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Der Zaubercode

Der Zaubercode

Titel: Der Zaubercode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dima Zales
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waren jemals Zeugen davon geworden.
    Die Bauern vor ihnen hielten abrupt an und die Menschen, die ihnen folgten, liefen in sie hinein, weshalb ein paar von ihnen zu Boden gingen. Die Gefallenen standen sofort wieder auf und hielten ihre Knüppel und Mistgabeln beschützend vor sich, aber es war zu spät. Sie hatte sich schon als die tollpatschigen Schwächlinge erwiesen, die sie waren.
    Augusta lächelte, da sie wusste, was jetzt kam. Gleich würden sie noch viel entsetzter sein.
    »Wer hat hier das Kommando?« Barsons Stimme ertönte und tat Augusta einen Augenblick lang in ihren gerade empfindlicheren Ohren weh. Sie hatte einen Zauber angewandt, um die Lautstärke der Stimme ihres Liebhabers zu erhöhen. Der gewünschte Effekt war eingetreten und einige der Rebellen sahen schlichtweg verängstigt aus.
    In diesem Moment trat ein riesiger Mann in einer Schmiedeschürze aus der Menge hervor. In seiner Hand hielt er ein langes, schwer aussehendes Schwert. Ein Werkzeugschmied schätzte Augusta. Seine Gegenwart erklärte einige der Waffen, die sie bei sich führten.
    »Niemand hat hier das Kommando«, brüllte der Riese zurück und versuchte mit Barsons tiefer Stimme mitzuhalten. Wir sind alle gleichberechtigt.«
    Barson hob seine Augenbrauen. »Gut, dann sag deinen Partnern , dass auf dem Hügel gleich eine Armee auf sie wartet.« Seine Stimme hatte jetzt wieder eine normale Lautstärke; Augustas Zauber wirkte nur für eine kurze Zeit.
    Der Bauer lachte nur höhnisch. »Und wir haben eine Armee, die gleich diesen Berg hinaufmarschiert—«
    »Eher eine Horde hungriger Bauern«, unterbrach Barson abwertend.
    Der Mann fletschte die Zähne. »Was willst du?«
    »Es geht eher darum, was ich nicht will«, erwiderte der Kapitän der Garde kühl. »Zum Beispiel kein unnötiges Gemetzel.«
    Der Schmied lachte und warf seinen Kopf nach hinten. »Wir haben kein Problem damit euch alle zu töten, sollte das nötig sein.«
    Barson antwortete nicht sondern zog nur seine Augenbrauen nach oben, während er den Mann weiterhin anschaute.
    »Du hast Angst vor uns«, höhnte der Bauer erneut. »Denkst du, ein wenig Zauberei und Drohungen reichen aus, damit wir umkehren?«
    Augustas Liebhaber blickte ihn mit einem regungslosen Gesichtsausdruck an. »Mir wäre es lieber, keine Märtyrer aus euch zu machen. Ich verstehe, dass die Dürre jedem das Leben erschwert, aber ihr marschiert auf Turingrad zu. Selbst wenn wir euch nicht töten würden — was wir werden — könnte euch alle ein einziger Zauberer innerhalb eines Augenblicks zerstören.«
    Der Mann blickte finster. »Das werden wir sehen.«
    »Nein«, entgegnete ihm Barson, »das werdet ihr nicht. Ich werde euch die Möglichkeit geben zu erkennen, wie sinnlos eure Rebellion ist. Eure zehn besten Kämpfer gegen einen von uns — egal wen.«
    »Aha.« Der Mann lachte. »Und wenn wir gewinnen?«
    »Das werdet ihr nicht«, antwortete ihm Barson mit einer solchen Überzeugung, dass Augusta zum ersten Mal den Schimmer eines Zweifels auf dem Gesicht des Schmieds erkennen konnte.
    Einen Moment später hatte der Mann allerdings seine Fassung wieder erlangt. »Das hat keinen Sinn«, sagte er und drehte sich herum, um zurückzugehen.
    »Du hast Angst vor uns!« Eine spöttische Stimme — erstaunlich hoch und jung — schien aus dem Nichts zu kommen und brachte den Dorfbewohner dazu, anzuhalten. Der riesige Aufständische starrte auf den jungen Soldaten, der sich seinen Weg nach vorne bahnte.
    Es war Kiam, der Junge, den Augusta während des Trainings geheilt hatte.
    Bevor der Mann etwas entgegnen konnte rief Kiam aus: »Zehn zu eins ist nicht gut genug für euch Feiglinge — ihr habt immer noch Angst! Warum nicht fünfzehn zu eins? Oder was ist mit zwanzig zu eins? Wärt ihr dann weniger ängstlich?«
    Der Schmied erzürnte sichtlich, sein bärtiges Gesicht wurde knallrot. »Halt deinen Mund, Welpe!«, bellte er, zog sein Schwert und griff Kiam am.
    Augusta griff angespannt vor Angst nach ihrer Lehne, als der schlanke Jugendliche sein eigenes Schwert zog und sich darauf vorbereitete, auf diese Bauern zu treffen, der wie ein gereizter Bulle auf ihn zustürmte.
    Der Schmied stürzte sich auf Kiam, und dieser wich anmutig mit geschmeidigen und geübten Bewegungen zur Seite aus. Unter wütendem Geheul griff der Schmied erneut an und Kiam erhob sein Schwert. Bevor Augusta überhaupt verstand, was passiert war, erstarrte der Riese und ein roter Streifen erschien in seinem Nacken. Dann brach er

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