Devil Riders 1 Herz im Sturm
mitgenommenen Verfassung wirkte sein Körper faszinierend auf sie.
Mrs Barrow versetzte ihm einen Stoß. „Man zwinkert Prinzes-sinnen nicht zu. Verzeihen Sie, Hoheit, aber eigentlich ist er gar nicht so schlecht erzogen worden. Das liegt wohl an all den vielen Jahren, die er in der Fremde verbracht hat. So, Arme hoch, ich will nachsehen, ob irgendwelche Rippen gebrochen sind.“ Er gehorchte, und sie tastete vorsichtig jede einzelne Rippe ab.
Callie sah besorgt zu.
Mrs Barrow entging das nicht. „Keine Sorge, Hoheit“, versicherte sie. „Es ist nichts gebrochen. Es sieht schlimmer aus, als es ist.“
„Aber...“
„Er hat schon Schlimmeres erlitten und trotzdem überlebt, Hoheit. Er ist wie eine Katze. Außerdem ist er nur dann glücklich, wenn er in Schwierigkeiten steckt, unser Mr Gabriel. Er war unausstehlich, Hoheit, bevor Sie hierher kamen. Zu Tode gelangweilt und unglücklich darüber. Warf sich lauter Dinge vor, für die er gar nichts konnte. Umdrehen!“
Gabriel drehte sich um. „Ich habe nie geglaubt, dass Sie tatsächlich Prynne heißen“, sagte er zu Callie. „Sie sind eine furchtbar schlechte Lügnerin.“
„Warum haben Sie dann nichts gesagt?“
„Sie waren so wild entschlossen, sich zu verstellen, dass ich nicht den Mut dazu hatte.“
Sie machte eine ungeduldige Handbewegung. „Nein, ich meine nicht zu mir - zu Graf Anton.“
Er zog die Augenbrauen hoch. „Sie meinen, warum ich ihm nicht verraten habe, dass Sie hier sind?“
Sie nickte. „Es hätte Ihnen ... das hier erspart.“ Sie warf einen Blick auf seinen geschundenen Oberkörper.
Er sah sie eine Weile an. „Ja, warum habe ich nicht daran gedacht? Was zählen schließlich schon die Sicherheit einer Frau und eines Kindes, wenn ich mir dadurch ein paar Blutergüsse hätte ersparen können? Beim nächsten Mal werde ich mich daran erinnern.“
„Ich hoffe, es gibt kein nächstes Mal.“ Sie senkte den Kopf, um seinem Blick auszuweichen. Eine Weile herrschte Stille.
„Sie wissen, es wird zu einer Konfrontation kommen müssen“, meinte er.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe Tibby schon genug Schwierigkeiten gemacht - und jetzt Ihnen auch noch. Ich muss fort.“ „Und was wollen Sie tun?“
„Mich verstecken.“
„Wieder einmal? Und wenn er Sie erneut aufspürt? Immer war er in der Lage, Ihnen von Zindaria aus quer durch ganz Europa auf die Spur zu kommen, da wird er jetzt nicht aufgeben. Was machen Sie dann - wollen Sie wieder fliehen und sich verstecken, soll so Nickys Leben aussehen?“
Niemand sprach. Mrs Barrow sah Callie an. Obwohl sie nicht sagte, wusste Callie, dass sie Gabriel zustimmte. Sie selbst stimmte ihm ja auch zu, aber was sollte sie denn unternehmen? „Zumindest wäre er dadurch am Leben. Wären wir in Zindaria geblieben wäre er längst tot.“
Er nickte. „Ja, das Gift.“
Sie erschrak. „Woher wissen Sie davon?“
„Durch die Art, wie Sie beide gestern Abend auf die heiße Milch reagiert haben.“
Callie warf einen Blick zur Tür. Die Jungen waren noch immer am Teich. „In den letzten Monaten hat es mehrere Anschläge auf Nickys Leben gegeben“, erzählte sie leise. Es war eine große Erleichterung, mit jemandem darüber sprechen zu können, der sie ernst zu nehmen schien. „Ich bin mir sicher, auch der Tod meines Mannes war kein Unfall, aber ich kann es nicht beweisen.“
Er nickte.
„Der Welpe gab schließlich den Ausschlag. Ich hatte Nicky einen Welpen geschenkt - seinen ersten.“ Sie sah Gabriel an. „Er liebt Hunde, aber sein Vater hat ihm nie erlaubt, einen zu haben - erst? sollte er ... ach, das tut nichts zur Sache.“
Rupert hatte Nicky einen Welpen versprochen, wenn er lernte, ohne Sattel zu reiten. Aber das schaffte Nicky nicht, nicht mit seinem verkrüppelten Bein. Rupert pflegte den kleinen Jungen auf eins seiner großen feurigen Pferde zu setzen, Nicky die Zügel in die Hand zu drücken und dem Pferd einen Klaps auf die Kruppe zu geben.
Wenn sich das Pferd in Bewegung setzte, versuchte Nicky zu reiten, aber sein Bein hatte nicht die nötige Kraft, und so fiel er jedes Mal nach ein paar Schritten herunter. Sein Vater hob ihn wieder hoch, setzte ihn erneut auf das Pferd, und wieder fiel Nicky herunter. Das wiederholte sich so oft, bis Nickys kleiner schmaler Körper grün und blau war und der Junge kaum noch laufen konnte.
Ganz gleich, was sie ihm auch gesagt hatte - es hatte nicht die geringste Wirkung auf Rupert gehabt. Callie hatte gebettelt und ihn
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