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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Linie, deren Teile sie sind, wird durch diese Teilung nicht in etwas von gerader Linie Unterschiednes, z.B. eine Kurve irgendeiner Art aufgelöst. Ebensowenig kann ich die Linie von gegebner Größe so teilen, daß die Summe dieser Teile größer als die ungeteilte Linie selbst wird; die Größe der ungeteilten Linie ist also auch nicht bestimmt durch beliebig bestimmte Größen der Teillinien. Umgekehrt, die relativen Größen der letztren sind von vornherein begrenzt durch die Grenzen der Linie, deren Teile sie sind.
    Die vom Kapitalisten hergestellte Ware unterscheidet sich soweit in nichts von der durch einen selbständigen Arbeiter oder von Arbeitergemeinden oder von Sklaven hergestellten Ware. Jedoch gehört in unserm Fall das ganze Arbeitsprodukt wie sein ganzer Wert dem Kapitalisten. Wie jeder andre Produzent hat er die Ware erst durch den Verkauf in Geld zu verwandeln, um weiter damit manipulieren zu können; er muß sie in die Form von allgemeinem Äquivalent umsetzen. –
    Betrachten wir das Warenprodukt, bevor es in Geld verwandelt wird. Es gehört ganz dem Kapitalisten. Es ist andrerseits als nützliches Arbeitsprodukt – als Gebrauchswert – ganz und gar das Produkt des vergangnen Arbeitsprozesses; nicht so sein Wert. Ein Teil dieses Werts ist nur in neuer Form wiedererscheinender Wert der in der Produktion der Ware verausgabten Produktionsmittel; dieser Wert ist nicht produziert worden während des Produktionsprozesses dieser Ware; denn diesen Wert besaßen die Produktionsmittel vor dem Produktionsprozeß, unabhängig von ihm; als seine Träger gingen sie ein in diesen Prozeß; was sich erneuert und verändert hat, ist nur seine Erscheinungsform. Dieser Teil des Warenwerts bildet für den Kapitalisten ein Äquivalent für den während der Warenproduktion verzehrten Teil seines vorgeschoßnen konstanten Kapitalwerts. Er existierte vorher in der Form von Produktionsmitteln; er existiert jetzt als Bestandteil des Werts der neuproduzierten Ware. Sobald letztre versilbert ist, muß dieser nun in Geld existierende Wert wieder verwandelt werden in Produktionsmittel, in seine ursprüngliche durch den Produktionsprozeß und seine Funktion in selbem bestimmte Form. Am Wertcharakter einer Ware wird nichts geändert durch die Kapitalfunktion dieses Werts. –
    Ein zweiter Wertteil der Ware ist der Wert der Arbeitskraft, die der Lohnarbeiter an den Kapitalisten verkauft. Er ist bestimmt wie der Wert der Produktionsmittel, unabhängig von dem Produktionsprozeß, in den die Arbeitskraft eingehn soll, und wird fixiert in einem Zirkulationsakt, dem Kauf und Verkauf der Arbeitskraft, bevor diese in den Produktionsprozeß eingeht. Durch seine Funktion – die Verausgabung seiner Arbeitskraft – produziert der Lohnarbeiter einen Warenwert gleich dem Wert, den ihm der Kapitalist für den Gebrauch seiner Arbeitskraft zu zahlen hat. Er gibt dem Kapitalisten diesen Wert in Ware, der zahlt ihm denselben in Geld. Daß dieser Teil des Warenwerts für den Kapitalisten nur ein Äquivalent für sein im Arbeitslohn vorzuschießendes variables Kapital ist, ändert durchaus nichts an der Tatsache, daß er ein während des Produktionsprozesses neugeschaffner Warenwert ist, der aus gar nichts andrem besteht als woraus der Mehrwert – nämlich aus verfloßner Verausgabung von Arbeitskraft. Ebensowenig wird diese Tatsache dadurch affiziert, daß der vom Kapitalisten in Form von Lohn an den Arbeiter gezahlte Wert der Arbeitskraft für den Arbeiter die Form von Revenue annimmt und daß hierdurch nicht nur die Arbeitskraft fortwährend reproduziert wird, sondern auch die Klasse der Lohnarbeiter als solche, und damit die Grundlage der gesamten kapitalistischen Produktion.
    Die Summe dieser beiden Wertteile macht aber nicht den ganzen Warenwert aus. Es bleibt ein Überschuß über beide: der Mehrwert. Dieser ist, ebenso wie der das in Arbeitslohn vorgeschoßne variable Kapital ersetzende Wertteil, ein während des Produktionsprozesses vom Arbeiter neugeschaffner Wert – festgeronnene Arbeit. Nur kostet er dem Eigner des ganzen Produkts, dem Kapitalisten, nichts. Dieser letztre Umstand erlaubt in der Tat dem Kapitalisten, ihn ganz als Revenue zu verzehren, falls er nicht Teile davon an andre Anteilhaber abzutreten hat – wie Bodenrente an den Grundeigentümer, in welchem Fall dann diese Teile die Revenuen solcher dritten Personen bilden. Dieser selbe Umstand war auch das treibende Motiv, weswegen unser Kapitalist sich überhaupt mit der

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