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Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition)

Titel: Der wundersame Fall des Uhrwerkmanns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Hodder
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Dieser mündete in den unbeleuchteten feuchten Keller eines Gebäudes, der sich, abgesehen von zerbrochenen Teilen von hölzernen Verladekisten, einem rostigen Bettgestell aus Eisen und einer alten Kommode als leer erwies. Die Schlammspuren zogen eine Bahn über den staubigen Boden bis zu einer offenen Tür und liefen weiter über die Treppe, die Burton dahinter erspähen konnte.
    Mit leisen Schritten erklomm der Agent des Königs die Stufen. Am Absatz der Treppe befand sich eine weitere Tür, die er behutsam öffnete. Sein Laterne erhellte etwas, das eine Werkstatt zu sein schien. In einer Ecke befand sich ein großer Tresor, dessen Tür abgebrochen worden war und verbogen auf dem Boden lag. Der Tresor war leer.
    Durch einen Korridor gelangte Burton in den nächsten Raum, der sich, wie er feststellte, an der Vorderseite des Gebäudes befand. Er erkannte das Ladenlokal sofort, da er es nur kurz zuvor durch ein Sicherheitsgitter gesehen hatte. Es handelte sich um Brundleweed – den Diamantenhändler.
    Burton kehrte zum Tresor zurück und untersuchte ihn.
    »Ausgeräumt«, murmelte er. »Aber warum sollte Brunel, dermeistgefeierte Ingenieur des Empires, Diamanten stehlen? Das ergibt keinen Sinn.«
    Die Öffentlichkeit glaubte, Isambard Kingdom Brunel sei 1859 an einem Schlaganfall gestorben. Er galt als einer der bedeutendsten Engländer, die je gelebt hatten. Niemand wusste, dass er sich in Wirklichkeit in einen mobilen lebenserhaltenden Mechanismus zurückgezogen hatte, von dem aus er nach wie vor die verschiedenen Projekte der Technokraten leitete.
    »Was in Dreiteufelsnamen führt er im Schilde?«, brummte Burton.
    Hier konnte er nichts mehr tun – und je länger er blieb, desto weiter entfernten sich die dampfbetriebene Maschine Brunel und seine drei mechanischen Helfer. Er kehrte um und lief den Weg zurück, den er gekommen war. Burton brauchte nur wenige Augenblicke, um die Leiter zu erreichen und sie zu erklimmen.
    Jemand rief ihm zu, als er den Kopf hinaus in den Regen streckte. »Burton! Burton! Beeilen Sie sich, Mann!«
    »Trounce? Sind Sie das? Helfen Sie mir mal, ja?«
    »Warten Sie!«
    Mit zusammengekniffenen Augen spähte er durch den Regen und erblickte umherwuselnde Gestalten, die den Hang hinab auf ihn zu schlitterten. Überrascht blinzelte er, als Spencer, der Philosoph, aus dem Regenschleier auftauchte.
    »Hallo, Boss! Strecken Sie die Hand aus, und wir hieven Sie ruckzuck nach oben.«
    »Hallo, Mr Spencer. Hier, greifen Sie das Ende meines Stocks.«
    Er streckte dem Obdachlosen seinen Stock entgegen, der ihn mit festem Griff umklammerte.
    Burton kletterte hoch und schlang die Finger um Spencers Handgelenk. Er sah, dass der Bettler von Trounce gehalten wurde, der wiederum von Bhatti.
    Swinburne, den niemand festhielt, hüpfte auf der anderen Seite des Zauns auf und ab und schrie mit schriller Stimme: »Lasst ihn nicht los! Nicht loslassen!«
    Die Kette der Männer zog Burton aus der Grube, über den eingefallenen Zaun und auf das Straßenpflaster.
    »Donner und Doria!«, stieß Trounce hervor. »Sie sehen vielleicht aus!«
    Burton blickte an sich hinab. Er war von Kopf bis Fuß mit Schlamm verschmiert und fühlte sich so schlimm, wie er aussah. Doch er ignorierte die Schmerzen, die sich durch seine Knochen vorarbeiteten, schaltete die Aufziehlaterne aus, steckte sie in die Tasche und berichtete, was er entdeckt hatte. »Ein Diamantenraub. Sie haben von der Seite des unterirdischen Flusses her einen Tunnel zu Brundleweed gegraben.«
    »Hol mich der Teufel!«, entfuhr es Constable Bhatti. »Der alte Brundleweed hat vor einigen Tagen eine große Lieferung erhalten. Die Schurken müssen sich mit einem Vermögen davongemacht haben!«
    »Und sie sind Richtung Westen unterwegs«, verkündete Trounce.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Burton.
    »Mr Spencer hat sie gesehen«, verriet Swinburne.
    Burton wandte sich dem Stadtstreicher zu. »Erklären Sie mir das.«
    »Hier hat einer dieser großen Umzugswagen geparkt, Boss. Einer von denen, die von den riesigen Pferden gezogen werden. Hab nicht gesehen, dass sich irgendwas getan hätt’, aber kurz, bevor Sie gekommen sind, ist das Gefährt selten schnell davongerauscht.«
    »Wir haben es gehört«, bestätigte Burton.
    »Und es hat uns auf der Orange Street passiert«, fügte Trounce hinzu. »Der Himmel weiß, wo es sich inzwischen befinden mag. Wir können es unmöglich einholen.«
    »Soll das ein Witz sein?«, rief Burton. »Wie könnten wir ein Pferd

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