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Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung

Titel: Der Zauber von Avalon 01 - Sieben Sterne und die dunkle Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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waren weit gespreizt. Ein einziger Pfeil ragte aus seinem Kopf, direkt über dem großen gebogenen Schnabel.
    »Sie haben sie angegriffen«, sagte Tamwyn grimmig. »Und den Stab mitgenommen.«
    »Falls die Elfe wirklich den Stab hatte«, entgegnete Nuic. »Wir haben dafür nur das Wort dieses plattköpfigen Plapperers in deiner Tasche.«
    Flederwischs grüne Augen blitzten. »Ich plappappappere nie, nein nein nein.«
    Tamwyn betrachtete das verwundete Elfenmädchen. »Sie sind über sie hergefallen, als sie aus dem Wald auf die offene Wiese kam. Es ist erstaunlich, dass sie noch einen Pfeil abschießen konnte.«
    »Auch noch gut gezielt.« Henni klang ungewöhnlich gedämpft.
    Elli ging in die Senke, beugte sich über die Elfe und nahm ihre Hand. »Wartet! Sie lebt noch.«
    Schnell schnallte sie die Wasserflasche ab. Sie goss ein wenig in den Mund der sterbenden Elfe, dann tropfte sie noch etwas auf ihr verletztes Ohr und die anderen Wunden. Das Elfenmädchen atmete plötzlich hörbar ein und blinzelte. Noch bevor der Schnitt in ihrer Seite sich ganz geschlossen hatte, setzte sie sich mühsam auf.
    »Wer . . . bist du?«, fragte sie mit zitternder Stimme.
    »Ich bin Elli. Das ist Nuic. Und Tamwyn. Und dort drü ben Henni.«
    Die Elfe blinzelte mehrfach. »Du . . . du . . . hast mir das Leben gerettet.« Plötzlich machte sie ein finsteres Gesicht. »Aber du hättest mich sterben lassen sollen.«
    »Nein.« Elli schüttelte die braunen Locken. »Sag das nie.«
    »Aber es ist wahr. Ich bin die niederträchtigste Person in ganz Avalon.« Ihre tiefen grünen Augen suchten die von Elli, dann wurden sie feucht. »Hör dir meine Geschichte an, dann entscheide selbst.«
    Mit Anstrengung schwang sie die Beine herum und lehnte sich an die Wand der Senke. »Brionna heiße ich, Brionna, deren Großvater . . .«
    ». . . aussah wie du in seiner Jugend«, unterbrach Nuic sie. Er ignorierte ihren überraschten Gesichtsausdruck und fuhr fort: »Vernünftiger als die meisten Historiker war er, dein Großvater. Obwohl das nicht viel heißt. Aber wenigstens hatte er so viel Verstand, mich vor mehr als einem Jahrhundert aufzusuchen und Fragen über die alten Zeiten zustellen.« Der Kobold kratzte sich am kleinen Haarbüschel. »Sag mir, wie geht es Tressimir?«
    Sie flüsterte. »Er ist tot . . . oder wird es bald sein.«
    Nuics feuchte violette Augen schienen zu Eis zu werden. »Erzähl uns deine Geschichte, Brionna.
Alles.
«
    Sie nickte. Blutverschmiertes Haar streifte ihre spitzen Ohren. »Großvater und ich wurden gefangen. Aus unserer Heimat in El Urien verschleppt und zu Sklaven gemacht.«
    Elli schauderte. »Wer hat das getan?«
    Brionna starrte sie lange an und sah dabei einen anderen Ort zu anderer Zeit. »Der Hexer – der mit den bleichen Händen. Ich weiß nicht, wie er heißt. Er hat Sklaven benutzt, um einen Damm zu bauen, der so groß ist, dass er das Wasser von Crystillia zurückhält.«
    Elli und Tamwyn schauten einander an und erinnerten sich an alles, was sie im nebligen Kristall der Herrin vom See gesehen hatten.
    »Großvater ist geschlagen worden. Fast getötet. Der Hexer hat mir gesagt, dass er sein Leben verschont, wenn ich, wenn ich . . .«
    »Wenn du Merlins Stab stiehlst«, ergänzte Tamwyn. Er ballte die Fäuste. »Stimmt das?«
    »J-ja. Ich bin nach Rahnawyn gegangen, zu einem feurigen Krater – mit Shim.« Sie las die Frage in Nuics Augen und nickte. »Derselbe Shim, der Merlin vor langer Zeit kannte. Ich dachte, er könnte mir helfen den Stab zu finden. Aber er ist kein Riese mehr. Er ist irgendwie kleiner geworden. Und er hört weniger.«
    »Hmmmpff«, brummte der Kobold, wand sich aus EllisArm und stellte sich aufs Gras. »Dümmer konnte er nicht mehr werden.«
    Zum ersten Mal zeigte sich ein Funke von etwas anderem als Sorge und Reue in Brionnas Augen und verschwand wieder. »Ja, er ist dumm. Aber treu. Ich habe es gehasst, ihn zu hintergehen.«
    »Und der Adlermann, von dem du den Stab gestohlen hast?«, fragte Tamwyn.
    Brionna wurde blass. »Er war furchtlos und störrisch. Und außerdem . . .«
    »Mein Bruder.« Tamwyn sah sie unverwandt an. »Hast du ihm etwas getan? Deine Pfeile auf ihn abgeschossen?«
    Sie schaute weg.
    »Sag es mir.«
    Langsam wandte sie sich ihm zu. »Er hat sich auf uns herabgestürzt und wollte uns töten. Ich musste schießen. Aber er lebt noch. Bestimmt.«
    Tamwyn grub seinen Fuß in das kurze grüne Gras des Hügels. »Hoffentlich.«
    »Selbst am Schluss, als er mich

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