Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)
andere Station ein und lauschte aufmerksam der Ansage zur
folgenden Sendung. Danach erklang Swingmusik.
Robbie kam aus dem Bad zurück,
goss sich einen Drink ein und nahm wieder im Sessel Platz. Ich setzte mich auf
mein Bett. Während das Radio dudelte, begann er von New York zu schwärmen.
„Endlich bin ich in der Metropole des Jazz. Zum Glück wurde ich sofort nach dem
Vorspiel verpflichtet. Der Bandleader meinte, dass ich...“ Die Musik brach
plötzlich ab. Robbie sah mich fragend an: „Sind die Röhren kaputt?“ Dann war
die Stimme eines Sprechers zu hören. „Wir unterbrechen unser laufendes Programm
für eine wichtige Neuigkeit. Professor Morse von der McGill Universität hat
heute drei Explosionen auf dem Mars gemeldet. Amerikanische Observatorien
bestätigten diese Nachricht.“ Ich zündete mir eine Lucky Strike an. Die Stimme
des Sprechers wurde aufgeregter. „Aus New Jersey erreicht uns soeben eine
wichtige Meldung! Ein großes flammendes Objekt, es könnte ein Meteorit sein,
fiel auf das Gebiet einer Farm in der Nähe von Grovers Mill. Wir haben einen
Reporter zur Absturzstelle geschickt und werden Sie weiter informieren!“ Wieder
erklang Swingmusik. Robbie sah mich verwirrt an. Die Musik brach erneut ab.
„Wir berichten direkt aus Grovers Mill“, sagte der Sprecher. Robbie lauschte
gespannt den Ausführungen des Reporters und merkte nicht, dass ich mich
innerlich vor Lachen bog.
„Ich sehe ein großes Objekt, das
halb zerborsten ist“, rief der Rundfunksprecher. „Es gibt einen lauten Summton
von sich! Professor Phillips wird es uns beschreiben.“ Der Professor erläuterte
die Vorgänge in New Jersey. „Liebe Zuhörer, ich habe so etwas noch nie gesehen.
Das Objekt ist ohne jeden Zweifel von einer außerirdischen Beschaffenheit. Es
öffnet sich. Nein, das kann nicht wahr sein! Ich sehe Gestalten mit schwarzen
Augen, die glühen! Es sind Monster! Sie haben keine menschlichen Züge!“ Die
Übertragung brach erneut zusammen. Klaviermusik wurde gesendet. Robbie rutschte
unruhig auf seinem Sessel hin und her. Der Sprecher meldete sich zurück. „Ich
stehe an der Absturzstelle umgeben von mehreren Polizeiautos. Mein Gott, das
kann nicht wahr sein...“ Mehrere Explosionen waren zu hören. Ein anderer
Sprecher meldete sich. „Ladies und Gentlemen, ich habe eine wichtige Meldung!
In Grovers Mill sind Außerirdische gelandet. Auch in Chicago, Buffalo und St.
Louis sind sie angekommen. Die Armee geht entschlossen gegen sie vor. Es gab in
unseren Reihen Hunderte von Toten und Verletzten. In Grovers Mill hat ein
Hitzestrahl alles Leben im Umkreis von einer Meile vernichtet!“ Seine Stimme
überschlug sich vor Aufregung. „Einige der Marsmenschen wüten bereits am Times
Square. Unsere Armee ist gegen ihre Waffen machtlos. Die Menschen in New York
sind auf der Flucht. Gott steh uns bei!“
An meiner Wohnungstür klopfte es
heftig. Robbie lachte. „Pass auf, Bronco, vielleicht sind das die
Außerirdischen?“ Ich stand auf und öffnete die Tür. Vor mir stand meine
Nachbarin Mrs. Fields. Sie sah aus wie Tante Pittypat auf der Flucht aus
Atlanta. „Retten Sie sich, Mr. Baxter!“, rief sie aufgewühlt. „Die Marsmenschen
sind da!“ Robbie stellte das Radio lauter. Der Ansager war in allerhöchster
Aufregung. „Die Menschen in New York laufen um ihr Leben. Jeder, der ein Auto
hat, flüchtet aus der Stadt. Männer, Frauen, Kinder – sie haben nur einen
Wunsch – nicht den todbringenden Gasen der Angreifer aus dem Weltall ausgesetzt
zu werden!“ Mrs. Fields schrie auf, klammerte sich an meinen Arm und rief nach
ihrem Sohn. „Stanley! Wo ist Stanley?“
„Ist er nicht bei der Arbeit?“,
fragte ich sie. Meine Nachbarin fing zu weinen an. „Vielleicht ist er tot, Mr.
Baxter“, schluchzte sie. Sie zerrte an mir herum und kreischte hysterisch.
„Los, verstecken wir uns im Keller. Dort finden sie uns nicht!“
„Beruhigen Sie sich, Mrs.
Fields“, sagte ich und beschloss, ihr die Wahrheit zu sagen. „Es ist nur ein Hörspiel!“
Meine Nachbarin sah mich ungläubig an. „Das versuchen Sie mir einzureden. Mr.
Baxter.“ Sie stieß mich von sich und stürzte zum Fenster. Robbie sprang
ebenfalls auf und zog die Vorhänge zurück. Mrs. Fields wies auf die Straße.
„Sehen Sie!“, rief sie aufgebracht. Wir sahen, dass mehrere Nachbarn um ihr
Leben rannten.
Ich zog sie vom Fenster weg.
„Mrs. Fields, das ist nur ein Hörspiel, glauben Sie mir. Das wurde zu Beginn
des Programms
Weitere Kostenlose Bücher