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Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition)

Titel: Der Zapfhahn des Tankwarts (Bronco Baxter - Gay Story 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Dillinger
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Buchladens auf die gegenüberliegende
Straßenseite.
    „Luigi?“, fragte ich verwundert.
    Joe ächzte, putzte sich
geräuschvoll die Nase und nickte. „Du kennst doch seine reizende Ehefrau. Da
liegt der Hund begraben. Ach, Bronco, wenn du wüsstest, was ich von meinem
Laden aus alles beobachte. Und wer in der Wäscherei ein- und ausgeht. Finde es nur
selbst heraus.“
    „Genau das habe ich vor!“, verkündete
ich, griff in die Schublade, nahm alle Umschläge heraus und gab Joe fünf
Dollar. „Für deinen Neffen!“, sagte ich. Als ich den Buchladen verließ,
brabbelte der alte Buchhändler vor sich hin.
     
    Draußen steckte ich die Umschläge
in die Innentasche meines Mantels und zündete mir eine Zigarette an. Ich war
wütend. Wenn den Cops die freizügigen Fotos in die Hände fallen würden, wäre
die Hölle los. Die Bullen würden Joe ausquetschen und unangenehme Fragen stellen.
Falls man den Fotografen ausfindig machen würde, hätte auch der eine Menge
Ärger am Hals. Und die Modelle wären mit Sicherheit ihre Jobs los, sollte man
herauskriegen, wer sie waren. Und dass Kumpel aus meinem Sportstudio darauf nackt
zu sehen waren, steigerte noch meine Wut.
     
    Luigi! Er war die erste
Anlaufstelle, um mehr über die Fotos zu erfahren. Ich wechselte die
Straßenseite und schaute durch die Fenster seiner Wäscherei. Der Laden war
leer. Eine passende Gelegenheit, um ungestört herumzuschnüffeln. Ich schnippte
die Zigarette weg, schob mich vorsichtig durch die Eingangstür und ging leise
auf den Tresen zu, auf dem zwei Pakete mit Bettwäsche lagen. Ich hörte ein
Scharren.
    „Ist da jemand?“, rief ich und
vernahm ein piepsiges Stimmchen.
    „Ja, ich!“
    Hinter dem Tisch wurde gekichert.
Ich sah blonde Locken, die von einer roten Schleife zusammengehalten wurden,
aus der Versenkung auftauchen. Und da stand sie vom Verkaufstisch fast verdeckt
vor mir. Shirley Temple persönlich!
    „Kommst du uns abholen, Onkel?“,
fragte Miss Wonderful.
    „Wozu?“
    „Zum Singen und Tanzen“, rief sie
fröhlich. „Das mache ich am liebsten. Soll ich es dir zeigen?“ Shirley
versuchte, auf den Tresen zu krabbeln. Ich hob Hollywoods beliebtestes Püppchen
hoch und stellte sie auf die Tischfläche. Sie sah in ihrem hellblauen Kleid
allerliebst aus, an den Füßen trug sie weiße Söckchen in schwarzen
Lackschühchen.
    „Was soll ich singen?”, fragte
die kleine Künstlerin und schlug zwei Lieder vor. Ich entschied mich für Polly
Dolly Woodle . Shirley Temple verneigte sich und legte los. Sie steppte und
sang, bewegte graziös ihre Arme im Takt und hüpfte vergnügt von einem Bein aufs
andere.
    Schließlich verbeugte sie sich
vor ihrem Publikum, das diesmal nur aus einem einzigen Verehrer bestand.
    „Hat es dir gefallen?“, wollte
sie wissen. Ich klatschte Beifall. „Aber du darfst nicht verraten, dass ich bei
Tante Elvira getanzt habe. Ich soll mein Kleid nicht zerknittern.“ Ich gelobte
Stillschweigen. „Soll ich noch etwas anderes singen?“, schlug Shirley Temple
sichtlich angetan von meinem Applaus vor.
    Dazu kam es nicht, hinter mir
wurde die Ladentür geöffnet. Eine schrille Frauenstimme rief: „Mary, komm
sofort da runter!“
    Elvira lachte. „Ann, lass sie
doch. Mary hat nur ihren Auftritt geübt.“
    Ann zog die kleine Künstlerin vom
Tresen und glättete ihr das Kleid. Ich gab auf Nachfrage der beiden Frauen zu,
vom Gesang sehr beeindruckt gewesen zu sein.
    „Ich hoffe, das werden die
Mitglieder der Jury auch sein“, sagte Ann und zupfte an Marys
Korkenzieherlocken herum. „Um drei Uhr beginnt der jährliche
Ähnlichkeitswettbewerb. Elvira hat ihr sogar ein neues Kleid genäht und die
Kopie von Shirleys Frisur hat ein Vermögen gekostet.“
    „Wenn ich gewinne“, meldete sich
Mary zu Wort, „dann treffe ich Shirley Temple persönlich. Ob sie ein Autogramm
von mir möchte?“
    „Sicherlich“, meinte Elvira,
„alles was du willst. Und gib dir heute Nachmittag Mühe, wo deine Mutter und
ich alles daran gesetzt haben, dich hübsch herzurichten!“
    Mary gab mir zum Abschied die
Hand und knickste artig. Sie verließ den Laden mit ihrer Mutter, die ihr letzte
Anweisungen gab.
    Elvira legte eine Tüte auf den
Verkaufstisch und sah mich an. „Ist Mary nicht goldig? Und man kann sich auf
sie verlassen. Erst neun Jahre alt, und sie hat sogar den Laden gehütet,
während wir beim Bäcker waren.“
    Ich sagte dazu nichts und
erkundigte mich nach Luigi. Elvira stand vor einem Wandspiegel und ordnete

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