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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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entspringt bei A. Smith aus der plausibleren, daß der Warenwert resolves itself, sich auflöst, in diese drei Bestandteile. Auch dies ist falsch, selbst vorausgesetzt, der Warenwert sei nur teilbar in das Äquivalent der verbrauchten Arbeitskraft und den von letztrer geschaffnen Mehrwert. Aber der Irrtum ruht hier wieder auf einer tiefern, wahren Grundlage. Die kapitalistische Produktion beruht darauf, daß der produktive Arbeiter seine eigne Arbeitskraft, als seine Ware, dem Kapitalisten verkauft, in dessen Händen sie dann bloß als ein Element seines produktiven Kapitals fungiert. Diese, der Zirkulation angehörige Transaktion – Verkauf und Kauf der Arbeitskraft –, leitet nicht nur den Produktionsprozeß ein, sondern bestimmt implizite seinen spezifischen Charakter. Die Produktion eines Gebrauchswerts und selbst die einer Ware (denn diese kann auch seitens unabhängiger produktiver Arbeiter vorgehn) ist hier nur Mittel für die Produktion von absolutem und relativem Mehrwert für den Kapitalisten. Wir haben daher bei Analyse des Produktionsprozesses gesehn, wie die Produktion von absolutem und relativem Mehrwert 1. die Dauer des täglichen Arbeitsprozesses, 2. die ganze gesellschaftliche und technische Gestaltung des kapitalistischen Produktionsprozesses bestimmt. Innerhalb dieses selbst verwirklicht sich die Unterscheidung zwischen bloßer Erhaltung von Wert (des konstanten Kapitalwerts), wirklicher Reproduktion von vorgeschoßnem Wert (Äquivalent der Arbeitskraft) und Produktion von Mehrwert, d.h. von Wert, wofür der Kapitalist kein Äquivalent weder vorher vorgeschossen hat noch post festum vorschießt.
    Die Aneignung von Mehrwert – einem Wert, der überschüssig ist über das Äquivalent des vom Kapitalisten vorgeschoßnen Werts –, obgleich eingeleitet durch den Kauf und Verkauf der Arbeitskraft, ist ein innerhalb des Produktionsprozesses selbst sich vollziehender Akt und bildet ein wesentliches Moment desselben.
    Der einleitende Akt, der einen Zirkulationsakt bildet: der Kauf und Verkauf der Arbeitskraft, beruht selbst wieder auf einer der Distribution der gesellschaftlichen Produkte vorausgegangnen und vorausgesetzten Distribution der Produktions elemente , nämlich der Scheidung der Arbeitskraft als Ware des Arbeiters von den Produktionsmitteln als Eigentum von Nichtarbeitern.
    Zugleich aber ändert diese Aneignung von Mehrwert oder diese Scheidung der Wertproduktion in Reproduktion von vorgeschoßnem Wert und Produktion von kein Äquivalent ersetzendem Neuwert (Mehrwert) durchaus nichts an der Substanz des Werts selbst und der Natur der Wertproduktion. Die Substanz des Werts ist und bleibt nichts außer verausgabter Arbeitskraft – Arbeit, unabhängig von dem besondren nützlichen Charakter dieser Arbeit –, und die Wertproduktion ist nichts als der Prozeß dieser Verausgabung. So gibt der Leibeigne während sechs Tagen Arbeitskraft aus, arbeitet während sechs Tagen, und macht es für die Tatsache dieser Verausgabung als solcher keinen Unterschied, daß er z.B. drei dieser Arbeitstage für sich auf seinem eignen Feld und drei andre für seinen Gutsherrn auf dessen Feld verrichtet. Seine freiwillige Arbeit für sich und seine Zwangsarbeit für seinen Herrn sind gleichmäßig Arbeit; soweit sie als Arbeit mit Bezug auf die von ihr geschaffnen Werte oder auch nützlichen Produkte betrachtet wird, findet kein Unterschied in seiner sechstägigen Arbeit statt. Der Unterschied bezieht sich nur auf die verschiednen Verhältnisse, wodurch die Verausgabung seiner Arbeitskraft während der beiden Hälften der sechstägigen Arbeitszeit veranlaßt wird. Ebenso verhält es sich mit der notwendigen und der Mehrarbeit des Lohnarbeiters.
    Der Produktionsprozeß erlischt in der Ware. Daß in ihrer Herstellung Arbeitskraft verausgabt worden ist, erscheint jetzt als dingliche Eigenschaft der Ware, daß sie Wert besitzt; die Größe dieses Werts ist gemessen durch die Größe der verausgabten Arbeit; in ein weiteres löst sich der Warenwert nicht auf und besteht aus nichts andrem. Wenn ich eine gerade Linie von bestimmter Größe gezogen habe, so habe ich zuerst durch die Art der Zeichnung, die nach gewissen von mir unabhängigen Regeln (Gesetzen) geschieht, eine gerade Linie »produziert« (zwar nur symbolisch, was ich vorher weiß). Teile ich diese Linie in drei Abschnitte (die wieder einem bestimmten Problem entsprechen mögen), so bleibt jedes dieser drei Stücke nach wie vor gerade Linie, und die ganze

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