Devil Riders 1 Herz im Sturm
bissig hinzu.
Ethan kam zurück und warf ihm den Schlüssel zu. Gabriel fing ihn auf. Er sah seine sture, zornige kleine Prinzessin an und sagte sanft: „Ein Nein akzeptiere ich nicht. Ich begleite Sie, blutverschmiert oder sauber, aber Sie werden dieses Haus nicht allein und ohne Schutz verlassen.“
Einen Moment lang betrachtete sie ihn finster doch dann hellte sich ihre Miene auf, und sie nickte, als wollte sie nachgeben. „Also gut, ich warte. Geben Sie mir den Schlüssel; während Sie versorgt werden, kümmere ich mich um mein Gepäck.“
Er ließ den Schlüssel in seine Hosentasche gleiten. „Nachdem wir vernünftig miteinander gesprochen haben.“
Callies Augen funkelten. „Vertrauen Sie mir etwa nicht?“
Er lächelte matt. „Ich sagte Ihnen schon einmal - Ihre Augen können nicht lügen. Sobald Sie Ihr Gepäck in den Händen hätten, würden Sie in dem Moment verschwinden, in dem ich Ihnen den Rücken zukehre. Wollen wir gehen?“ Er streckte die Hand aus, als wollte er sie in die Küche führen.
Sie bedachte ihn mit einem eisigen Blick und schob sich hoch erhobenen Hauptes an ihm vorbei, ganz wie eine Prinzessin von königlichem Geblüt; anmutig, würdevoll - und ziemlich aufgebracht.
Gabriel musste sich beherrschen, um sie nicht zu packen und zu küssen, bis ihr Hören und Sehen verging. In ihrer momentanen Stimmung jedoch hätte sie ihn wohl dafür geohrfeigt. Zu Recht. Er hatte sich reichlich selbstherrlich aufgeführt, aber er konnte sie einfach nicht gehen lassen. Nicht ohne ihn.
In der Küche wandte Mrs Barrow sich an die beiden Jungen: „Jim, du weißt doch sicher, in welchem Teich man die besten Blutegel findet - in dem in der Senke hinter dem Wäldchen. Du und Nicky, ihr nehmt jetzt diesen Krug und holt mir ein paar schöne, fette Exemplare. Und nehmt den Hund mit; ihr wisst doch, Juno hat in der Küche nichts zu suchen.“
„Blutegel?“, rief Callie angewidert aus.
„Sie sind das Beste gegen Blutergüsse.“ Mrs Barrow drehte sich zu Jim um. „Du weißt doch, wie man sie fängt, oder?“
Jim nickte.
„Guter Junge. Dann mal los - und fallt nicht ins Wasser!“ „Nicky soll nicht mitgehen“, sagte Callie hastig. „Er ... er kann nicht schwimmen.“
Nickys Miene verfinsterte sich. „Ich bin auch ganz vorsichtig, Mama“, versprach er auf seine höfliche, altkluge Art. „Ich habe noch nie zuvor Blutegel gefangen, das hört sich sehr interessant an.“ Aus seinen grünen Augen sah er sie flehend an.
Callie zögerte. Gabriel verstand sie. Er fand es auch beinahe unmöglich, ihr zu widerstehen, wenn sie ihn so ansah. Doch die Ereignisse in der Hütte hatten ihr offensichtlich einen großen Schrecken eingejagt, und sie war eindeutig nicht gewillt, ihren Sohn auch nur für kurze Zeit aus den Augen zu lassen. Unentschlossen nagte sie an ihrer Unterlippe. Gabriel beobachtete sie dabei; sie hatte ja keine Ahnung, wie erotisch er das fand. Selbst lädiert, unter großen Schmerzen und in einem Raum voller Leute reagierte sein Körper eindeutig auf sie.
„Ich würde das so gerne ausprobieren“, fügte der Junge traurig hinzu. Ohne es zu merken, tätschelte er Junos Ohren.
„Dann sollst du auch gehen“, teilte Gabriel ihm mit. Er musste unter vier Augen mit ihr reden, über Dinge, die sie bestimmt nicht vor ihrem Sohn besprechen wollte. „Nehmt Miss Tibthorpe mit. Für sie ist das sicher auch von ... wissenschaftlichem Interesse.“
Miss Tibthorpe wirkte überrascht und ein wenig indigniert, aber ehe sie etwas erwidern konnte, sah Gabriel Ethan in der offenen Tür stehen. „Mr Delaney wird euch ebenfalls begleiten, dann ist Nickys Mutter gewiss ganz beruhigt.“
„Gewiss“, stimmte Ethan zu. „Wo soll es noch mal hingehen? Zu den Blutegeln?“ Er blickte bedauernd auf seine makellose Kleidung und die glänzenden Stiefel. „Das wird bestimmt... ganz großartig. “ Resignierend bot Ethan Miss Tibthorpe seinen Arm. Sie zögerte, hakte sich aber schließlich doch bei ihm unter, und nach wenigen Sekunden war die Küche verlassen.
Die Prinzessin stampfte mit dem Fuß auf. „Wie können Sie es wagen, einfach so das Kommando zu übernehmen! Dazu haben Sie kein Recht! Ich allein entscheide, ob mein Sohn geht oder hierbleibt.“
„Ich weiß, aber es gibt einiges, worüber wir reden müssen. Außerdem wird er völlig sicher sein; der Teich ist nur ein paar Minuten von hier entfernt, sie werden höchstens eine halbe Stunde weg sein. Lassen Sie Nicky doch seinen Spaß.
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