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Des Todes Liebste Beute

Des Todes Liebste Beute

Titel: Des Todes Liebste Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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zu konzentrieren versuchte. »Ich komme gerade vom Arzt.«
    Sein Herz setzte aus. Oh, mein Gott. Seine Gedanken rasten und stoppten bei der Möglichkeit, die er im hintersten Winkel seines Bewusstseins gespeichert hatte. Sie hatte wieder Krebs. »Ist es wieder geschehen?«
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Was?«
    »Krebs?«
    Sie wurde blass und sackte ein wenig in sich zusammen. »Lieber Himmel, nein, Abe, entschuldige. Ich wollte dir nicht so einen Schrecken einjagen. Nein, es ist alles okay.« Während sein Puls wieder eine normalere Schlagzahl annahm, blickte sie sich erneut im Zimmer um. »Du warst heute Morgen aber sehr eifrig. Es ist so schön. Schade, dass du doch wieder alles in den Keller schleppen musst.«
    Abe schüttelte den Kopf. »Von wegen. Ich habe den ganzen Vormittag daran –« Er brach ab, als er den Ausdruck ihrer Augen sah. Darin lag ein Leuchten, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Hoffnung und … etwas anderes. Er versuchte, sein Inneres zu beruhigen, nicht selbst Hoffnung zu hegen. »Bei welchem Arzt warst du?«
    Ihr Blick hielt seinen fest. »Ich wollte meine Blutwerte wissen. Meine Mutter hat immer an Anämie gelitten, und ich fühle mich so müde, seit ich aus Kansas wiedergekommen bin.«
    Abe mochte nicht an diese letzte Reise denken, nicht an das letzte Treffen mit ihrem Vater, der ihr noch immer die Liebe verweigerte, die sie verdiente. Abe hätte den Mann gerne zusammengeschlagen, aber Kristen hatte sich einfach nur verabschiedet. Ihr Vater war ein hoffnungsloser Fall. Sie würde ihre Mutter besuchen, solange sie noch lebte, doch mit ihrem Vater wollte sie keinen Kontakt mehr halten. Der Mann war selbst schuld. Er würde einsam sterben. Kristen dagegen hatte nun mehr Verwandte, als sie zählen konnte, denn alle Reagans hatten sie begeistert aufgenommen.
    »Und was hat er gesagt?«
    »
Sie
hat gesagt, dass meine Eisenwerte okay seien.« Ein staunender Ausdruck huschte über ihr Gesicht. »Und dann hat sie gesagt, dass ich schwanger bin.«
    Schwanger. Das Wort explodierte in seinem Kopf. Im Herzen. Er wollte schreien, lachen, Räder schlagen, aber sie war so still, dass er es nicht wagte. Also wartete er.
    »Ich sagte ihr, dass das nicht sein könnte, dass mir ein gutes Stück vom Gebärmutterhals fehlte. Sie meinte aber, man hätte damals eine so genannte Konisation gemacht. Dabei wird ein Kegelschnitt am Muttermund und der Schleimhaut des Gebärmutterkanals gemacht, und es wäre zwar viel weg, würde aber die Empfängnis nicht beeinträchtigen.« Sie sprach, als hätte sie etwas auswendig gelernt, als könnte sie es selbst noch nicht glauben. »Der Arzt, meinte sie, hätte es mir vor zehn Jahren erklären müssen.«
    »Und hat er es?«
    »Möglich. Ich war so fertig nach der Geburt, der Adoption und der Operation, dass ich wahrscheinlich nicht richtig hingehört hatte. Ich habe einfach immer angenommen … Na ja, und später wollte ich möglichst nicht mehr drüber nachdenken.«
    Abe konnte nicht anders. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht, und er packte sie und wirbelte sie herum. Sie lachte atemlos, als sie ihre Arme um ihn schlang und sich an ihn klammerte.
    Dann hob er ihren Kopf, um ihr in die Augen zu sehen. Grüne Augen, die verdächtig glitzerten. »Ich liebe dich, wusstest du das?«
    Sie blinzelte, und zwei Tränen kullerten die Wange herab. »Ich weiß. Ich dich auch. Oh, Abe, ich kann’s einfach nicht glauben.«
    »Wann?«
    »Im Januar.«
    Er rechnete rasch nach. »Dann bist du schon im dritten Monat?«
    Wieder nahm ihr Gesicht einen staunenden Ausdruck an. »Ich habe den Herzschlag gehört, Abe.« Zögernd legte sie sich die Hand auf den Bauch. »Wir kriegen ein Baby.«
    Er legte seine Hand über ihre, neidisch, dass er nicht dabei gewesen war. »Das nächste Mal komme ich mit. Ich will es auch hören. Jedes Mal will ich mitkommen.«
    Sie grinste. »Mia wird sich bedanken, wenn du ständig wegen Arztterminen ausfällst.«
    »Ach, dafür darf sie das nächste Mal das Essen aussuchen.« Abe drückte seine Stirn an ihre. Er war so glücklich, dass er glaubte, platzen zu müssen. »Ich liebe dich.«
    »Ich dich auch.«
    »Können wir es schon allen sagen?«
    Kristen machte sich los. »Falls Ruth es noch nicht getan hat.«
    Abe grinste. »Sie war die Ärztin?«
    Sie erwiderte das Grinsen. »Na ja, was soll ich sagen? Ich kriege Familienrabatt.«

Dank an …
    … Kay und Marc Conterato für ihre Hilfe bei medizinischen Themen.
     
    … Sherry und Barry

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