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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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unzuverlässig, noch die außergewöhnlichsten Sicherheitsvorkehrungen verbessern konnten. Während des Planungsstadiums hatte er beharrlich darauf hingewiesen, dass die Vorhersagen des Muad'dib sie bei Gefahr vorwarnen konnten.
    Paul hatte dem Mann das Wort abgeschnitten. »Wenn es um Graf Fenring geht, Korba, gibt es nur wenig, was mir klar ist.«
    Obwohl Fedaykin-Wachen im Saal stationiert waren, konnte Stilgar es sich nicht erlauben, einfach nur als weiterer Gast am Essen teilzunehmen. Stattdessen schwor er, Pauls persönlicher Leibwächter zu sein. Der stets misstrauische Fremen hatte Maries Kleidung persönlich gescannt und sorgfältig auf jeden Gegenstand geachtet, den Fenring und seine Bene-Gesserit-Frau in den Bankettsaal brachten, doch er fand weder Waffen noch Gifte oder sonst etwas Ungewöhnliches.
    Die Tischgesellschaft kam im ehemaligen Speisesaal der alten Residenz von Arrakeen zusammen. Es handelte sich um den historisch bedeutsamen Raum, in dem Alias Bruder und Eltern ihr Brot gebrochen hatten, als sie auf Arrakis eingetroffen waren – bevor die Intrigen der Harkonnens alles verändert hatten. Im Leben ihres Bruders hatte es keine gerade Linie von damals bis zur Gegenwart gegeben, ebenso wenig wie in Alias. Während Bedienstete letzte Hand an die Tafel legten und die Köche schufteten, stand Alia in der Nähe ihres Stuhls und wartete darauf, dass ihr Bruder eintrat.
    Nachdem Maries Eltern auf Arrakis eingetroffen waren, hatte sich der Spielstil des Mädchens unmerklich geändert, während sie immer neue Spiele improvisierten. Alia fragte sich, ob ihre Freundin irgendwie eingeschüchtert oder verängstigt war. »Hast du Angst, dass sie dich nach Tleilax zurückbringen?«, hatte Alia flüsternd gefragt.
    »Ich werde niemals zu den Tleilaxu zurückgehen.« Maries Worte klangen eher wie die Feststellung einer Tatsache als eine trotzige Bekundung.
    Zur verabredeten Zeit betraten Paul und Chani den Speisesaal und nahmen ihre Plätze am Kopf der Tafel ein. Sie hatten auf förmliche Garderobe verzichtet und trugen saubere, aber einfache Wüstenkleidung. Außerdem hatte Paul eine schwarze Jacke mit dem roten Falkenwappen der Atreides angezogen, die man unter seinem Umhang erkennen konnte. Zweifellos war diese Geste an den Grafen gerichtet. Pauls Schildmechanismus war, ebenso wie Chanis, deutlich zu sehen, aber nicht eingeschaltet.
    Hasimir und Margot Fenring schlenderten Arm in Arm in den Bankettsaal – der leicht missgestaltete Mann und die wunderschöne Bene-Gesserit-Verführerin, die ihn unverkennbar anbetete. Alia fragte sich, wie weit das Zuchtprogramm der Bene Gesserit mit Hasimir Fenring am Ziel vorbeigegangen war, wie nahe seine Fähigkeiten denen ihres Bruders waren. Sie spürte eine große Gefahr, die von diesem Mann ausging. Andererseits musste sie Paul zustimmen, dass er ein hervorragender Verbündeter wäre.
    In ihrem Kleid aus grauer und schwarzer Elfenseide sah Lady Margot wie die Vollkommenheit in Person aus. Am hellen, glatten Hals trug sie eine Kette aus großen, lavendelfarbenen Diamanten, die durch ihr fließendes Kleid betont wurden. Die Sicherheitsvorkehrungen waren so sorgfältig, dass Stilgar selbst die Diamanten abgetastet hatte, um sicherzugehen, dass sie an reißbaren Bändern aufgefädelt waren und nicht an Shigadraht oder irgendeiner anderen Schnur, die als Garrotte benutzt werden konnte.
    Die kleine Marie ging ein Stück vor ihren Eltern. Sie benahm sich geradezu schmerzhaft wohlerzogen, obwohl sie offenbar kaum dazu in der Lage war, ihre Energie zu bändigen. Ein schalkhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
    Zu diesem Anlass hatte Alia sich dafür entschieden, ihre liebste schwarze Aba-Robe zu tragen, in der sie paradoxerweise zugleich wie ein Kind und wie eine Fremen-Matrone aussah. In scharfem Kontrast dazu hatte Lady Fenring große Sorgfalt darauf verwendet, Marie mit einem hübschen Kleidchen aus teuren Stoffen, Walpelz und Spitze als perfektes Töchterchen herauszuputzen. Ihr goldenes Haar war in ein nebelfeines Netz winziger Edelsteine eingebunden. Alia erkannte ihre Spielgefährtin kaum wieder.
    Fenring stützte die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich vor. Das Kinn auf die ineinander verschränkten Finger gestützt, schaute er an den beiden Mädchen vorbei zu Paul. »Hmm, Herr, ich habe ein Geschenk für Sie, bevor wir beginnen. Ich hätte es Ihnen schon früher überreichen können, aber ich habe auf ... aahh ... den richtigen Zeitpunkt gewartet.« Er strich sich

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