Der Zauber von Avalon 03 - Die ewige Flamme

die als die dunkle Prophezeiung bekannt wird: Eine Zeit wird kommen, in der alle Sterne von Avalon immer dunkler werden, bis ein Jahr langvöllige Sternenfinsternis herrscht. Und in diesem Jahr wird ein Kind geboren, das Avalons Ende bringen wird, den Untergang der einzigen Welt, die sich alle Geschöpfe teilen – Menschen und andere, Sterbliche und Unsterbliche. Nur Merlins wahrer Erbe, fügt die Herrin vom See hinzu, kann Avalon retten. Aber sie sagt nichts darüber, wer des Zauberers Erbe sein könnte oder wie er oder sie das Kind der dunklen Prophezeiung besiegen könnte. Und so fragen sich in allen Reichen die Bewohner:
Wer wird das Kind der dunklen Prophezeiung sein? Und wer wird der wahre Erbe Merlins sein?
     
    Jahr 700:
    In der ewigen Dunkelheit von Schattenwurzel wird eine neue Stadt gegründet: Dianarra, die Stadt des Lichts. Nach der Legende waren die Erbauer Geschöpfe von den Sternen, deren Körper in Flammen standen. Sie wurden Ayanowyn oder Feuerengel genannt und brachten das Licht von Fackeln und Freudenfeuern nach Schattenwurzel. Außerdem verdankte dieses Reich ihnen noch eine andere Art Licht – das der Geschichten aus vielen fernen Ländern.
     
    Jahr 702:
    Le-fen-flaith, größter Architekt der Sylphen von Luftwurzel, vollendet sein bisher ehrgeizigstes (und nützlichstes) Projekt: den Bau einer Seilbrücke, die aus gesponnenen Wolkenfäden besteht, zur Überquerung der Nebelkluft zwischen Luftwurzel und Lehmwurzel. Er gibt ihr den Namen Trishila o Mageloo, das heißt in der Sprache derSylphen »die Luft seufzt zärtlich«. Doch mit der Zeit gehen Reisende dazu über, die Brücke Nebelbrücke zu nennen. Die ersten Reisenden, die sie außer Sylphen überqueren, sind die Herrin vom See und ihr Freund Nuic, ein Tannenzapfengeist.
     
    Jahr 717:
    Krystallus, der dank seiner Magiervorfahren außerordentlich lange lebt und bereits als Erster viele Bereiche von Avalons Wurzeln erkundet hat, erreicht als Erster die große Kernholzhalle. In der großen Halle findet er Pforten zu allen sieben Reichen – doch keine Möglichkeit, höher in den Baum zu steigen. Er schwört, eines Tages zurückzukehren und einen Weg zu finden, auf dem er in die Höhe reisen kann, vielleicht sogar bis zu den Sternen.
     
    Jahr 842:
    Im abgelegenen Bereich von Waldwurzel gelangt der alte Lehrer Hanwan Belamir zu hohem Ansehen durch seine kühnen neuen Ideen über Landwirtschaft und Gewerbe, die zu fruchtbareren Bauernhöfen und zu mehr Bequemlichkeit und Muße für die Dorfbewohner führen. Einige nennen ihn bereits Olo Belamir – damit erfährt er als Erster nach Merlin, der bei Entstehung Avalons zum Olo Eopia ausgerufen wurde, diese Ehrung. Während der Mann über solches Lob bescheiden spottet, blüht seine Akademie des Gedeihens.
     
    Jahr 894:
    In Schattenwurzel bricht zwischen den dunklen Elfen ein Bürgerkrieg aus. Am Ende der Kämpfe sind die meisten – wenn nicht alle – dunklen Elfen tot, die Stadt des Lichts ist zerstört und Schattenwurzels einzige Pforte zu anderen Reichen ist geschlossen. Was wirklich geschah, bleibt ein Rätsel, das vermutlich nur die Museos ganz verstehen.
     
    Jahr 900:
    Belamirs Lehren verbreiten sich weiter. Obwohl Waldelfen und andere seine Theorien über die »besondere Rolle« der Menschheit in Avalon ablehnen, unterstützen ihn immer mehr Menschen. Während Belamirs Gefolgschaft wächst, breitet sich sein Ruhm in andere Reiche aus.
     
    Jahr 985:
    Wie die dunkle Prophezeiung vorausgesagt hat, bedeckt eine zunehmende Finsternis die Sterne Avalons. So beginnt das viel gefürchtete Jahr der Dunkelheit. Jedes Reich (außer dem Flamelonzentrum Feuerwurzel) untersagt die Geburt von Kindern in dieser Zeit aus Angst, eins davon könne das Kind der dunklen Prophezeiung sein. Manche Völker wie die Zwerge und Wasserdrachen gehen einen Schritt weiter und töten jeden Nachkommen, der in diesem Jahr geboren wird. Überall in den sieben Reichen versuchen Anhänger der Drumaner, das gefürchtete Kind zu finden – ebenso den wahren Erben Merlins.
     
    Jahr 985:
    Trotz der herrschenden Dunkelheit fährt Krystallus mit seinen Erkundungen fort. Er reist ins Reich der Flamelons, obwohl Außenstehende – besonders solche mit Menschenblut – dort nie willkommen waren. Bald nach seiner Ankunft werden er und seine Begleiter angegriffen und die Überlebenden gefangen genommen. Krystallus flieht mithilfe eines nicht identifizierten Freundes. (Manche glauben, Halona, die Flamelonprinzessin, habe ihm