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Devilicious

Devilicious

Titel: Devilicious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Barthel
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verursachte von den
anderen Frauen im Raum seitliche Mitleidsblicke.
    Eine
schlanke und elastische junge Frau schwebte auf ihn zu.
    „ Sei
gegrüßt. Dich habe ich hier noch nie gesehen, ist das vielleicht
deine erste Yogastunde?“, wurde er lieblich freundlich
gefragt.
    Der
Tonfall ihrer Stimme war klebrig, viel zu süß und zu unehrlich.
    „ Ja,
nein. Also ich mach schon länger Yoga.“, erklärte er und rollte
gekonnt seine Matte aus.
    „ Dann
sei bei uns herzlich willkommen!“
    „ Ja,
danke.“, er zwang sich zu einem leichten Lächeln.
    Die
Frau schwebte an die Front der Yogateilnehmer. Alle hatte die Matten
ausgerollt und sich im Lotussitz versenkt. Wenige Sekunden später
schlossen sich kollektiv sämtliche Augen und auf den Gesichtern
spiegelte sich tiefe Zufriedenheit wider.
    Er
hielt die Augen halb geöffnet und wartete auf seine potenzielle
Kundin, die auch sogleich in die Gruppe polterte. Sie knallte ihre
Matte auf den Boden und ihren durchtrainierten Körper gleich
dazu. Ihre hektische Energie ließ die anderen kurz zusammenzucken.
    „ Boah.
Nie können die hier warten.“, meckerte sie leise und versuchte
sich in den Lotussitz zu quälen, jedoch vergeblich. Sie klemmte
schließlich ein Bein unter den Hintern und streckte das andere Bein
einfach aus. Auf ihre Oberschenkel legte sie bedachtsam ihre Hände,
Mittelfinger und Daumen der jeweiligen Hand berührten sich leicht.
    „ puhhhhhhhhhhhh....“,
seufzte sie gut hörbar.
    „ Sei
willkommen, Miriam.“, wurde sie von vorne begrüßt.
    „ Ja,
Hallo.", antwortete sie knapp und brummte tief.
    Diese
Kundin dachte an ihren Arbeitstag zurück, an Dinge, die sie noch
erledigen musste, an den letzten Streit mit ihrem faulen Freund. In
ihrem Kopf überschlugen sich ihre Gedanken. Diese Frau war
gedanklich extrem beschäftigt, so dass er keinen Wunsch entdecken
konnte. Wenn er tiefer in ihre Gedanken eindringen wollte, schoss
eine ganze Armee von neuen Gedanken kreuz und quer. Somit war es ihm
fast unmöglich, ihr kurzfristig das passende Angebot einzupflanzen.
    Davon
ließ er sich jedoch nicht entmutigen.
    Nach
wenigen Minuten war das gleichmäßige Atmen der Yogateilnehmer zu
hören, in vielen Köpfen schwebten die Gedanken träge herum.
    Exakt
in diese friedvolle Stille polterte wieder jemand herein. Ein junger
Mann mit gestresstem Gesicht. Er sah sich hektisch nach einem freien
Platz um, den er neben der immer noch gestressten Frau fand. Auch er
ließ seine Matte geräuschvoll zu Boden fallen und hüpfte drauf. Er
musterte interessiert seine Umgebung, besonders die weiblichen Formen
der anderen Teilnehmer. Vergnügt ließ er seine Augenbraun wippen
und grinste fröhlich.
    „ Seid
alle herzlich willkommen! Beginnen wir mit dem Mantra singen!“,
ertönte es von vorne.
    Er
verkrampfte sich, denn singen wollte er auf keinen Fall, so brummelte
er leise vor sich hin.
    Der
letzte Ankömmling blinzelte irritiert, denn das Mantra aus fünfzehn
Stimmen dröhnte im Chor.
    „ Entschuldigung!“,
rief er extrem laut und übertönte gekonnt alle anderen Stimmen.
    Die
Kursleiterin blickte abwartend in seine Richtung.
    „ Ja?“,
fragte sie gedehnt.
    „ Was
für ein Kurs ist dann hier überhaupt?"
    „ Yoga.",
war die knappe Antwort.
    „ Oh.
Ich bin hier also nicht beim Tantra singen?“
    Entsetztes
Schweigen breitete sich aus.
    Seine
potenzielle Kundin fing hemmungslos an, zu kichern.
    „ Tantra
singen? So was gibt's doch gar nicht!“, rief sie kichernd und
kippte zur Seite.
    Der
Mann musterte sie verärgert.
    „ Und
ob es das gibt! Hier seid ihr falsch! Heute ist Mittwoch und dann
findet immer das Tantra singen statt!“, ereiferte er sich und
blickte wütend in die Runde.
    „ Äh,
heute ist Donnerstag...“, erklärte die Kursleiterin und blickte
ihn traurig an.
    „ Nein,
heute ist Mittwoch!“, widersprach er.
    „ Tut
mir leid für dich, heute ist Donnerstag und Yoga!“
    „ Typisch
Frauen! Immer widersprechen und unlogisch sein!“, wetterte er.
    Er
wurde immer wütender und schnappte sich schließlich die Matte, die
er hektisch zusammenrollte.
    Sie
blickte ihn ebenfalls wütend an. Genau diesen Kommentar hatte sie
zuletzt von ihrem Freund gehört und somit wurde die Erinnerung an
diesen Streit wieder sehr lebendig, in ihr brodelte es. Er hielt fast
den Atem an, als er ihr sein Angebot übermittelte. Sie kniff die
Augen zusammen und stand sofort an. Man konnte ihr ihre Wut allzu
deutlich ansehen.
    „ Was
heißt hier typisch Frauen?!“, brüllte

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