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Der Zirkulationsprozess des Kapitals

Titel: Der Zirkulationsprozess des Kapitals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx
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Schandflecken nicht als Ausflüchte zur Beseitigung theoretischer Schwierigkeiten zu verwerten. Aber sonderbarerweise schreit die große Mehrzahl meiner bürgerlichen Kritiker, als ob ich z.B. in Buch I des »Kapitals« durch die Annahme, daß der Kapitalist den wirklichen Wert der Arbeitskraft zahlt, was er großenteils nicht tut, selbigen Kapitalisten ein Unrecht angetan hätte! (Hier kann Schäffle mit der mir beigelegten Großmut zitiert werden.)
    Mit 376 II v ist also zu dem erwähnten Zweck nichts anzustellen.
    Aber noch bedenklicher scheint's mit dem 376 II m zu stehn. Hier stehn sich nur Kapitalisten derselben Klasse gegenüber, die die von ihnen produzierten Konsumtionsmittel wechselseitig aneinander verkaufen und voneinander kaufen. Das zu diesem Umsatz nötige Geld fungiert nur als Zirkulationsmittel und muß bei normalem Verlauf zu den Beteiligten zurückfließen, in dem Maß, wie sie es der Zirkulation vorgeschossen haben, um stets von neuem dieselbe Bahn zu durchlaufen.
    Entziehung dieses Geldes aus der Zirkulation zur Bildung von virtuell zusätzlichem Geldkapital scheint nur auf zweierlei Weg möglich. Entweder ein Teil der Kapitalisten II beschwindelt den andern und bringt so Geldraub zu Weg. Zur Bildung von neuem Geldkapital ist, wie wir wissen, keine vorläufige Erweiterung des umlaufenden Mediums nötig; es ist nichts nötig, als daß das Geld von gewissen Seiten her der Zirkulation entzogen und als Schatz aufgespeichert wird. Daß das Geld gestohlen sein kann und daher Bildung von zusätzlichem Geldkapital unter einem Teil der Kapitalisten II verbunden sein kann mit positivem Geldverlust eines andern Teils, würde nichts zur Sache tun. Der beschwindelte Teil der Kapitalisten II würde etwas weniger flott leben müssen, das wäre aber auch alles.
    Oder aber, ein in notwendigen Lebensmitteln sich darstellender Teil von II m wird direkt in neues variables Kapital innerhalb Abteilung II verwandelt. Wie dies geschieht, wird am Schluß dieses Kapitels (unter Nr. IV) untersucht werden.
1. Erstes Beispiel
    A) Schema einfacher Reproduktion

    I. 4000 c + 1000 v + 1000 m = 6000
    II. 2000 c + 500 v + 500 m = 3000
    Summa = 9000

    B) Ausgangsschema für Reproduktion A38
    auf erweiterter Stufenleiter

    I. 4000 c + 1000 v + 1000 m = 6000
    II. 1500 c + 750 v + 750 m = 3000
    Summa = 9000

    Angenommen, daß in Schema B die Hälfte des Mehrwerts von I akkumuliert wird, also 500, so erhalten wir zunächst (1000 v + 500 m ) I oder 1500 I (v+m) zu ersetzen durch 1500 II c ; es bleibt dann in I: 4000 c + 500 m , welche letztre zu akkumulieren. Die Ersetzung von (1000 v + 500 m ) I durch 1500 II c ist ein Prozeß der einfachen Reproduktion und schon bei letztrer erläutert.
    Nehmen wir an, daß von den 500 I m 400 in konstantes Kapital zu verwandeln, 100 invariables. Der Umsatz innerhalb I der 400 m , die so kapitalisiert werden sollen, ist bereits erörtert; sie können also ohne weitres annexiert werden an I c , und wir erhalten dann für I:
    4400 c + 1000 v + 100 m (die in 100 v umzusetzen sind).
    Seinerseits kauft II zum Zweck der Akkumulation von I die 100 I m (in Produktionsmitteln existierend), die nun zuschüssiges konstantes Kapital von II bilden, während die 100 Geld, die es dafür zahlt, in Geldform des zuschüssigen variablen Kapitals von I verwandelt werden. Wir haben dann für I ein Kapital von 4400 c + 1100 v (die letztren in Geld) = 5500.
    II hat jetzt für konstantes Kapital 1600 c ; es muß zu deren Bearbeitung weitre 50 v in Geld für Ankauf neuer Arbeitskraft zuschießen, so daß sein variables Kapital von 750 auf 800 wächst. Diese Ausdehnung des konstanten wie variablen Kapitals von II um zusammen 150 wird bestritten aus seinem Mehrwert; von den 750 II m bleiben also nur 600 m als Konsumtionsfonds der Kapitalisten II, deren Jahresprodukt sich nun verteilt wie folgt:
    II. 1600 c + 800 v + 600 m (Konsumtionsfonds) = 3000.
    Die in Konsumtionsmitteln produzierten 150 m , die hier in (100 c + 50 v ) II umgesetzt, gehn in ihrer Naturalform ganz in die Konsumtion der Arbeiter ein: 100 werden verzehrt von den Arbeitern I (100 I v ) und 50 von den Arbeitern II (50 II v ), wie oben auseinandergesetzt. In der Tat muß in II, wo sein Gesamtprodukt in einer für die Akkumulation nötigen Form zubereitet wird, ein um 100 größrer Teil des Mehrwerts in Form von notwendigen Konsumtionsmitteln reproduziert werden. Beginnt wirklich die Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter, so fließen die 100 variables

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