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Des Kaisers Gespielin

Des Kaisers Gespielin

Titel: Des Kaisers Gespielin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Hofmann
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meinen Ärger hinunter.
    „Du warst bei ihm? Und was wird aus Nona? Hast du daran gedacht, mich vorher zu fragen und mich nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen?“
    Ravenna klang zerknirscht: „Es tut mir leid. Ich habe eine Gelegenheit gesehen und sie ergriffen. Du willst also nicht?“
    Es fiel mir schwer, mir meine Verstimmung nicht anmerken zu lassen: „Natürlich will ich, Ravenna. Es ist nur so unerwartet und plötzlich, und ich hätte gerne darüber nachgedacht....“
    Sie nickte verlegen und antwortete dann aufmunternd: „Wir werden jetzt viel Zeit zusammen haben... er wird den Hof für einige Monate verlassen.“
    Darauf war ich nicht vorbereitet gewesen. Ich sah sie fragend an.
    Ravenna sah geradewegs vergnügt aus als sie erklärte: „Es hat wohl Probleme mit einigen Botschaftern gegeben. Seine Majestät wird nun durch die Provinzen reisen, um mehr Präsenz zu gewinnen und seine Macht zu demonstrieren. Du weißt ja wie das in den Provinzen ist... kaum ist die Katze fort, machen die Mäuse was sie wollen. Wie es scheint wollen die Mäuse selbst Katze sein.“
    Davon verstand ich herzlich wenig, aber ich ließ es mir nicht anmerken.
    „Wahrscheinlich wird er anschließend einige Zeit bei der Kaiserin weilen.“
    „Die Kaiserin? Seine Frau?“, rief ich schockiert aus. „Er geht zu einer Frau? Einer Ehefrau, meine ich?“
    Ravenna blickte überrascht: „Ja natürlich hat er eine Frau und natürlich muss er sich ab und an bei ihr blicken lassen, das wusstest du nicht? Sie wurde vor Jahren in einen entlegenen Palast in der Provinz geschickt. Aber sie ist immer noch Kaiserin. Ich selbst habe sie noch nie gesehen. Man sagt, sie sei eine strenge vertrocknete Frau, die froh ist, wenn sie von ihm in Ruhe gelassen wird. Solange sie noch fruchtbar ist, besucht er sie alle paar Jahre bis sie einen Erben trägt. Aber darüber hinaus haben sie wenig miteinander gemein.“
    Diese Neuigkeit musste ich erst einmal verdauen. Es gab also eine Kaiserin. Natürlich musste es eine geben, dachte ich verärgert über meine eigene Naivität. Wer sollte sonst einst seinen Thron besteigen wenn nicht sein legitimer Sohn? Es sprangen zwar in einem abgelegenen Teil des Palastes unzählige Kinder herum von denen ich annahm, dass sie in der Vielzahl seinen Lenden entsprungen waren. Aber ich hatte noch niemals genauer über ihren Status nachgedacht. Ich versuchte mir die Kaiserin vorzustellen, wie sie dort in ihrem einsamen Palast saß, immer nur darauf wartend, dass ihr Mann sie zum ehelichen Beischlaf aufsuchte. Ich fragte mich, ob das Wissen um seine vielen Konkubinen ihr zusetzte oder ob sie froh war, dass diese ihn von ihr ablenkten. Eine merkwürdige Vorstellung!
    Eine andere Frage ging mir im Kopf herum: „Wie hast du ihm erklärt, dass ich hier wohnen soll? Es hat dich wahrscheinlich viel... Mühe gekostet diese privaten Gemächer zu erhalten.“
    Ravenna grinste verschmitzt: „Ich sagte doch, ich habe eine Gelegenheit gesehen. Als er mir eröffnete, dass er in den nächsten Monaten abwesend sein würde, da meinte ich, ich wäre dann sehr einsam. Und er hat meinen Köder geschluckt und mir vorgeschlagen, ich solle mir doch eine Zimmergenossin suchen. Er weiß, dass wir Freundinnen sind, so lag es natürlich nahe, dass meine Wahl auf dich fallen würde.“
    Ravenna schien sehr stolz auf ihre kleine List zu sein, mich erfüllte sie eher mit gemischten Gefühlen. Aber was geschehen war, war geschehen. Und wenn ich ehrlich war, dann machte sich bereits eine kleine Aufregung in mir breit bei dem Gedanken daran, von nun an jeden Tag und jede Nacht bei Ravenna sein zu dürfen. Nur um Nona tat es mir leid und ich nahm mir vor, in den nächsten Tagen und Wochen viel Zeit mit ihr zu verbringen. Wie hatte ich nur die Kraft der Liebe unterschätzt!
     
    15.
    So wurden am nächsten Tag meine wenigen Besitztümer in Ravennas Gemächer gebracht und ein zusätzlicher Schrank aufgestellt um sie zu fassen. Zur Sicherheit hatte Ravenna einen zusätzlichen Riegel anbringen lassen, den sie penibel und zuverlässig bei Anbruch der Dunkelheit vor die Tür legte. Und da ich mich offiziell noch im Zustand der Genesung befand, begann für uns eine ruhige und innige Zeit.
    Bei Tage saß sie nun bei mir und las mir aus ihren liebsten Büchern vor und ich war glücklich, einfach ihrer Stimme lauschen zu können. Bei Nacht dagegen liebten wir uns lange und ausgiebig, entdeckten unsere Körper und stillten den nie enden wollenden Hunger, der sich

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