Devil Riders 1 Herz im Sturm
angefleht, dann wieder getobt und geschimpft, doch es hatte nichts bewirkt. Sie war nur eine törichte, ängstliche Frau und er der Prinz. Sein Wort war Gesetz.
Jahrelang war das so gegangen, bis Nicky panische Angst vor Pferden entwickelt hatte; schließlich wusste er, dass er durch sie Verletzungen davontragen würde. Dennoch hatte er sich nie verweigert; jedes Mal hatte er all seinen Mut zusammengenommen, und obwohl er sich dabei wehtat, hatte er nicht ein einziges Mal geweint.
Sein Vater hatte nicht nachgegeben, hatte Nicky nicht ein einziges Mal wegen seiner Tapferkeit gelobt. Ein Prinz von Zindaria durfte niemals versagen.
Nicky hatte aufgehört, sich einen Hund zu wünschen. Wozu auch, er würde niemals reiten lernen. Und dann, ein Jahr nach dem Tod seines Vaters, hatte sie ihm den Welpen geschenkt.
„Natürlich hat Nicky ihn mit ins Schlafzimmer genommen.“ Callie lächelte wehmütig. „Sie haben ja gesehen, wie das mit Ihrem Hund war - Liebe auf den ersten Blick.“
Gabriel nickte. „Erst recht bei einem Welpen, vor allem, wenn es sein erster war.“
„Ich brachte Nicky vorm Schlafengehen immer heiße Milch. In jener Nacht trank er die Milch nicht selbst, sondern gab sie dem Welpen.“ Sie versuchte, ganz ruhig zu bleiben. „Das Tier starb. Elendig, in den Armen meines kleinen Jungen.“ Ihr kamen die Tränen, als sie an Nickys verzweifelten Kummer dachte und daran, wie er sich selbst die Schuld am Tod seines Welpen gegeben hatte. Sie zog ein Taschentuch hervor und putzte sich die Nase. Nein, sie würde deswegen nicht weinen. Sie war zornig.
„Wer hat die Milch zubereitet?“, fragte Gabriel, nachdem sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte.
Sie warf ihm einen ausdruckslosen Blick zu. „Ich selbst. Ich habe sie warm gemacht und zu ihm ins Zimmer getragen. Kein anderer hat sie angerührt, auch nicht die Tasse, nachdem ich sie gespült hatte.“
Er runzelte die Stirn. „Wie haben sie es dann gemacht?“
„Die ganze Kanne Milch war vergiftet worden. Eine der Bediensteten hat etwas davon in ihren Tee gegossen. Sie wurde sehr krank davon, aber sie hatte nur ein paar Tropfen getrunken, nicht eine ganze Tasse.“ Sie erschauerte und schlang die Arme um sich.
„Es war ihm gleich, wie viele Menschen dadurch sterben würden Hauptsache, Nicky starb ebenfalls.“
„Graf Anton?“
„Ja. Nach Nicky ist er ist der nächste Anwärter auf den Thron Mrs Barrow schnalzte mit der Zunge. „Was für eine abgrundtiefe Bösartigkeit!“
Callie nickte. „Er ist wirklich durch und durch böse.“
„Das war also der Grund, warum Sie geflohen sind.“
„Ja. Ich hatte schon öfter an Flucht gedacht, doch als das geschah, wusste ich, dass ich handeln musste.“
„Haben Sie nicht versucht, Graf Anton verhaften zu lassen?" wollte Gabriel wissen.
Sie hob die Hände. „Natürlich! Ich informierte Graf Zabor Onkel Otto. Er ist der Onkel von meinem Mann und von Graf Anton und der gegenwärtige Regent. Er herrscht in Nickys Namen bis Nicky achtzehn ist.“ Resigniert zuckte sie die Achseln. „Onkel Otto hält mich einfach nur für eine törichte Frau. Er findet, ich verhätschele Nicky zu sehr und, zerbreche mir unnötig mein kleines Köpfchen.“ Verbittert ahmte sie seinen Tonfall nach. „Es macht mich so wütend, dass sie alle glauben, es besser zu wissen als ich." „Wen meinen Sie mit ,sie‘?“
Sie lächelte grimmig. „Die Männer natürlich.“
„Natürlich. Ich nehme an, Sie haben ihnen die vergiftete Milch gezeigt?“
„Nein. Als die Bedienstete krank wurde, haben die anderen Angestellten die schlechte Milch weggeschüttet. Ich konnte nicht beweisen. Und obwohl ich sicher wusste, dass es Graf Anton war er war zu dem Zeitpunkt nicht einmal im Palast. Außerdem ist Gift eine ungewöhnliche Methode für ihn. Er ist berüchtigt und gefürchtet wegen seines unbeherrschbaren Jähzorns ...“ Sie zuckt die Achseln und zitierte: „,Milch verdirbt nun mal leicht, und Leute werden davon krank, Prinzessin. Welpen, die man zu früh von Ihrer Mutter entwöhnt, gehen ein. Das ist traurig, Prinzessin, aber so ist nun einmal das Leben.“ Sie sah ihn an und fuhr leidenschaftlich fort: „Aber der Welpe war nicht zu früh entwöhnt worden und die Milch war vergiftet. Und deshalb, ja, ich werde weiter immer, wieder davonlaufen, wenn dadurch mein Sohn am Leben bleibt. Was habe ich für eine andere Wahl?“
„Sie können nicht ewig davonlaufen. Graf Anton muss Einhalt geboten werden.“
Sie
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