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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Barthel
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danke. Also, wenn ich mich so umschaue...oh, mir
echt nicht gut, also wenn ich euch so sehe, frage ich mich echt, wann
einer von euch mal Spaß gehabt hat.“
    Die
Versammlung hing gebannt an seinen Lippen. Es erinnerte ihn voller
Wehmut an seine grandios bösen Zeiten im Mittelalter.

    „ Also,
wer hat schon mal Alkohol getrunken - Hände hoch!“
    Niemand
hob die Hand.

    „ Dachte
ich es mir doch! Dabei lernt man im volltrunkenen Zustand auf jeden
Fall sehr viel über sich selbst!“
    Er
starrte in die Menge und sofort rannten zehn von ihnen in den
nächsten Getränkemarkt, um sich hochprozentigen Whiskey zu kaufen.
Sie gossen ihn gleich auf dem angrenzenden Parkplatz in sich hinein.

    „ Herrlich!
Das läuft ja ganz gut. Nächste Frage: Wer von euch wäre gerne auf
einem Titelblatt?“

    Drei
Handpaare erhoben sich zackig in die Luft. Er unterdrückte einen
Rülpser und schickte die eitlen Männer und Frauen zur nächsten
Modelagentur.

    „ Ok
und nun die beste Frage: Wer von euch hebt sich auf - ist also
keusch?“
    30
Handpaare schnellten nach oben, so auch von dem jungen Mann neben
ihm.

    „ Alles
klar, ihr wisst, was ihr tun dürft. Viel Spaß!“

    Er
ließ das Mikrofon fallen und stürmte aus dem Gebäude, denn der
Massenorgie wollte er ungern zusehen. Außerdem glatt es, seine
Prämie abzugreifen.
Draußen stand er und schüttelte nur den Kopf
- Michael. Er war von Kopf bis Fuß in Knallrot eingekleidet.

    „ Lu,
was ist denn nur mit dir los?“, war seine Begrüßung.

    „ Du
schon wieder! Kratz' die Kurve und lass mich endlich in Ruhe!“

    „ Du
hast diesmal zehn Engeln die Prämie versaut!“
    Oho...
Michael war echt schlecht gelaunt.

    „ Na,
und? Bedachte du lieber deine Wortwahl! Versaut - ich bitte dich! Das
ist selbst für dich sehr vulgär.“
    Er
wandte sich ab und wollte Michael einfach stehen lassen. Doch der
stand blitzschnell wieder vor ihm und funkelte ihn böse an.

    „ Du
nervst unsäglich! Schwirr' ab! Kümmer‘ dich um dein Geschäft!
Bestimmt muss ein Engel neue Unterhosen erhalten - hach, hab ich ja
vergessen: wo nix ist, kann ja auch nix eingepackt werden, nech?“
    Michael
fletschte die Zähne - eine eigentlich ernsthafte Drohgebärde.

    „ Du
hast dich in einem seiner Gebäude aufgehalten? Bist du vollkommen
von Sinnen?“, brüllte er und spuckte ihm dabei auf die Brust.

    „ Igitt!
Ist das ekelig! Reiß' dich mal zusammen.“
    Er
fummelte ein Taschentuch aus seinem langen Umhang und wischte den
Speichel fort. Als er wieder aufblickte, sah er einen Engelsboten,
der Michael aufgeregt am roten Ärmel zupfte.

    „ Was
störst du mich?!", brüllte er.

    Der
Engelsbote war nicht eingeschüchtert.

    „ Der
Auftrag kam von Gott höchstpersönlich!“, wisperte er in Michaels
Ohr.

    Seine
Augen weiteten sich ungläubig.

    „ Was?
Unmöglich! Warum denn nur?"

    Michael
raufte sich verzweifelt die Haare.

    „ Ja,
das würde mich auch mal interessieren.“
    Der
Engelsbote stieß gelangweilt die Luft aus.

    „ Ach,
das Übliche eben.“
    „ Und
da wäre?“, fragte er nach.

    „ Die
haben ständig falsch gesungen und außerdem hast du zu sehr
gejammert, das hat Gott echt genervt."

    Er
lachte dröhnend und streckte Michael die Zunge zum Abschied raus,
bevor er mit einem Plopp schadenfroh verschwand.

    „ Das
ist nicht zu glauben!“, jammerte Michael und riss verzweifelt die
Arme gen Himmel.

    „ Nimm‘s
nicht persönlich. Du kennst ja Gottes Launen.“
    Hinter
ihnen torkelten schwer betrunkene Gläubige herum und grölten ein
bekanntes Lied von den Toten Hosen.
Michael drehte sich nach ihnen
um und verzog wehleidig das Gesicht.
    „ Furchtbar!“
    „ Nimm‘s
nicht so tragisch. Ich habe noch eine Prämie einzulösen. Da drinnen
werde ich sie bestimmt einlösen können.“

    Der
Engelsbote leckte sich lüstern über die Lippen, zog seine Hose mit
einem Ruck nach oben und ging beschwingt in das Gebäude, das
inzwischen mit beschlagenen Fenstern gesegnet war.

Fröhliches Mantra singen?

    Der
Raum war nicht sonderlich gut belüftet, eher war es stickig. Es roch
dezent nach menschlichem Schweiß und dem Kunststoff der dünnen
Matten. Ja, hier wurde täglich dem Yoga gefrönt.
    Er
seufzte, als er sich in dem großen Wandspiegel betrachtete. Als
Tarnung hatte er sich in eine füllige Frau verwandelt (kleine
Speckrollen um Bauch und Hüften, zu enge Trainingskleidung,
verwaschene blonde Haare). Tja, die Tarnung

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