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Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen

Titel: Desire - Die Zeit Der Rache Ist Gekommen Kostenlos Bücher Online Lesen
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schloss seine Finger um ihre. »Tu’s nicht, es ist vorbei.«
    In diesem Augenblick vernahmen sie polternde Schritte, die dröhnend in der Gruft widerhallten.
    Die Polizei.
    Endlich.
    Val ließ die Pistole sinken. In ihr tobte ein emotionales Chaos: Diese zusammengekrümmte, leblose Gestalt mit den Narben auf dem Rücken war ihre Mutter, die Frau, die ihr das Leben geschenkt und sie am Ende gerettet hatte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie blinzelte und klammerte sich an Slade.
    »Alles ist gut«, flüsterte er und legte schützend den Arm um sie, »alles ist gut.«
    Taschenlampen blitzten auf, ihre Strahlen zuckten suchend hin und her, bis sie schließlich auf dem Blutbad landeten.
    »Polizei!«, ertönte Bentz’ Stimme.
    »Lassen Sie die Waffen fallen!«, schrie jemand anderes.
    »Heilige Mutter Gottes, was für eine Sauerei!«, ließ sich Montoya vernehmen.
    Valerie ließ die Pistole fallen, die geräuschvoll auf den Steinboden prallte.
    »Helfen Sie mir!«, wimmerte Devota. »Helfen Sie mir! Die beiden haben versucht, mich umzubringen. Bitte …«
    »Glauben Sie ihr kein Wort«, sagte Slade zu Montoya. Sein Atem strich warm über Valeries Haare.
    »Keine Angst«, beruhigte Montoya ihn. »Ich traue keinem.«
    Slade zog seine Frau noch fester an sich und sagte noch einmal: »Es ist vorbei.«
    Sie drückte sich an ihn und drängte die Tränen zurück. Sie wusste, dass seine Worte nicht stimmen konnten.
    Das Entsetzen, das Grauen über das, was Schwester Devota in ihrem Hass und Wahnsinn angerichtet hatte, war noch lange nicht vorbei – würde vielleicht nie vergehen.

[home]
    Kapitel dreiundfünfzig
    B ist du dir ganz sicher?«, fragte Val am Montag Freya, nachdem sie von einem zweitägigen Krankenhausaufenthalt zurückgekehrt war. Auch wenn die Wunde an ihrer Schulter noch schmerzte, war sie heilfroh, nicht länger in der Obhut der Schwestern von Our Lady of Mercy zu sein. Sie konnte keine Infusionsschläuche, keine Blutdruckmanschetten und keinen roten Wackelpudding mehr sehen.
    Freya stand in Vals Küche und ließ den Blick über den Gips an Vals Bein gleiten. Die Ärzte hatten eine Knochenfissur an ihrem Schienbein entdeckt, die sie Schwester Devota zu verdanken hatte. Was für eine entsetzliche Vorstellung, aber wenigstens saß diese jetzt hinter Gittern und konnte keinen weiteren Schaden mehr anrichten.
    Die Geheimnisse um Valeries leibliche Eltern waren geklärt, sie wusste jetzt, wer sie war, aber sie war nicht glücklich damit. Es fiel ihr schwer, sich Schwester Charity als ihre Mutter vorzustellen – diese strenge alte Nonne, die sie auf ihre eigene Art und Weise geliebt hatte. Und Arthur Wembley, ihr Vater? Der Mann musste schon in den Sechzigern gewesen sein, als er Charity schwängerte. Er lag mittlerweile ebenfalls im Sterben. Valerie hatte nicht vor, zu ihm ins Krankenhaus zu fahren, wollte auch der alten Dame nicht gegenübertreten, die Camille Schweigegeld bezahlt hatte, um die skandalöse Affäre ihres Mannes zu vertuschen. Nein, an Mrs. Arthur Wembleys Bridge-Tisch würde es nichts zu tuscheln geben.
    Der Mord an Camille war dieser Marion äußerst gelegen gekommen, da sie deren Erpressungen ein Ende gesetzt hatte. Diese Sache machte Val am meisten zu schaffen: dass Camille Profit aus dem Geheimnis um ihre Geburt hatte schlagen wollen – wofür?
    Vielleicht für sich und ihr ungeborenes Kind.
    Sobald ihre Schwangerschaft entdeckt worden wäre, hätte Camille den Konvent verlassen und irgendwie für das Baby aufkommen müssen.
    Allein der Gedanke an ihre Schwester ließ einen dicken Klumpen in ihrem Hals entstehen. Gott, wie sehr sie sie vermisste! Valerie dachte an Cammies ungeborenes Kind. Wer war sein Vater? Wer hatte sie geschwängert, wenn nicht Vater Frank? Vermutlich würde sie das nie erfahren, und ganz offensichtlich hatte ihre Schwester dieses Geheimnis auch niemandem anvertraut.
    Vielleicht wusste sie es selbst nicht. Vielleicht dachte sie, das Baby sei von Frank. Vielleicht wusste nicht einmal der Vater etwas davon …
    Ob Schwester Lucy, Camilles beste Freundin, die Wahrheit gekannt hatte? Laut Polizei hatte Lucia Costa die Stadt verlassen. Man glaubte nicht, dass sie tot war, aber sicher konnte man sich nicht sein.
    »Ja«, sagte Freya jetzt und nickte. In ihren roten Locken fing sich das Sonnenlicht, das durchs Fenster fiel. »Ich bin mir ganz sicher. Sarah hat mir versprochen, eine Zeitlang auszuhelfen, bis du dich entschieden hast.«
    »Ich dachte, du hörst sonst

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