksignalen oder anderen Lebenszeichen und beschossen die wenigen Flecken, die noch nicht völlig tot waren, ohne Erbarmen. Die Logbucharchive und Bildbibliotheken der einhundert Schiffe füllten sich mit Aufzeichnungen über die absolute Zerstörung.
    Möglicherweise würde es auf Ipyr nie wieder Leben geben. Es war eine neue Narbe im Gesicht der Galaxis, die sich weder ignorieren noch vergessen ließ.
    Es war eine Botschaft von Muad'dib.

92
     
    Obwohl die Ehrwürdigen Mütter Außenseitern den Eindruck von Einhelligkeit vermitteln, ist ihre Organisation alles andere als homogen, insbesondere seit dem Fehlschlag unseres langerwarteten Kwisatz Haderach. Deshalb hat die Schwesternschaft gewisse Zugeständnisse und Notfallpläne für den Fall interner Querelen und Spannungen entwickelt. Strenge Kontrollen helfen nur bis zu einem gewissen Punkt.
    Aus den Archiven von Wallach IX
     
     
    Über ihre privaten Informationsquellen hatte Prinzessin Irulan von der bevorstehenden Ankunft einer Bene-Gesserit-Delegation von Wallach IX erfahren, doch sie konnte die Natur dieser Unternehmung nicht in Erfahrung bringen, nur dass die Frauen ihr einen persönlichen Besuch abstatten wollten, und zwar ohne Vorwarnung. Irulan machte sich bereit. Um ihre versteckten Informationsquellen auf Wallach IX nicht zu verlieren, würde sie genau das richtige Maß an Überraschung zur Schau stellen müssen, wenn die Delegation eintraf.
    Die drei hochrangigen Ehrwürdigen Mütter schritten selbstsicher auf die riesige Zitadelle zu, als wäre ihre Machtbasis so sicher wie vor dem Sturz Shaddams IV. Paul hatte seiner Erzfeindin Gaius Helen Mohiam explizit untersagt, einen Fuß auf den Wüstenplaneten zu setzen, aber er gestattete es anderen Angehörigen der Schwesternschaft, sich mit einer gewissen Freiheit zu bewegen, obwohl ihr politischer Einfluss deutlich gemindert war. Im Gegensatz zum Padischah-Imperator brauchte Paul keine persönliche Wahrsagerin, und er fragte auch keine Ehrwürdigen Mütter um Rat, mit Ausnahme von Alia und vielleicht noch seiner Mutter.
    Irulan wusste, dass die Bene Gesserit schwer unter der drastischen Beschränkung ihrer Einflussmöglichkeiten litten. Wollten die Schwestern sie auffordern, ihnen wieder das Wohlwollen des Imperators zu verschaffen? Mit einem angespannten Lächeln

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