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Der Zeitsprung

Der Zeitsprung

Titel: Der Zeitsprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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Versuchung ... Mit dieser Summe könnte er sich endlich zur Ruhe setzen, denn er hatte die endlosen Kämpfe satt. Es musste im Leben doch noch andere Prioritäten geben – wie zum Beispiel diese merkwürdige Frau.
    Sollte ich sie erst nach ihrem Namen fragen und sie dann vernaschen, oder umgekehrt? Sein Schwanz zumindest war der Meinung, zuerst zu handeln und das bisschen Leben, das ihm noch blieb, mit diesem Prachtweib zu versüßen. Also ging er zu ihr und durchtrennte mit seinem Messer die Fesseln.

    Bei Lisa schalteten alle Sensoren auf Panik: Der nackte Pirat kam mit der Waffe in der Hand auf sie zu! Die Klinge blitzte auf, als er sie zwischen ihren Handgelenken hindurchführte. Berauscht von dem Adrenalinstoß, nutzte Lisa die neu gewonnene Freiheit, um ihrem verführerischen Widersacher einen Kinnhaken zu verpassen.

    »Verdammt Mädchen!«, knurrte Darius und rieb sich über das pochende Kinn. »Eigentlich wollte ich gerade höflich Konversation machen, aber bei dir muss ich wohl eine härtere Gangart einlegen!«
    Die junge Frau zerrte hektisch am Riegel der Kabinentür, doch mit dieser Aktion würde sie keinen Erfolg haben, der Schlüssel steckte nämlich in seiner Hose, die er in die Ecke gepfeffert hatte. Außerdem, wohin wollte sie fliehen? Seine Kameraden an Deck hatten nicht so eine gute Kinderstube genossen wie er – ebenso wenig wie dieses Fräulein. Anscheinend musste er zuerst ihren Hintern versohlen, damit sie ihm endlich den Respekt zollte, den er als Kapitän verdiente.
    Bei der Gelegenheit könnte er sie gleich nach ihrem Namen fragen und wo sie herstammte. Ihre seltsame Art zu sprechen und dieses exotische Leinenhemd hatten ihn sehr neugierig gemacht. Englische Ladys bevorzugten normalerweise Seide, die mit einer Unmenge Spitze und Schleifchen verziert war. Womöglich war sie doch keine Adlige, sondern eine Sklavin? Somit ist wohl an ein Lösegeld nicht zu denken , überlegte er seufzend.
    Er setzte sich an den Rand des Bettes, die Beine leicht gespreizt, wobei er sich über die Erektion rieb, die einfach nicht mehr abklingen wollte. »Würdest du die Freundlichkeit besitzen und dich freiwillig über meine Knie legen, oder muss ich dich erst holen kommen?«, fragte er schmunzelnd.

    Über die Schulter schaute Lisa kurz zum Bett und mühte sich dann weiter an dem Riegel ab. »Du hast echt ’n Schaden! Ich werde wohl kaum so blöd sein, freiwillig in deine Nähe zu kommen.« Sie ächzte vor Anstrengung, doch dann gab sie es auf. Der erste Fluchtreflex war vorbei, jetzt übernahm der Kopf wieder das Regiment, obwohl er sich schwertat, sich gegen die erneut aufkeimende Erregung zu wehren. Lisa drehte sich um, lehnte sich schnaufend gegen die Holztür und riskierte einen schnellen Blick auf die einladende Erektion.
    Muss der Mistkerl an sich herumspielen? Es fällt mir auch so schon nicht leicht, ihm zu widerstehen. Aber er hatte einen entscheidenden Fehler gemacht: Lisa hasste es, in ihrer Freiheit eingeschränkt zu sein! Ich komme mir vor, wie eine Laborratte. Verdammt, ich will hier raus!
    Während sie überlegte, was sie als Nächstes tun sollte, sah sie sich nach einer anderen Fluchtmöglichkeit um. Am Heck zog sich eine Fensterreihe entlang, durch die türkis das Meer schimmerte und eine warme Brise hereinwehte. Darunter erstreckte sich eine Sitzbank, die mit dunkelrotem Samt bezogen war. In die gegenüberliegende Wand waren Eichenschränke eingebaut und mitten im Raum stand ein großer Schreibtisch aus poliertem Mahagoni, auf dem Seekarten und verschiedene nautische Geräte lagen. Außerdem gab es neben der Waschgelegenheit mehrere eisenbeschlagene Truhen.
    Die Requisiten in diesem Schmierentheater sind sehr authentisch , stellte Lisa bewundernd fest, doch wenn sie sich nicht gerade in die Fluten stürzen wollte, musste sie diesen Kerl dazu überreden, dass er sie gehen ließ.
    Entschieden marschierte sie zu ihm und baute sich so bedrohlich vor ihm auf, wie sie es vermochte. »Wenn du mal die Finger von deinem Schwanz lassen könntest …«, sagte sie schnippisch und versuchte ihn möglichst arrogant anzusehen; die Höflichkeit hatte sie wieder aufgegeben. »Wir können gern ein bisschen Spaß miteinander haben, wenn du nicht denkst, dass du den Ton angibst, Baby! Und dann, mein Freund, bringst du mich nach Hause, nachdem du mir erklärt hast, was das hier für ein komischer Laden ist!«

    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst, Süße!« Noch ehe sie sich versah, hatte er den Arm um

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