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Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle

Titel: Der Zorn der Trolle - Hardebusch, C: Zorn der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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manche rollten Fässer über die Pflastersteine; eine beschwerliche Arbeit, da die Burg einst auf einem künstlichen Hügel erbaut worden war. König Radu hat damals mehr an die Fehden der Stämme und die Verteidigung der Feste als an die krummen Rücken seiner Untergebenen gedacht. Immer wieder mussten
die Wachen einschreiten und Ordnung schaffen, und Natiole konnte sich ein hämisches Grinsen nicht verkneifen. Die Geschäftigkeit und die lauten, fröhlichen Stimmen kratzten an seinem Geist.
    Der Burghof war dem Anlass entsprechend geschmückt. Bunte Stoffbahnen hingen von der Mauer herab, teils mit den Wappen der Adligen des Landes Wlachkis geschmückt, teils mit bunten Mustern und Bildern bestickt. Es galt unter den Adligen und den reicheren Bürgern als eine Ehre, den Schmuck der Burg für den großen Feiertag stiften zu dürfen. Viele Handwerker und Händler ließen es sich einiges kosten, prächtig bestickte Banner zu präsentieren, auf denen die Wahrzeichen ihrer Gilden oder Szenen aus der wechselvollen Geschichte des Landes zu sehen waren. Letztere waren besonders beliebt, und so sah Natiole ein halbes Dutzend Darstellungen, die Radu, den großen, ersten Kralj der Wlachaken zu verschiedenen Zeiten seines Lebens zeigten. Aber auch Léan war zu sehen, Tirea, Ionna die Befreierin und natürlich Şten und Viçinia.
    Das Gesicht seines Vaters blickte Natiole von den Wänden herab ebenso ernst wie gütig an, und der junge Mann senkte seinen Blick. Er würde heute mehr als genug Zeit haben, seinem Vater dabei zuzusehen, wie er bejubelt wurde.
    Für den Stalljungen, der ihm das Pferd abnahm, hatte er wenig mehr als ein Brummen übrig. Zu sehr beschäftigten ihn seine Gedanken. Im windgeschützten Hof schien die Sonne wärmer auf ihn herab. Wenigstens feiern wir nicht Ionnas Thronbesteigung, sondern die meiner Mutter, dachte Natiole müßig. Obwohl die endlosen Prozessionen im Winter wohl weniger lang wären. Es erschien ihm wie ein böser Scherz des Schicksals, dass nicht die eigentliche Befreiung der Wlachaken durch die Voivodin Ionna, seine Tante, gefeiert wurde, sondern der Übergang der Macht an seine Mutter. Ionna hatte die Wlachaken in der Trollschlacht
siegreich gegen die Masriden geführt und ihrem Volk einen Teil seines Landes und auch seiner Würde zurückgegeben, doch heutzutage sprachen alle nur noch von Viçinia und Şten.
    Auf dem Weg zu seinen Gemächern achtete er nicht auf die Bediensteten, die ebenso von Hast erfüllt waren wie der Rest der Stadt. Überall in der Burg waren Gäste untergebracht, die bewirtet werden mussten. Das Festmahl, das am Abend stattfinden sollte, erforderte aufwändige Vorbereitungen, während die normalen Tagesgeschäfte weiterliefen. Vieles davon geschah tief in den Eingeweiden der Feste, abseits von Natioles Aufmerksamkeit, die ohnehin nur selten auf seine Untergebenen gerichtet war. Die Ausnahme davon bildete natürlich Oanes, den Natiole kaum ignorieren konnte und der ihn auch schon nervös in seinen Räumen erwartete.
    »Nemes! Willkommen zurück. Soll ich Euch beim Umkleiden behilflich sein?«, empfing ihn der ältere Mann, dessen grau meliertes, dunkles Haar langsam schütter wurde.
    »Ich habe dir sicherlich viele Dutzend Male gesagt, dass ich dieses Nemes nicht hören will. Es ist ein Masridenwort«, schalt ihn Natiole halbherzig. Sein Leibdiener senkte den Blick und murmelte eine Entschuldigung.
    »Ich denke, ich muss meine Kleidung nicht wechseln«, fuhr der junge Mann fort und ergötzte sich kurz am Entsetzen im Blick seines Gegenübers.
    »Nicht wechseln?«
    Vielsagend sah Oanes zu Natioles schmutzigen Stiefeln und der nicht weniger staubigen Reisekleidung.
    »Nun, ich werde mein Abendessen hier in meinen Gemächern einnehmen, und ich habe nicht vor, dabei eine junge Dame zu beeindrucken. Es besteht also keine Notwendigkeit, mich herauszuputzen wie ein Gockel.«
    »Aber … das Fest? Der Jahrestag der Thronbesteigung Eures Vaters und Eurer Mutter?«

    »Oh? Daran habe ich gar nicht gedacht.«
    Einige Augenblicke lang ließ Natiole ihn in Ungewissheit, dann winkte er seufzend mit der Hand.
    »Schon gut. Ich nehme an, du hast bereits alles vorbereitet?«
    »Natürlich, Nem…«
    »Gut. Bring mir bitte vorher etwas verdünnten Wein. Der Staub liegt nicht nur auf meinem Wams, sondern auch auf meiner Zunge.«
    Sofort eilte der Leibdiener davon, während sich Natiole in einen gepolsterten Stuhl fallen ließ und grübelnd aus dem Fenster sah.
    Oanes hatte die Läden

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