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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Sie trug ein rosa-weißes Festkleid mit Spitzenbesatz am Saum und weiße Schuhe, die im schnellen Takt ihrer Schritte über den Boden klapperten. Ihre Eltern standen auf, und sie lief zuerst zum Grafen und umarmte ihn.
    »Danke, dass ihr mich nach Arrakeen geschickt habt. Ich liebe es hier«, sagte Marie zu ihm. »Alle behandeln mich gut, und ich war ein braves Mädchen.«
    »Es freut uns, das zu hören, Liebes.«

94
     
    Wie sein Vater, der Rote Herzog, ließ, auch Paul Atreides zu, dass sich gefährliche Personen in seinem inneren Kreis aufhalten. Risikobereit, wie er war, behauptete er, dass dies der beste Weg sei, sein Gespür zu schärfen.
    Aus Das Leben des Muad'dib, Band 1,
    von Prinzessin Irulan
     
     
    »Ihre Tochter ist ein interessantes Kind, Graf Fenring«, Paul führte seinen Besucher eine unterirdische Treppe hinab.
    »Sie hat bemerkenswerte Gene«, antwortete Fenring, ohne seine Worte näher auszuführen. »Es freut mich, dass Sie das Mädchen für ebenso außergewöhnlich halten wie ich.«
    Arbeiter waren bei der Aushebung des Zitadellenfundaments auf diesen Gang gestoßen. Er lag tiefer als das alte Fundament der Residenz von Arrakeen und war so gut versteckt gewesen, dass er bei der Suche nach Harkonnen-Fallen vor längerer Zeit nicht entdeckt worden war. Paul zweifelte daran, dass Fenring von seiner Existenz gewusst hatte, obwohl der Tunnel unvergleichlich viel älter war als das Gebäude darüber und seine Existenz ihn zu der Vermutung veranlasste, dass es noch weitere Gänge tief unter dem uralten Bauwerk gab. Die Luft hier unten war sauber und kühl, und die Stufen waren bereits vor vielen tausend Jahren von zahlreichen Füßen abgewetzt worden.
    Fenring folgte ihm mit mehreren Stufen Abstand. Im spärlichen Licht wählte er seine Schritte mit Bedacht und schaute sich mit seinen übergroßen Augen aufmerksam um. Im schwachen Schein der kürzlich an den Stufenkanten angebrachten gelben Leuchtstreifen sah der Mann mit dem schmalen Gesicht aus wie ein Wesen der Nacht, stets wachsam und misstrauisch.
    An jenem Morgen hatte Paul den Grafen kurzfristig zu sich bestellt und ihn unter den Ostflügel der Zitadelle geführt, weit weg von den Wachen und von neugierigen Augen und Ohren. »Zweifelt ihr an meiner Fähigkeit, mich zu verteidigen – selbst gegen jemanden wie ihn?«, hatte Paul die besorgten Fedaykin gefragt, worauf diese ihre Einwände zurückgezogen hatten. Dennoch war Pauls Vorherwissen in Bezug auf diesen Mann hoffnungslos unzuverlässig.
    Graf Hasimir Fenring. Er galt als ebenso berüchtigt wie gefährlich, doch Paul hatte immer eine leise Ahnung von Mitgefühl für diesen ehemaligen Gefolgsmann Shaddams IV. verspürt. Er hatte den Eindruck, dass er mehr mit Fenring gemeinsam hatte, als sie beide ahnten.
    »Ich weiß, was Sie sind, Graf – was die Bene Gesserit sich von Ihnen versprochen haben. Ich habe Dinge über Sie gespürt, seit ich Sie in Gegenwart des Padischah-Imperators zum ersten Mal gesehen habe. Sie sind mir sehr ähnlich.«
    »Hm-m-m-m. Und inwiefern?«
    »Wir sind beide gescheiterte Kwisatz Haderachs – zumindest sieht die Schwesternschaft uns als Fehlschläge. Von Ihnen haben sie nicht das bekommen, was sie wollten, und mich können sie nicht kontrollieren. Es überrascht mich nicht, dass die Bene Gesserit so sehr von Ihrer Tochter fasziniert sind.«
    »Ahh, wer versteht schon die Myriaden von Plänen, die die Hexen ausbrüten?«
    »Wer versteht die vielen Dinge, die wir tun müssen?«, setzte Paul hinzu.
    Nachdem er der Thorvald-Rebellion mit gewaltsamem Nachdruck ein Ende gemacht hatte, war Paul gezwungen gewesen, zwei weitere Planeten zu sterilisieren und ihre Bevölkerungen vollständig auszuradieren. Sterilisierung ... das war sogar noch schlimmer als das, was auf Salusa Secundus geschehen war, schlimmer als das, womit Graf Moritani auf Grumman gedroht hatte. Paul wurde sich bewusst, dass er kaum Schuld verspürte wegen der Dinge, die er getan hatte.
    Habe ich mich so sehr daran gewöhnt, Tod und Zerstörung zu bringen? Bei dem Gedanken schwappte eine eiskalte Welle durch seine Brust.
    Er erinnerte sich daran, wie er Jamis im Kampf getötet hatte – das erste Mal, dass er ein Leben genommen hatte. Anschließend war er erschüttert, aber auch stolz auf seine Leistung gewesen, bis seine Mutter einen Hammer der Schuld auf ihn niederfahren ließ. Nun, mein Junge – wie fühlt man sich als Killer?
    Er hatte sich zu sehr an dieses Gefühl gewöhnt. Muad'dib konnte ohne

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