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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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krampfte sich zusammen, als Mrs Barrow die Tiere auf die geschwollene, dunkelblau verfärbte Stelle unter seinem verletzten Auge setzte. Die Egel saugten sich sofort an de empfindlichen Haut fest.
    Callie erschauerte und wandte sich ab. „Tut das denn nicht weh? “
    „Kein bisschen. Im Grunde spüre ich überhaupt nichts davon“, behauptete Gabriel heiter.
    „Sehr schön“, bemerkte Mrs Barrow nach einer Weile. „So, Mr Gabriel, Sie wissen, was Sie zu tun haben - Sie sehen ja, dass Ihre Hoheit sich davor ekelt, das geht vielen Leuten so. Wenn sie sich vollgesogen haben, legen Sie sie wieder in den Krug. Es gibt durchaus einen Markt für gute Blutegel; Jim kann sich damit ein paar Pennys dazuverdienen. Ich sehe eben nach, wie die anderen zurechtkommen, dann komme ich zurück und kümmere mich um den Rest.“
    „Ich kann sehr gut Wunden versorgen“, versicherte Callie, die sich wegen ihres schwachen Magens schämte. „Sagen Sie mir, was ich tun muss, wenn diese ... Dinger ihre Arbeit getan haben.“
    „Wenn Sie wirklich nichts dagegen haben, Hoheit?“ Mrs Barrow reichte ihr einen kleinen Tiegel. „Reiben Sie die Salbe in die Aufschürfungen und Blutergüsse auf seinem Rücken. Vorne kann er sich selbst einreiben, aber an den Rücken kommt er nicht heran. “
    „Natürlich habe ich nichts dagegen. Schließlich ist es meine Schuld, dass er überhaupt verletzt worden ist“, erwiderte Callie.
    „Massieren Sie die Salbe gut ein. Das ist meine Spezialmischung; sie wirkt muskelentspannend und fördert die Heilung. Sie dürfen sie aber erst auftragen, nachdem alle Blutegel fort sind - sie mögen den Geruch nicht.“ Die ältere Frau eilte davon und sie blieben allein zurück.
    „Ich kann den Anblick von Blut sehr wohl ertragen, wissen Sie“, verteidigte Callie sich, obwohl er kein Wort gesagt hatte. Da er ihr den Rücken zukehrte, konnte sie sein Gesicht nicht sehen, aber sie war fest davon überzeugt, dass er lachte.
    „Wirklich?“
    „Ich habe schon ein paar sehr schlimme Verletzungen versorgt, ohne mit der Wimper zu zucken. Auch ... Erbrochenes habe ich schon weggewischt. Es hat mir nichts ausgemacht.“ Nicht viel.
    „Ach je.“
    „Und Eiter. Mit Eiter hatte ich auch schon zu tun, und mir wurde kein bisschen übel dabei.“ Falsch. Ihr war ziemlich schlecht geworden, als der Eiter damals aus Papas geschwollenem Bein gequollen war, aber sie wollte nicht, dass Gabriel sie für einen Schwächling hielt, dem beim Anblick eines kleinen schwarzen Blutegels übel wurde.
    „Sogar mit Eiter, wie? Ts, ts, ts.“
    Er lachte, das merkte sie daran, wie seine Stimme bebte. Sie wollte ihn wütend ansehen, musste sich aber sofort wieder abwenden. Die wurmähnlichen Geschöpfe unter seinem Auge waren inzwischen dick wie Nacktschnecken geworden, vollgesogen mit seinem Blut. Die Tiere bedeckten auch seinen Oberkörper; sie hefteten sich an jeden Bluterguss und labten sich dort.
    „Ich weiß nicht, warum es wirkt“, sagte er zu ihr;„aber es wirkt, und es ist vollkommen schmerzlos. Und sehen Sie? Die Salbe wirkt ebenfalls - kaum riechen die Egel sie, fallen sie ab.“
    „Ich nehme Sie beim Wort.“
    Einen Moment lang herrschte Stille.
    „So“, meinte er nach einer ganzen Weile, „während wir jetzt hier sitzen und warten, bis die Egel ihr Festmahl beendet haben, könnten Sie mir doch erzählen, wie ein in England geborenes Mädchen zur Prinzessin von Zindaria geworden ist.“
    „Mein Vater war Engländer, aber Mama war eine Prinzessin. Papa war sehr ehrgeizig. Er hatte ein beträchtliches Vermögen geerbt, war aber nur von einfachem Landadel, daher nahm er sich eine Prinzessin zur Frau ...“
    „Einfach so? Wie ist ihm das gelungen?“, wollte Gabriel wissen. „Ich habe einen Freund, der auch gern eine reiche Erbin heiraten würde.“
    „Nun, Mama war keine reiche Erbin, nur von königlichem Geblüt. Sie war die jüngste Tochter des Hauses Bienstein, der Herrscherdynastie des kleinen und sehr armen Fürstentums Bienstein, ehe Österreich es sich einverleibte. Dennoch war sie eine Prinzessin, und das war alles, was für Papa zählte.“
    „Aber Sie sind hier geboren worden.“
    „Ja, in Kent.“
    „Und wie kam es dazu, dass Sie den Prinzen von Zindaria geheiratet haben?“, erkundigte er sich, fügte aber im selben Atemzug hinzu: „Diese Blutegel sind jetzt fertig. Sie fallen ab, wenn sie gesättigt sind. Sie können sich jetzt wieder umdrehen.“
    Callie gehorchte vorsichtig. „Das ist ja unglaublich!“

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