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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Barthel
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sie und hatte schon die
Fäuste geballt.
    Der
Mann hatte sich die Matte unter den Arm geklemmt und musterte sie
kurz.
    „ Komm,
speck' mal ab und komm runter, Kindchen!“, war sein Kommentar und
als nächstes fiel er zu Boden, denn seine neue Kundin hatte ihn
niedergeschlagen. Die beiden fingen einen ordentlichen Kampf an,
obwohl es auf dem Boden eher nach Catchen aussah. Die anderen
Kursteilnehmer suchten verschreckt das Weite, rannten wie
aufgescheuchte Hühner aus dem Raum. Er betrachtete zufrieden
seine neue Kundin, die sich vollkommen ihrem Zorn hingab und es
genoss, dem Mann immer wieder eine Faust in die Magengrube zu boxen.
    Aus
den Augenwinkeln sah er, dass eine Gruppe Männer und Frauen den Raum
betrat.
    „ Oh,
heute ist doch Mittwoch und Tantra singen. Die Selbstverteidigung ist
doch erst Freitag!“, sprach ein verwunderter Mann mit langen grauen
Haaren und blickte die Kämpfenden erstaunt an. Die beiden hielten in
ihrer Bewegung an, beiden hatten die Fäuste geballt.
    „ Hab
ich es doch gesagt, dass heute Mittwoch ist!“, rief der Mann
triumphierend.
    Seine
neue Kundin verzog wütend das Gesicht und holte mit der rechten
Faust aus. Der Schlag knockte ihn aus und so lang er bewusstlos auf
dem Rücken.
    Er
flötete fröhlich vor sich hin und folgte seiner neuen Kundin nach
draußen. Endlich konnte er die neue Provision abholen und verschwand
mit einem lauten Plopp. Seine Kundin blinzelte verwundert, war sie
sich doch sicher gewesen, dass neben ihr in der Umkleide eben noch
eine dickliche Frau gestanden hatte, die sich plötzlich in einen hageren
Mann mit roten Augen verwandelt hatte. Sie fühlte sich sonderbar
frei und stark wie nie zuvor in ihrem Leben.

Frühlingshafte Jagdsaison

    Nach
seinem letzten Misserfolg schleppte er sich müde durch die Straßen,
relativ ziellos. Endlich war Frühling in der Stadt, im Grunde eine
perfekte Zeit für Kundenfang. Eigentlich, denn diese Jahreszeit ließ
die Hormone der Menschen auf Hochtouren arbeiten und leichtsinniger
werden.
    Vor
dem Spätkauf blieb er stehen, drinnen drückte sich sein nächster
Kunde herum. Seine Feigheit stank und stach brennend in seiner Nase.
Er grinste und leckte sich über die trockenen Lippen. Heute könnte
das Glück sein Begleiter sein und die Provision für die Seele
konnte er sehr gut gebrauchen.
    Mit
großen Schritten begab er sich in den stickigen Laden und brauchte
nur der Feigheitsdurftspur folgen. Das Männlein stand vor dem Regal
mit den DVDs: Schultern hoch gezogen, Kopf gesenkt, Hände in den
Taschen der Shorts verstaut - unscheinbar und sehr perfekt.
    Er
stellte sich in die Nähe und tauchte in die Gedankenwelt hinab.
Aha....Das Männlein begehrte seine junge dralle Nachbarin, die sich
bei ihm immer irgendwas lieh und sich bisher nicht revanchiert hatte.
Ach, der Frühling war wirklich eine schöne Jagdsaison!
    Mit
dem Ausatmen übertrug er sein passendes Angebot und das Männlein
hielt plötzlich den Atem an. Ja, Wollust durchströmte den
schmächtigen Körper. Wenige Sekunden später sprintete das Männlein
aus dem Laden, um den Auftrag in die Tat umzusetzen.

    Zufrieden
schlenderte er aus dem Laden und setzte sich vor die nächste Kneipe.
Der Regen störte ihn nicht, sondern erfrischte ihn. Selbst als der
Regen intensiver wurde und sich ein Gewitter ankündigte, saß er
unverändert auf dem wackeligen Stuhl und wollte seinen neuen Kunden
persönlich begrüßen, denn er hatte sich direkt vor das Haus
gesetzt. Er brauchte nur geduldig abwarten.
    Die
Sirenen eines nahenden Krankenwagens gaben ihm jedoch schnell die
Gewissheit, dass auch dieser Kunde den Auftrag vermasselt hatte!
Flink stürmten die Sanitäter in das Haus und schleppten kurz danach
das bleiche Männlein auf der Liege hinaus. Er lehnte sich nach vorne
und belauschte das kurze Gespräch.
    „ Mensch,
dit is ja een Pech Mann. Beim Rasieren jeschnitten.“
    „ Neeinnn...
fast abjeschnitten!“
    „ Ohhh...
nicht zu viel bewegen! Wir fahren so schnell wir können, ok?“
    Die
Sanitäter schoben ihren Patienten betont vorsichtig in den Wagen.
Kaum waren die Wagentüren geschlossen, grinsten sie sich an und
schüttelten den Kopf.
    „ Armer
Kerl! Will sich für 'ne heiße Nacht zurecht machen und verpasst
seinem besten Stück fast 'ne komplette Häutung!“
    Er
verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. Die Aufträge wurden
mit jeder Woche mieser. Neben ihm roch es plötzlich widerwärtig
nach Rosen, natürlich lag auch noch eine Rose auf seinem Schoß.
    „

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