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Der Wunschzettelzauber

Der Wunschzettelzauber

Titel: Der Wunschzettelzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Muriel Zagha
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Menschen neben Nicolas. Das trat nun in den Vordergrund. Alles andere – Karens Auftritte, die Komplikationen vergangener Beziehungen – rückte in weite Ferne. Mit diesen Dingen konnte man, wie mit allen Widrigkeiten des täglichen Lebens, umgehen.
    Sie liebte Charlie.
    Es war schon bald Mitternacht. Viel zu spät natürlich, um noch auf irgendjemandes Türschwelle zu erscheinen, aber gleichzeitig der perfekte Zeitpunkt dafür, dass – hoffentlich – etwas Wunderbares geschah.
    Â»Danke, Daddy«, rief Chloe ins Wohnzimmer hinein, als sie daran vorbei zur Haustür ging. Gerade lief der Abspann der Fernsehserie über den Bildschirm. »Ich hole ihn morgen früh um acht Uhr ab, ja?«
    Â»Okay, Schätzchen. Gehst du nach Hause?«
    Â»Ja, bald«, antwortete Chloe und sah ihren Vater lächelnd an. »Zuerst muss ich einen Mann wegen eines Gemäldes sprechen.«
    Â»Hmmm? Was willst du?«
    Â»Ich werde noch jemandem einen Besuch abstatten.«
    Â»Um diese Nachtzeit?«
    Â»Ja.«
    Michael lehnte sich zurück und betrachtete seine Tochter genauer. »Aha«, machte er und nickte.
    Â»Ja, aha. Gute Nacht, Daddy.«
    Â»Gute Nacht, mein Mädchen.«

51
    Nicht ohne dich
    Chloe wollte gerade an seiner Haustür klingeln, da kam ihr der Gedanke, dass Charlie vielleicht nicht allein war, ja dass möglicherweise Karen bei ihm war. Nach allem, was geschehen war, war nicht auszuschließen, dass Charlie sich trostsuchend an seine Exfrau gewandt hatte. Was dann? Ihr Herz pochte wild. Dann straffte sie die Schultern. Mit Karen konnte sie fertigwerden. Außerdem, selbst wenn Katies Mutter heute nicht hier war, würden sie in Zukunft einen Weg der Verständigung finden müssen.
    Als Charlie schließlich die Tür öffnete – in dem Morgenmantel, den sich Chloe vor wenigen Tagen geliehen hatte –, sah er aus, als sei er mit den Nerven vollkommen am Ende. Außerdem trug er, was sie noch nie an ihm gesehen hatte, eine Hornbrille, mit der er zum Anbeißen aussah.
    Â»Hallo.«
    Â»Chloe«, murmelte er und starrte sie etwas eulenhaft – wegen der Brille – und ohne die Spur eines Lächelns an.
    Â»Ich weiß, es ist schon spät«, begann Chloe flehend, »aber ich musste dich sofort sehen. Darf ich reinkommen?«
    Charlie zuckte die Schultern. »Von mir aus«, knurrte er und trat beiseite, um sie hereinzulassen. »Ich hab eh noch nicht geschlafen.«
    Â»Warum hast du noch nicht geschlafen?«, wunderte sich Chloe und folgte ihm durch die Diele in die Küche.
    Â»Ach, mehrere Gründe«, erwiderte Charlie. »Erstens hab ich Katie versprochen, dass ich das hier bis morgen früh für sie aufgebaut habe.« Er wies zum Küchentisch, auf dem eine große Lego-Schachtel stand.
    Â»Was soll das denn werden?«, erkundigte sich Chloe und setzte sich.
    Â»So ’ne Art Pyramide. Spezial-Lego-Teile für das alte Ägypten.«
    Â»Ja, das kenne ich. Das hat was von Indiana Jones trifft auf Die Mumie . Nicolas hat Teile davon.« Chloe warf Charlie einen mitfühlenden Blick zu. Er sah verhärmt aus. Wie ein alleinstehender Elternteil.
    Â»Macht dich das fertig, weil du es nicht ausstehen kannst?«, fragte sie. »Hasst du Lego insgeheim?«
    Â»Nein, nein«, entgegnete Charlie, während er den Wasserkessel aufsetzte und dann ein paar schmutzige Teller im Geschirrspüler verstaute. Er wandte sich ihr zu. »Ich liebe Lego. Ich finde es unglaublich heilsam. Ich hatte mich darauf gefreut, aber dann habe ich gemerkt, dass der Boiler spinnt.«
    Â»Dein Boiler? Ach herrje«, rief Chloe mitleidig, und eine Welle der Zuneigung sprengte ihr fast die Brust.
    Â»Ich hab versucht, das verdammte Ding zu reparieren, aber ich hatte kein Glück damit. Verfluchter Mist, wie alles immer kaputtgeht.« Er hängte Teebeutel in zwei Becher und goss kochendes Wasser darüber. Chloe lächelte ein wenig. »Also muss ich morgen früh den Installateur anrufen«, fuhr Charlie müde fort. »Und dann noch dieses Zeug da.« Er deutete auf drei Pappkartons, die hinter der Küchentür aufgestapelt lagen.
    Chloe biss sich auf die Oberlippe. »Aha, du hast Ikea-Möbel gekauft.«
    Â»Ja, Regale für Katies Zimmer. Recht hübsch. Oder zumindest werden sie hübsch aussehen, wenn …«
    Â»Wenn du es schaffst, sie

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