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Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition)

Titel: Des Wahnsinns fette Beute: Macken und Marotten auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Scheel , Hella von Sinnen
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natürlich, dass das in Wirklichkeit nicht der Fall war, aber sie musste das zwanghaft tun. Psychotherapien waren kaum wirksam gewesen, aber eine Medikation hat sie später entlastet. Es gibt im Übrigen nicht nur Zwangshandlungen, sondern auch Zwangsgedanken. Beim Zwang weiß man im Gegensatz zum Wahn, dass das alles eigentlich Quatsch ist. Also diese Menschen müssen immer wieder irgendetwas denken und wissen doch: «Das ist eigentlich völliger Quatsch, was ich da denke!» Der mit dem roten Faden, den Sie da beschrieben haben, hat wahrscheinlich einen Wahn und ist schizophren. Solche Menschen sind manchmal subjektiv mit ihrem Wahn ganz glücklich. Der sagt sich vielleicht: «Den roten Faden gibt es wirklich. Alle, die das nicht wissen, sind wahrscheinlich zu doof dazu. Ich erkläre dem Domian das jetzt mal, damit endlich mehr Leute Bescheid wissen, wo der rote Faden ist.»
     
    Nochmal zu Ihnen, Herr Dr.   Lütz. Es muss doch auch irgendwas bei Ihnen geben! Vielleicht denken Sie zum Beispiel: «Ich kann nicht ohne geputzte Schuhe aus dem Haus gehen.»
     
    Oder vielleicht machen Sie ja etwas Eigenwilliges, bei dem Sie denken, da soll mich mal bitte niemand dabei sehen?
     
Geschlechtsverkehr! Aber das reicht Ihnen jetzt bestimmt auch wieder nicht.
     
    Nein, denn ich würde nichtöffentlichen Geschlechtsverkehr nicht unbedingt unter Macken abbuchen wollen.
     
Da bin ich aber froh! Meine Frisur ist am Ende eine Macke. Eigentlich ist diese Frisur völlig absurd, ich habe mir irgendwann mal die Haare so frisiert, zur Seite, und dann ist der Scheitel immer weiter auf die Seite gerutscht, als es dünner wurde.
     
    Darf ich mal sehen? Tatsächlich, das ist die Filbingers Hans Frisur.
     
Könnten Sie nicht vielleicht ein anderes «Vorbild» nennen?
     
    Nein. Doch, Ernst Huberty könnte ich noch sagen. Ich meine, diese Art von Maximalseitenscheitel ist schon ziemlich speziell.
     
Finden Sie? Wenn man damit mal angefangen hat, kommt man aus der Kiste kaum mehr raus. Wenn man einfach alles abschneidet, erkennt einen keiner mehr, und man braucht einen neuen Personalausweis.
     
    Wie ist das denn, wenn Sie einen Sonntag planen, einen Ruhetag und sagen, heute bleiben wir nur zu Hause unter uns. Machen Sie sich dann auch die Frisur?
     
Ja, immer!
     
    Richten Sie Ihre Haare auch vorm Schlafengehen nochmal?
     
Nee, nee.
     
    Also, Ihre Gattin kennt Sie schon verwuschelt.
     
Ja. Wenn allerdings draußen ein Sturm ist, dann muss ich gegen die Windrichtung gehen. Das sieht dann sicher etwas merkwürdig aus, aber ich sehe das ja nicht, und als Psychiater können Sie sich so was leisten, da Sie ja so schnell nicht irgendwo eingeliefert werden.
     
    Ist das jetzt Ihr Ernst?
     
Der Rheinländer meint immer alles ernst.
     
    So! Jetzt haben wir ja doch noch eine feine «Beute» gemacht! Sie behaupten also, dass Sie Ihre Gangrichtung nach dem Wind richten müssen, damit die Frisur nicht aus den Fugen gerät? Liebe Lesenation, Sie müssten jetzt sehen, wie Herr Lütz hier durch sein Sprechzimmer geht. Er spielt Sturm, hält den Kopf schief und bewegt sich im Seitwärtsgang auf uns zu. Ein Traum!

    Den Scheitel immer in Windrichtung. Jetzt haben wir endlich einen Titel für das Buch: «Scheitel im Wind».
     
    Herr Dr.   Lütz, wir sind froh, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.
     
Hat Spaß gemacht.

Katrin Bauerfeind
    Bei Hühnern wird weitergezappt
    Katrin Bauerfeind wurde am 21. Juli 1982 in Aalen geboren. Bei Wikipedia wird sie als deutsche Moderatorin betitelt, was ihrem Talent in keinster Weise gerecht wird. Das «Kattrinngsche», wie wir sie liebevoll nennen, hat weitaus mehr zu bieten!
    Wir lernten sie kurz im Anschluss an den «Kölner Treff» kennen, wo sie und ich ( Hella ) zu Gast waren. In der nicht wirklich einladenden WDR-Kantine des Senders waren wir beide gleichermaßen angetan von Katrins natürlicher und erfrischend unverkrampfter Art.
    Zufällig trafen wir sie Jahre später auf dem Kölner Flughafen wieder. Spontan erklärte sie sich bereit, an diesem Buch mitzuwirken, unter der Bedingung, dass ausreichend kaltes Kölsch vorhanden sei. Das mit dem kalten Bier ist eine unserer leichtesten Übungen, da zwei niedrig temperierte Getränkekühlschränke einen nicht enden wollenden Vorrat bieten. Kurze Zeit später besuchte sie uns zu Hause, und es herrschte von Anfang an eine vertraut-fröhliche Stimmung im Wohnzimmer. Das laute, ständig neu aufbrausende Lachen war an diesem Abend mit Sicherheit bis

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