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Des Kaisers Gespielin

Des Kaisers Gespielin

Titel: Des Kaisers Gespielin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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stellte sie schon aufmunternd mit einem verschwörerischen Blinzeln im Auge fest: „Vielleicht irre ich mich ja auch, was deine Chancen bei Seiner Majestät angehen.“
    Kalt lief es mir den Rücken hinab. Bitte lass sie sich nicht irren, dröhnte es in meinem Kopf. Aber meine Mine blieb ausdruckslos.
    Die schwarze Dame umkreiste mich nun einmal und stellte dann zufrieden fest: „Gerader Rücken, sehr schön. Der Po ist außergewöhnlich rund.“
    Ich zuckte zusammen.
    Aber sie missdeutete meine Scham und raunte mir freundschaftlich zu: „Das ist nichts Schlechtes.“
    Wieder wurde sie ernst im Ton.
    „Die Beine scheinen lang und gerade zu sein, die Füße sind klein und wohlgeformt, keine Anzeichen von Deformation vorhanden.“
    Ich war irritiert.
    „Eurer Majestät ist die Form der Füße wichtig?“, fragte ich erstaunt und biss mir beinahe auf die Lippe. Ich hatte nicht beabsichtigt, neugierig oder gar interessiert zu wirken.
    Die schwarze Dame zwinkerte mir vertrauensvoll zu: „Mehr als Ihr in Eurer Unschuld glauben würdet.“
    Ich wagte nicht, weiter zu fragen.
    Die Bestandsaufnahme schien auch so beendet zu sein. Die schwarze Dame trat in Richtung des Sofas und gerade als ich mir mein Kleid wieder überstreifen wollte, ertönte es missbilligend: „Wir sind noch nicht ganz soweit!“
    Fragend blickte ich sie an. Was konnte sie denn noch wollen? Ich war mir sicher, dass sie von meinen Ellenbogen bis hin zu meinen Kniekehlen jeden Zentimeter meines Körpers genauestens inspiziert hatte.
    „Wir müssten noch das Vorhandensein der Jungfernschaft bestätigen.“
    Mit blieb die Luft weg und alle Farbe wich aus meinem Gesicht. Aber sie konnte doch nicht...
    „Wenn du dich auf dieses Sofa setzen würdest...“, die schwarze Dame wies vage auf einen Platz vor sich.
    Ich schluckte und schloss meine Augen, aber ich sah keinen Ausweg. Ich wusste nicht viel über die Liebe oder über den Körper, aber wo die Jungfernschaft saß, das wusste ich genau. Wieder und wieder war uns Mädchen eingebläut worden, was wir zu schützen hatten und diese spezielle Eigenschaft, dieser spezielle Ort hatte stets an höchster Stelle gestanden.
    Nachdem ich ein paar Mal tief Luft geholt hatte, begab ich mich zum Sofa, setzte mich und wagte es nicht, jemanden anzusehen. Als einige Momente verstrichen waren und sich nichts tat, war ich versucht meine Augen wieder zu öffnen, aber dann spürte ich zwei warme feste Hände auf meinen Knien, die sie sanft aber kraftvoll auseinander drückten. Ich wandte mich ab, um in diesem schamvollen Augenblick niemanden ansehen zu müssen, sollten sich meine Augen gegen meinen Willen wehren.
    Die schwarze Dame seufzte und rief frustriert aus: „So kann ich nichts erkennen. Rea, halte der Dame die Knie, schön weit in die Luft, so weit gespreizt, wie es eben möglich ist!“
    Ich hörte Reas trippelnde Schritte hinter mir und spürte ihre kräftigen Hände an meinen Beinen, als sie von hinten unter meine Knie griff, sie hoch hob und spreizte bis die Muskeln in meinen Schenkeln stachen. Nicht hinschauen, sagte ich mir immer und immer wieder, als die Pein und die Scham und die Angst vor dem Unbekannten mich zu übermannen drohten. Ein leiser überraschter Aufschrei entfuhr mir, als ich kühle flinke Finger zwischen meinen Beinen spürte, die sich sanft tastend ihren Weg suchten. Sie fanden meine Mitte und drückten einmal kräftig zu. Diesmal schrie ich laut auf und ein Stechen durchfuhr mich, so scharf und unbekannt, als käme es nicht von meinem eigenen Körper. Dann waren die unerbittlichen Finger verschwunden und die schwarze Dame erhob sich geräuschvoll. Die Aura des Geheimen, des Verbotenen wich wieder der kühlen Geschäftsmäßigkeit, ohne dass ich genau hätte sagen können, wann dieser Wandel vonstatten gegangen war.
    „Alle Zeichen für eine Jungfernschaft sind gegeben.“, stellte sie gefühllos fest.
    „Sehr gut, Mädchen. Denn die Jungfernschaft einer unverheirateten Frau zu nehmen ist ein Privileg des Kaisers und des Kaisers allein.“
    War das eine Warnung? Ihr Ton war immer noch geschäftsmäßig als sie fortfuhr.
    „Damit wäre unsere Untersuchung hier beendet. Du kannst jetzt wieder aufstehen und dich ankleiden, Mädchen.“
    Ohne ihr ins Gesicht zu sehen, erhob ich mich und schlüpfte schnellstens in mein Kleid. Es tat gut, die Nacktheit abzulegen. Ich fühlte mich erniedrigt. Mein einziger Wunsch war es jetzt, mich in meinem Bett zu verstecken und niemals wieder jemanden

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