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Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Der Wuestenplanet - Paul Atreides

Titel: Der Wuestenplanet - Paul Atreides Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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jemals eine solch potenziell gefährliche Speise aufgetragen.«
    Es war ein schlechter Witz, aber trotzdem lachten Lady Margot und Korba leise.
    »Mein Vater hatte gute Gründe, Mordanschläge zu fürchten«, sagte Irulan verstimmt. »Er hätte mehr Mühe darauf verwenden sollen, sein Imperium zu stärken, statt mit Ihnen zu konspirieren, Graf Fenring.« Alia war überrascht, als sie die Verbitterung im Tonfall der Prinzessin hörte. »Viele seiner problematischsten Ideen kamen direkt von Ihnen.«
    »Hmmm? Ihre Einschätzung meiner Person ist ganz und gar ungerecht, Prinzessin, und sie ist faktisch inkorrekt. Wenn der liebe Shaddam öfter auf meine Ideen gehört hätte, statt auf eigene Faust zu handeln, hätte er sich sehr viel weniger Schwierigkeiten eingehandelt.«
    Marie spielte weiter mit ihrem Fisch herum. Sie benutzte einen Löffel, um ein hart glasiertes Stück Gemüse zu schneiden, eine Zwergrübe von Ecaz, bei der es sich um einen leicht süßen, schmackhaften Leckerbissen handelte. Plötzlich rollte das Stück Gemüse von ihrem Teller und fiel unter den Tisch. Als hoffte sie, dass niemand ihren Fauxpas bemerkte, bückte sich das Mädchen, um es vom Boden aufzuheben. Alia verbarg ihre Belustigung.
    »Shaddam wurde auf jede denkbare Art und Weise entwaffnet«, sagte Paul. »Die meisten seiner Sardaukar haben ihre Loyalität auf mich übertragen. Nur eine einzige Legion, die größtenteils aus älteren Männern kurz vor dem Ruhestand besteht, ist mit ihm als Polizeitruppe ins Exil gegangen.«
    »Hmm, ich glaube, Sie sind zu vertrauensselig, Herr. Die Sardaukar sind Blutsoldaten. Sie sind darauf eingeschworen, ihren Imperator zu verteidigen.«
    Chanis Stimme nahm einen gefährlichen Klang an. »Sie vergessen, dass Muad'dib nun ihr Imperator ist, Graf Fenring.«
    Lady Margot warf einen Blick unter den Tisch, um zu sehen, was ihre Tochter trieb.
    Paul fuhr fort: »Die Tatsache, dass meine Fremen sie so vernichtend geschlagen haben, hat ihrem Selbstvertrauen den Todesstoß versetzt. Das ist das Gesetz der Bezwungenen: Ich habe mich als Führer des Menschenrudels bewiesen, also müssen sie sich unterwerfen und mir die Kehle zeigen.«
    Als sie glaubte, dass niemand zusah, schlüpfte auch Alia unter den Tisch. »Marie, was machst du da?«
    Das Mädchen schoss einen Blick wie eine Schlange auf sie ab. Marie hatte etwas Langes und Dünnes vom Tischbein geschält, kaum dicker als ein Faden, aber so lang wie ihr Unterarm. Ein flexibles Band war um ihre Fingerknöchel gewickelt. Es war zwischen den Spalten und Schnitzereien der Tischzierleiste versteckt gewesen. Als sie Alia sah, schaltete Marie eine winzige Energiequelle ein, worauf der Gegenstand sich gerade ausrichtete und starr wurde.
    Alia erkannte, was Marie in der Hand hielt: einen Nadelpeitschen-Dolch, ein geschmuggeltes ixianisches Mordwerkzeug, das aus scharfen, gewobenen Krimskell-Fasern bestand. Da es sich um organisches Material handelte, gab diese Waffe keine chemischen Signaturen ab, auf die ein Gift- oder Sprengstoffspürer reagiert hätte. Marie hatte es vielleicht bei einem ihrer Spiele dort versteckt.
    Alias Gedanken überschlugen sich, und eins fügte sich ins andere. Nun erkannte sie die Einzelheiten eines von langer Hand geplanten Mordes. Das kleine Mädchen war wie ein Kuckucksei ins Nest der Zitadelle von Arrakeen gesetzt worden. »Paul! Stilgar!«
    Sie stürzte sich unter dem Tisch auf Marie, doch das Mädchen schlug auf einen versteckten Schalter in einem der Schnörkel an der Zierleiste und löste damit eine weitere Falle aus. Von den Steinquaderwänden nahe der Haupttür kam ein knackender Laut, und zwei komprimierte Pulverladungen wurden von einem fest aufgezogenen Federmechanismus ausgeworfen und verteilt. Als die beiden für sich harmlosen Pulver sich mischten, kam es zu einer chemischen Reaktion, und eine ätzende Wolke übelriechenden gelben Qualms wogte durch den Raum und blendete die Anwesenden.
    Jemand schrie mehrmals. Zuerst klang es nach einer Frau, doch dann begriff Alia, dass es Korba gewesen war.
    Die Rauchbombe, die geschickt platziert worden war und weder energiereiche Chemikalien noch einen erkennbaren Zündmechanismus enthielt, veranlasste die Wachen an der Tür, in die falsche Richtung zu rennen. Die Ablenkung und Verzögerung musste nur wenige Sekunden lang anhalten. Marie war bereits unter dem Tisch, und mit ihrem kleinen, aber tödlichen Leib kam sie zwischen der Tafel und Paul zum Vorschein, noch während er sich nach

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