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Deserteure (Orion 04)

Deserteure (Orion 04)

Titel: Deserteure (Orion 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Wasser hineingebaut war. Teilweise überdeckt, teilweise mit einem sorgfältig angelegten Garten zusammengefaßt, war hier eine lange Bar, vorzüglich ausgestattet und mit Preisen, die auch niedrige Dienstränge zahlen konnten.
    Der dritte Komplex war der interessanteste.
    Er lag, durch ein System von Aufzügen leicht zu erreichen, auf dem Scheitelpunkt des felsigen Hanges, der sich jenseits der genau kreisrunden Lagune erhob. Ein runder Raum, kuppelförmig, bei dem ein Teil der Decke entfernt werden konnte.
    In der warmen, sauberen Luft der australischen Insel sah man den Sternenhimmel. Kleine Nischen waren abgeteilt worden, und auf den Tischen brannten winzige Lichter. Es war sehr gemütlich. Die Scharen von Raumfahrern, deren Angehörige, das Personal ungezählter Büros und Verwaltungsstellen ... sie alle trafen sich hier. Das Casino war selten leer. Die verschiedenen Gruppen besaßen so etwas wie Stammplätze.
    Am Eingang, hinter dem Liftvorraum, tauchten Cliff McLane und General van Dyke auf.
    Seit der kühnen Rettungsaktion nach der Detonation des brennenden Planeten war ihre Freundschaft fester geworden. Hin und wieder gestattete sich der Major, seine Vorgesetzte zum Essen einzuladen, und Lydia nahm gern an. Immerhin war McLane ein gutaussehender Mann von beachtlichem Charme. Auch ein kommandierender General war dagegen nicht immun.
    Musik ertönte.
    »Dieser Komponist ist auf dem besten Wege, interplanetarisch bekannt zu werden«, sagte Lydia. »Man spielt überall pausenlos Musik von Tomas Peter.«
    McLane lächelte sie an.
    »Richtig. Auch wählt er für seine Stücke reichlich originelle Titel.«
    Lydia blieb stehen und lauschte einige Takte lang.
    »Kennen Sie den Titel, Cliff?« fragte sie.
    Cliff Allistair McLane nickte.
    »Light from the asteroids« , sagte er. »Licht des Asteroidengürtels.«
    »Ein hübscher Name für einen entzückenden Schlager«, erwiderte Lydia und ging weiter. Lydia und Cliff setzten sich in eine der freien Nischen, und Cliff hatte mit einem schnellen Blick festgestellt, daß Tamara Jagellovsk und ein ihm nur flüchtig bekannter Offizier mit Namen Becker in der benachbarten Nische saßen und soeben die leeren Teller zurückschoben.
    Er hörte mit einem Ohr den Dialog mit.
    »Bekomme ich noch etwas zu trinken?« fragte Tamara den jungen Leutnant. Ihr Gesprächston, fand er, war etwas unnatürlich.
    Becker nickte voller Anerkennung.
    »Gern«, sagte er. »Sie können eine ganze Menge vertragen, das muß Ihnen der Neid lassen. Haben Sie das von McLane gelernt?«
    Cliff grinste in sich hinein und studierte den Projektionswürfel der Speisekarte.
    »Man lernt so manches, wenn man mit McLane fliegt«, erwiderte Tamara philosophisch.
    »Übrigens«, sagte Becker plötzlich und wandte wohl seinen Kopf, denn die Lautstärke der Stimme veränderte sich. »Wenn man vom Weltraumschreck redet ...«
    McLane beschloß, die Unterhaltung in seinem Rücken zu ignorieren, entschloß sich zu einer Bestellung und wandte sich dann an Lydia.
    »So machen Sie doch nicht mehr Geheimnisse, als es ohnehin schon gibt!« sagte er etwas ärgerlich. »Sie können mir doch sagen, was bei der Sitzung herausgekommen ist, General!«
    Lydia schüttelte den Kopf und betrachtete aus grünen Augen McLanes gutrasiertes Kinn.
    »Es war geheim, das wissen Sie doch Sie sollten sich einen Bart stehen lassen, Cliff!«
    »Wozu?« fragte McLane. Sie war nicht sicher, welchen Teil ihrer Ausführungen er meinte.
    »Wozu geheim?«
    Cliff nickte.
    »Es interessiert mich sehr persönlich«, sagte er. »Ich kenne Pietro seit acht Jahren; wir waren zusammen in einer Menge von Flügen eingeteilt. Ich kann noch immer nicht fassen, daß es stimmen sollte.«
    Lydia war etwas beunruhigt. Wieviel war nach draußen gedrungen?
    »Was sollte denn nicht stimmen, Ihrer Meinung nach?«
    »Das, was man sich über ihn erzählt. Er soll versucht haben, zu desertieren.«
    Lydia wurde sehr ernst.
    »Es ist aber so, Cliff. Keiner von uns wollte es glauben, bis Pietro selbst sagte, er wollte die XERXES den Fremden ausliefern.«
    »Ein richtiges Geständnis?« fragte Cliff knapp.
    »Jawohl. Aber er ist nicht in der Lage, einen vernünftigen Grund für sein Handeln anzugeben.«
    Cliff bestellte Essen und Getränke und lehnte sich verblüfft zurück.
    Die Unterhaltung hinter ihm wurde jetzt so leise geführt, daß er sie nicht mehr hören konnte.
    »Die XERXES war in der Nähe der Raumkuben Zehn/Ost 359 bis 362 eingesetzt, also in einem der vielen

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