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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Arrakis ein, bevor der Planet zu einer Wüste wurde. Manche Legenden lassen vermuten, dass sie sogar die Sandwürmer von anderswo hierherbrachten, doch darüber bin ich mir nicht sicher. Wir wissen sehr wenig über sie.«
    »Kommt Ihr Name von den Muadru?«
    »Es scheint eine sprachliche Verbindung zwischen den Fremen und den Muadru zu geben, doch letzteres Volk verschwand überall in der Galaxis an völlig unterschiedlichen Orten. Das lässt vermuten, dass ein schrecklicher Kataklysmus sie alle auf einmal ereilt hat.«
    Das ungleiche Paar lief in der Höhle umher und betrachtete aufmerksam die Malereien, Zahlen, Buchstaben und anderen Kunstwerke. Es gab farbige Malereien aus unbekannten Pigmenten und Reliefs im kühlen Gestein. »Hmm-ähm, vielleicht haben Sie Ihre Berufung verfehlt, Herr – Sie hätten Archäologe statt Imperator werden können.« Fenring lachte leise über seine Idee.
    »Ich bin für meinen Djihad bekannt, aber ich sehe mich selbst lieber als jemanden, der die Wahrheit über die Menschheit ans Licht bringt, der das ausgräbt, was gefunden werden muss, und das austreibt, was beseitigt werden muss. Ich suche immer die Wahrheit und weise immer in ihre Richtung.« Paul versiegelte den Raum wieder und führte Fenring auf demselben Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. »Ich bin von so vielen Legenden und Geschichten umgeben, aber wie viele davon sind wirklich wahr? Wer kann schon wissen, wie die Geschichte tatsächlich verläuft, auch wenn man sie selbst erlebt?«
    Fenring machte eine nervöse Bewegung. »Ich habe zufällig gesehen, ähem, dass Prinzessin Irulan einen weiteren Band Ihrer stetig anwachsenden Biografie verfasst. Revidierte Geschichte?«
    »Nur weitere Begebenheiten aus meiner Lebensgeschichte. Das Volk verlangt danach. Milliarden bezeichnen mich als Helden, doch die Geschichten über mich sind unvollständig. Genau wie die über Sie, nehme ich an. Wir ähneln uns, nicht wahr, Graf Fenring? Wir sind sehr viel mehr, als über uns erzählt wird.«
    »Wir haben unsere Loyalitäten«, erwiderte Fenring rätselhaft.
    Paul gab sich keinen Illusionen über seinen Gast hin. Wenn es seinen Zwecken dienlich war, mochte Fenring sich durchaus gegen ihn wenden. Andererseits jedoch konnte ein Imperator jemanden mit Fenrings besonderen Fähigkeiten und seiner Raffinesse gebrauchen. In jedem Fall kannte der Graf sich in elitären Kreisen aus. Paul führte ihn einen anderen Korridor entlang, statt zu der Steintreppe zurückzukehren, die sie wieder ans Licht geführt hätte.
    »Wo, hmm, gehen wir, ähem, nun hin?«
    Paul öffnete eine weitere Tür. »Einer meiner Privatkeller. Ich würde gern eine Flasche Caladan-Wein mit Ihnen trinken.«
    »Das ist sehr viel besser als eine Folterkammer«, sagte Fenring.

95
     
    Der menschliche Körper und die menschliche Seele bedürfen unterschiedlicher Nahrung. Lasst uns an einem Festmahl in allen Belangen teilhaben.
    Kronprinz Raphael Corrino, Aufruf an die Jongleurs
     
     
    Eigentlich sollte es ein Bankett im kleinen Kreis werden, nur für Paul und die Fenrings, gemeinsam mit Chani, Irulan und den beiden Mädchen, aber für den Imperator Muad'dib durfte es keine inoffiziellen Anlässe geben.
    Alia wusste, dass die Plätze mit Bedacht gewählt worden waren. Paul und Chani würden nebeneinander am Kopf der Tafel sitzen, und rechts von Paul kämen Alia und dann Marie. Weiter unten am Tisch saßen dann Graf Fenring und seine Frau, weit genug von Paul entfernt, falls die Fenrings einen Anschlag auf ihn unternehmen sollten. Zur Linken saß Irulan dem Kopf der Tafel am nächsten, gegenüber von Alia und Marie; dann kamen Stilgar und schließlich Korba, so dass die beiden Fremen den Grafen und die Lady im Auge behalten konnten.
    Das Zimmer war nach chemischen Sprengstoffen wie der Bombe, die unter Muad'dibs Thron explodiert war, abgesucht worden, ebenso nach Metallgegenständen, Waffen jedweder Art und automatischen Tötungswerkzeugen. In der Küche überwachten grimmige Fremen die Zubereitung jedes einzelnen Gerichts. Giftspürer schwebten über der Tafel. Das Besteck war weich und stumpf, um potenzielle Einsatzmöglichkeiten als Waffe zu verringern.
    Seit Bludds Jäger-Sucher-Attacke hatte Stilgar darauf bestanden, dass Paul und seine Leute Schilde trugen, wenn sie sich in der Gegenwart von Besuchern aufhielten, selbst bei den Mahlzeiten, obwohl diese Maßnahme das Essen recht kompliziert machte.
    Korba war der Meinung, dass Pauls hellseherische Kräfte, wenn auch

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